10-12-2010, 23:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-12-2010, 23:38 von Franziskus.)
(10-12-2010, 23:26)melek schrieb: Das ist dann aber kein theologisches Problem mehr, sondern ein soziologisches.
Da machst Du eine ganz andere Kiste auf - diese Leute meinen "Gott" erkannt zu haben. Das ist das einzig Relevante bezüglich dieses Themas. Und, um diese Aussage gleich dazu zu nehmen:
Zitat:Ich denke, daß wir weitaus mehr wahrnehmen können, als wir logisch fassen können (daß weitaus mehr existiert, als wir wahrnehmen können, mal außen vor).
Folglich sehe ich auch nicht, wieso sich Gottesbilder den Regeln der Logik oder gar der Naturwissenschaft beugen müssten.
zu dem ersteren Punkt: Selbstverständlich gibt es unbewusste Wahrnehmungen. Diesen sind wir tagtäglich ausgesetzt - und das betrifft auch und vor allem Alltagsobjekte. ABER eine unbewusste Wahrnehmung kann nicht eine bewusste logische Kodifizierung hervorrufen; wenn ich etwas unbewusst wahrnehme, dann wird es auch unbewusst verarbeitet und äußert sich in anderen, mir bewussten Bildern.
Allein die bloße Tatsache, dass es Gottesbilder gibt, stellt eine Bewusstmachung selbiger dar. Folglich kann man ein Gottesbild keiner unbewussten, logisch nicht faßbaren Sensation unterschieben, weil eine solche spätestens bei der Bewußtmachung nicht mehr unbewusster Natur sein kann, sondern sich in - anzweifelbarer, aber immerhin logischer Form auf das Blatt Papier begibt. Eine kodifizierte Religion entspringt dem Bewußten, nicht dem Unbewußten. Eine bewußtgemachte katalogisierte Information ist ein Produkt menschlicher Logik, ein Produkt des Verstandes und ein Produkt zumindest des Gefühls, etwas "erkannt" zu haben. Etwas "Unfaßbares" kann nicht erkannt werden, auch wenn es erkannt werden möchte. Insofern hat das Wegschieben des Phänomens auf das Unbewusste denselben Effekt, den ich zuvor genannt habe: Es ist unbenennbar, undefinierbar, und somit nicht kodifizierbar.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz