16-03-2008, 07:56
Ekkard schrieb:Vorweg: "freiheit" hat sich auf ganz normale Christen beschränkt, auch wenn andere Teilnehmer die Priester, Pfarrer und andere Mandatsträger einbezogen haben. Bleiben wir also bei den "normalen Christen". Bei denen kann es durchaus vorkommen, dass sie sich in die Vorbildrolle gedrängt sehen - und mit einem Mal die Vorteile erkennen z. B. beim Spendensammeln (Mutter Theresa in ihren späten Jahren). Die Ambivalenz dieser Rollenspiele steht uns deutlich vor Augen. Ich meine, wir "normalen Leute" sollten uns nicht von prominentem Ruhm blenden lassen. Gleichwohl kann eine prominente Person oder eine an den Schalthebeln großer Organisationen wesentlich effektiver helfen, als jeder einzelne. Gleichwohl müssen für sie die gleichen demokratischen Kontrollen gelten wie für jeden anderen.Hmm, ich vermute zunächst, wir müssen uns heftige an die eigene Nase packen, bevor wir über Unglaubwürdigkeit und Widerspüchslichkeit zwischen Prominenz und ethisch/moralischem Anspruch rummotzen. Wer hievt da denn Menschen auf hohe Sockel mit Absturzgefahr, wer macht sich denn da Götzen und Idole? Und wer verstärkt solche Trends dann noch durch Belohnungen, verbesserte Kariere-Chancen und besonders erfolgreichen Manipulierenlassen und Spendenerfolge wie dann bisweilen auch eigene Einkommenszuwächse oder andere materielle Annehmlichkeiten, FirstClass-Service bei Unterkunft wie Reise? Das sind dóch gerade wir Otto-Normal-Christen ... indem wir das, was wir selbst sein sollten und wegen Mühsamkeit nicht schaffen, auf ein paar Willige oder Wehrlose projizieren.
Ich sehe da eigentlich als Protestant keine wirklich entscheidenden Unterschiede zwischen den Christen ohne Kirchenposten und den Amtsträgern, vielleicht ist der Druck der Normalos nur auf die Amtsträger größer ... und weils sich als persönlich wie aufgabenbezogen vorteilhaft erweist, die Korrumpierbarkeit auch größer bzw. der Widerstand schwächer.
Ich habe mal vor einiger Zeit in einem Forum die hann. Landesbischöfin Kässmann als evangelische Pop-Ikone bezeichnet und es gab einige Aufgeregtheit deswegen. Als eine Zeitlang später dann ihre gescheiterte Ehe publik wurde, war die Entrüstung daruber bei genau denselben Leuten groß.
Ich denke, wir haben einige Verantwortung für die Überforderung, die wir den "menschlichen Denkmälern" antun, auch für ihr Scheitern bisweilen ... und zwar unabhängig von formalem Amt.
Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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