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		14-08-2019, 15:48 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-08-2019, 16:12 von Ulan.)
		
	 
	
		 (14-08-2019, 15:32)Sinai schrieb:  Nochmals: Innerhalb von Deutschland, Frankreich, Ungarn wird kein solcher Streit ausgetragen, das würde der Staat gar nicht erlauben 
Deine Art und Weise, ueberhaupt nicht auf Argumente einzugehen, ist einer fruchtbaren Diskussion ausgesprochen abtraeglich. Du ignorierst meine Argumente schlicht und wiederholst jetzt zum xten Mal Dinge, die Du schon gesagt hast und keinerlei Wiederholung beduerfen.
 
Und natuerlich ist auch diese Aussage, die Du gerade gemacht hast, falsch. In Deutschland hat das hessische Kultusministerium versucht, kreationistische Lehrinhalte in die Schulbuecher zu bringen. Der Anteil der Kreationisten in Deutschland liegt bei etwa 30%. Zwei Drittel aller deutschsprachigen Internetinhalte zum Thema Evolution sind von Kreationisten ins Netz gestellt. Die kreationistischen Verlage sind sehr gut finanziert, haben exzellente Kontakte bis in die Universitaets- und Nationalbibliotheken und schaffen es immer wieder, ihre Inhalte in den Betrieb enzuschleusen. Sie sind auch in nicht unerheblichem Mass finanziell erfolgreich. Den Kram, den Konform hier immer wieder bringt, kann man sich kostenpflichtig ueberall kaufen, und man hat auch gute Chancen, so etwas in den Bibliotheken zu finden, wenn der Kurator nicht aufgepasst hat.
 
Vor einigen Jahren gab's dazu mal einen Artikel bei Geo: *https://www.geo.de/natur/7982-rtkl-der-kreationismus-ist-ein-florierendes-business
 
Wir sind hier davor also keineswegs gefeit. Bei uns wird nur weniger hingeschaut.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		 (14-08-2019, 15:48)Ulan schrieb:  Vor einigen Jahren gab's dazu mal einen Artikel bei Geo: *https://www.geo.de/natur/7982-rtkl-der-kreationismus-ist-ein-florierendes-business 
 
Wir sind hier davor also keineswegs gefeit. Bei uns wird nur weniger hingeschaut. Das Problem existiert nur "im Volk". Die universitäre Community hat andere Probleme z. B. den Ge- und Missbrauch statistischer Nachweise. Denn in der Wissenschaft gilt grundsätzlich, dass weltanschauliche Prämissen dort strikt ausgeschlossen sein müssen.
	  
	
	
Mit freundlichen Grüßen 
Ekkard
 
	
	
 
 
	
	
	
		
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		15-08-2019, 10:53 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-08-2019, 10:59 von Ulan.)
		
	 
	
		Einerseits ja, aber der Hebelpunkt, den die kreationistischen Organisationen anvisieren, ist ja der Weg in die universitaere Community, also der Ausbildungsweg. Der Versuch, kreationistische Lehrbuecher in die Bibliotheken zu schleusen, soll ja gerade Menschen in der Ausbildung zu einer gewissen Denkweise trainieren. Da weder in der Schule noch an den Universitaeten Themen wie Evolution mehr als kursorische Aufmerksamkeit gezollt wird, ist, wie der Artikel aufzeigt, die Wahrscheinlichkeit nicht klein, dass diese Strategie auch funktioniert, weil der Auszubildende in keiner Weise je dazu befragt wird und die Ausbildung erfolgreich abschliessen kann. Das funktioniert vor allem bei Randbereichen der Naturwissenschaften. Gerade Mediziner oder der von Konform angebrachte Biologielehrer (was natuerlich als Kompetenzbeweis auf dem Buchdeckel hervorgehoben wird) haben oft so wenig Kontakt mit wissenschaftlichem Arbeiten in ihrer Ausbildung, dass solche Inhalte dort relativ ungefiltert ankommen koennen. Dazu kommen noch Mathematiker, die zwar Ahnung von Mathematik haben, aber die falschen Daten in ihre Wahrscheinlichkeitsberechnung fuettern, weil sie gar nicht wissen, wie die Dinge funktionieren, mit denen sie da rechnen. Dass Wissenschaftstheorie in der Ausbildung ein wenig kurz kommt, traegt auch zu dem Problem bei. 
 
