11-03-2010, 11:05
(11-03-2010, 10:54)Ekkard schrieb: Zunächst einmal gibt es Texte mit Berichtscharakter: Dazu zählen Chroniken, Genealogien, Kriegsberichte, Amtseinführungen, Zeremonien. Nehmen wir als ein Beispiel Nehemia 12, 27-43. Es geht dort um eine Zermonie zur Einweihung der Stadtmauer. Natürlich kann man sagen: "Zur Nachahmung für vergleichbare Fälle empfohlen!" Bei Kriegsberichten würde ich sagen: "Historisch bedingt". Ähnlich vorsichtig würde ich Sittenregeln betrachten, vor allem solche mit Androhung der Todesstrafe
natürlich würdest du das so betrachten, weil eine solche betrachtung eben dem dient, was du ohnehin willst bzw. für richtig hältst
Zitat:Ich denke, dass nicht das Freund-Feinddenken das Wesen solcher "Berichte" ausmacht, sondern das oftmals schwankende Kriegsglück
natürlich denkst du das, weil es eben dein anliegen ist, die bibel nur als anleitung zum "ein guter mensch sein, der anderen nicht wehtut oder schadet" zu verstehen
Zitat:Überzeitliche Wahrheiten sind dagegen in Gleichnissen und der Bergpredigt enthalten, insbesondere Sätze wie Mt 5, 44: Ich aber sage Euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen.
klar. die bibel läßt sich auf die bergpredigt reduzieren, alles andere zählt nicht besonders...
Zitat:ich meine schon, dass man von Bibelstelle zu Bibelstelle unterscheiden muss, was situationsbedingt geschrieben steht, und was einer Invariante menschlichen Verhaltens entspricht oder einem Postulat nach einer solchen
das ist eine sehr schöne umschreibung dafür, daß man sich halt aus der bibel herauszupicken hat, was einem zupaß kommt, bzw. das herausgepickte eben so zu interpretieren hat, daß es paßt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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