13-12-2010, 15:15
(13-12-2010, 14:20)Franziskus schrieb:(13-12-2010, 00:19)melek schrieb: Du stellst "systemorientiert" mit "logisch" gleich, und das ist ein Fehler.
Nein. Alle Systeme sind in sich selbst logisch. Unser systematisches Denken befähigt uns, Dinge zu erkennen und zu begreifen und solche zu erschaffen. Religionen befinden sich nicht außerhalb dieses Denkvorgangs, sondern stellen genau einen solchen dar. Religionen erklären Kausalitätszusammenhänge, und die Logik der Religionen ist auch mit ihren eigenen Mitteln zu kritisieren.
Richtig - genau das tut man aber nicht.
Man will die Logik einer bestimmten Religion mit den Denkmustern erklären können, die außerhalb dieser Religion liegen.
Man kann damit nicht einmal das sehr stringent zusammengefügte -system der Traditionellen Chinesischen Medizin erklären. Der Sinologe Proessor Porkert hat darüber ausgiebige Forschungen betrieben und die Resultate in seinem Buch "Die theoretischen Grundlagen der Chinesischen Medizin" beschrieben - in disem Fall dem "induktiv-synthetischen Erkenntnismodus.
Relevant zu diesem Thread sagt er:
Dieser Umstand, nämlich dass auch der moderne Europäer als Produkt seiner mehr als zweitausenjährigen Geistesgeschichte noch immer gewöhnt ist primär kausal (und nur sekundär induktiv) zu räsonieren, hat sich bis heue als größtes Hindernis für die adäquate Würdigung aller chinesischen Wissenschaft und somit auch der chinesischen Medizin erwiesen.
(13-12-2010, 00:19)melek schrieb: Religion kann man nicht logisch auseinandernehmen, weil es auf einem anderen Denksystem beruht.
Und dieses Denksystem ist von der Kultur abhängig, in der die jeweilige Religion entstand und sich entwickelte.