Dass das Problem, wie Du sagst, "im Volk" weiter verbreitet ist, ist natuerlich richtig. Bei dem Faecherwahlsystem, das zu meiner Schulzeit in NRW herrschte, konnte man sein Abitur auch ganz gut ohne allzu grossen Kontakt mit irgendwelchen Naturwissenschaften machen, was bei dem Lehrermangel in dem Gebiet und den zum Teil stuemperhaften Versuchen, diesen auszugleichen (Physiklehrer gab's gar keine, Biologie wurde vom Sportlehrer uebernommen, weil Sport ja auch irgendwie Biologie sei, Chemie von angeheuerten Leuten aus der Industrie), wahrscheinlich von der Schulleitung eher mit Erleichterung gesehen wurde.
	 
	
	
	
	
 
 
	
	
		Anbei mal zwei interessante Links. Ziemlich erschreckend wie in den USA Evolution und Kreationismus bereits in der Schule vermischt werden bzw. ersteres zu einem Großteil abgelehtn wird. 
Im zweiten Link ist ein Interview mit einer Frau, welche ihre Doktorarbeit über die Akzeptanz der ET in verschiedenen Bevölkerungsgruppen verfasst hat, auch unter Lehrern. 
Sie sagt auch, dass die ET an vielen Universitäten kaum gelehrt wird. 
 
*https://www.scinexx.de/news/biowissen/usa-kaum-evolutionstheorie-im-klassenraum/ 
*https://www.deutschlandfunk.de/evolutionstheorie-grosse-wissensluecken-erhoehte-zweifel.680.de.html?dram:article_id=396151
	 
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		15-08-2019, 15:00 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-08-2019, 15:01 von Ulan.)
		
	 
	
		In den USA schlaegt das Problem direkt durch, da die Schulraete meist gewaehlt sind und deshalb fast immer den durchschnittlichen Bildungsstand des Schulbezirkes, in dem sich eine Schule befindet, widerspiegeln. In Schulbezirken mit niedrigem Bildungsstandard und/oder hohem Anteil fundamentalistischer Glaeubigen, ist es fuer Lehrer geradezu ueberlebenswichtig, das Thema nicht anzufassen, da sie, wenn sie korrekte Inhalte lehren wuerden, mit hoher Wahrscheinlichkeit entlassen wuerden. Das ist aber im Prinzip schon seit dem Scopes Trial von 1925 so. 
 
Vor Gericht wuerden sie heutzutage natuerlich immer gewinnen. Der Karriere nuetzt das aber nicht viel.
	 
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		 (15-08-2019, 15:00)Ulan schrieb:  In den USA schlaegt das Problem direkt durch, da die Schulraete meist gewaehlt sind und deshalb fast immer den durchschnittlichen Bildungsstand des Schulbezirkes, in dem sich eine Schule befindet, widerspiegeln. In Schulbezirken mit niedrigem Bildungsstandard und/oder hohem Anteil fundamentalistischer Glaeubigen, ist es fuer Lehrer geradezu ueberlebenswichtig, das Thema nicht anzufassen, da sie, wenn sie korrekte Inhalte lehren wuerden, mit hoher Wahrscheinlichkeit entlassen wuerden. Das ist aber im Prinzip schon seit dem Scopes Trial von 1925 so. 
 
Vor Gericht wuerden sie heutzutage natuerlich immer gewinnen. Der Karriere nuetzt das aber nicht viel. 
Nach meiner Erfahrung finden sich die hartnäckigsten Evolutionsgläubigen unter mäßig Gebildeten. Weil diese Lehre für sie überzeugend ist oder in ihr Lebenskonzept passt?
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		 (15-08-2019, 11:51)Gundi schrieb:  Anbei mal zwei interessante Links. Ziemlich erschreckend wie in den USA Evolution und Kreationismus bereits in der Schule vermischt werden bzw. ersteres zu einem Großteil abgelehtn wird. 
Im zweiten Link ist ein Interview mit einer Frau, welche ihre Doktorarbeit über die Akzeptanz der ET in verschiedenen Bevölkerungsgruppen verfasst hat, auch unter Lehrern. 
- - -  
*https://www.deutschlandfunk.de/evolutionstheorie-grosse-wissensluecken-erhoehte-zweifel.680.de.html?dram:article_id=396151 
*https://www.deutschlandfunk.de/evolutionstheorie-grosse-wissensluecken-erhoehte-zweifel.680.de.html?dram:article_id=396151
 
Zitat:
 Zitat:Beniermann: Genau, ich habe in einer meiner Studien Biologiereferendarinnen und -referendare untersucht, die schon in der Schule auch arbeiten. Und da gibt es doch einige Wissenslücken. Die wissen natürlich besser Bescheid als die Studierenden und auch die Schüler, die ich auch untersucht habe, allerdings gibt es, gerade was so Zeitvorstellung angeht, also wann haben eigentlich die Menschen gelebt, seit wann, und wann haben die Dinosaurier gelebt – da schaffen es eigentlich nur sehr wenige der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, da die richtigen Antworten zu geben. 
Die "richtigen" Antworten?  Weiß die Interviewte nicht um die Unsicherheit der Datierungen?
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		Ach was! 50 Mio kann man von einigen 10 Tsd. Jahren ganz hervorragend unterscheiden.
	 
	
	
Mit freundlichen Grüßen 
Ekkard
 
	
	
 
 
	
	
	
		
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		15-08-2019, 21:36 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-08-2019, 21:48 von Sinai.)
		
	 
	
		Wie ? 
Wenn ich einen Lavastein sehe (Bimsstein) so kann ich nicht sagen, ob er 2 Monate alt ist oder 4000 Jahre 
 
Man muß sich hier auf ein Meßgerät verlassen 
 
Wenn bibelgläubige Menschen die Ehrlichkeit dieser Meßmethode bestreiten, was dann ? 
 
Wie willst Du sie von der Ehrlichkeit dieser Meßmethode überzeugen? Du könntest das Meßgerät (zB Radiokarbongerät) gemeinsam mit ihnen basteln; dann wären sie überzeugt. Bauzeit allerdings 40.000 Stunden   
	 
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		15-08-2019, 21:45 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-08-2019, 21:57 von Sinai.)
		
	 
	
		 (15-08-2019, 16:33)konform schrieb:  Nach meiner Erfahrung finden sich die hartnäckigsten Evolutionsgläubigen unter mäßig Gebildeten. 
Die hartnäckigsten Gläubigen finden sich tatsächlich meist bei mäßig Gebildeten. Wie heißt es so schön "Selig die armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich"  
Das ist bei allen Religionen so und bei allen Weltanschauungen, wozu auch Urknalltheorie, Evolutionstheorie, Relativitätstheorie gehören
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
		 (15-08-2019, 21:45)Sinai schrieb:  Das ist bei allen Religionen so und bei allen Weltanschauungen, wozu auch Urknalltheorie, Evolutionstheorie, Relativitätstheorie gehören 
Die letzten drei sind keine Weltanschauungen, da sie nichts über den Menschen als Wesen und gesellschaftliches Miteinander aussagen. 
Natürlich können die modernen Erkenntnisse auch unser Weltbild prägen (Beispiel: evolutionärer Humanismus). Sie alleine können aber keine Weltanschauung sein. Kategorienfehler.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
		 (15-08-2019, 21:36)Sinai schrieb:  Wenn bibelgläubige Menschen die Ehrlichkeit dieser Meßmethode bestreiten, was dann ? 
Dann sollen sie es halt machen. Nur wäre es schön, wenn sie dann auch so konsequent sind und die "Ehrlichkeit" der Funktionsweise ihres Toasters anzweifeln. Diese "Rosienenpickerei" und das selbstverständliche Nutzen moderner Technik und Wissenschaft bei gleichzeitig absoluter Leugnung der Erkenntnisse auf solchen Gebieten die ihrer Bibel widersprechen ist doch inkonsequent ohne Ende.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
		 (15-08-2019, 16:33)konform schrieb:  Nach meiner Erfahrung finden sich die hartnäckigsten Evolutionsgläubigen unter mäßig Gebildeten. Weil diese Lehre für sie überzeugend ist oder in ihr Lebenskonzept passt? 
Das gleiche kann man über Religionsgläubige sagen. Und nun? 
Unsere Erfahrung mit unseren Mitmenschen hat nur nichts mit der wissenschaftlichen Methode zu tun. Vollkommen egal, ob eine Mehrheit die ET ablehnt oder nicht. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind keinen demokratischen Abstimmungen unterworfen.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
		 (15-08-2019, 16:56)konform schrieb:  Die "richtigen" Antworten?  Weiß die Interviewte nicht um die Unsicherheit der Datierungen? 
Nein, denn dein Geheimwissen hat sich noch nicht herumgesprochen. Könnte eventuell auch an den fehlenden Beweisen liegen.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
		Wie passen eigentlich Gebirgsbildung, rießige Evaporitabfolgen oder Tonsteinbildungen größeren Ausmaßes in das Konzept des kreationistischen kurzzeitigen Katastrophismus? Imho alles Prozesse bei denen wir sehen können, wie langsam sie ablaufen. Und konform, du gibst doch so viel auf "mit eigenen Augen sehen".
	 
	
	
	
	
 
 
	 
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