10-02-2010, 01:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-02-2010, 01:28 von Hikikomori.)
(09-02-2010, 23:32)zahira schrieb: All eure Seifenblasen-, Schwamm-, Schwingungs- und Partikeltheorien bedeuten in Kurzfassung ebenfalls "Nix genaues weiß man nicht", oder?
Ja, aber mit einigen bedeutenden Unterschieden: Die Physiker geben es gerne zu und machen sich nichts draus, und sie versuchen ihr Unwissen im Hinblick auf manche Theorien nicht mit Gerede über Gefühle zu kompensieren da sie der Ansicht sind der Anfang der Welt, sofern es soetwas überhaupt gab, hätte nichts mit ihren persönlichen Empfindungen zu tun, ja einen solchen Zusammenhang auch nur zu vermuten wäre anmaßend. Und über diese demütige Sichtweise hinaus wenigstens das Potential auf ihrer Seite wissen diese Fragen vielleicht irgendwann einmal mit keinen oder einigen sehr geringen Unsicherheiten behaftet beantworten zu können.
Gläubige und vor allem Religionen neigen dazu sich als "erleuchtet" zu betrachten, und das trotz der Tatsache daß sie damit gleichzeitig zugeben diese Einsichten und Einschränkungen entweder nicht zu kennen oder für Nachteile oder gar irrelevant zu halten.
Wo es doch tatsächlich Vorteile sind, wenn man nicht nach einem guten Gefühl oder blinder Zustimmung strebt sondern nach wirklicher Erkenntnis, selbst wenn lediglich die Erkenntnis des Nicht-wissen-könnens dabei herausspringen könnte.
Ich habe noch nie von einer Glaubenstheorie oder Glaubensarbeitshypothese gehört, insofern ist die Wissenschaft, sofern sie sauber und methodisch gehandhabt wird, hier gar nicht angreifbar.
Zu sagen "aber ihr wißt es doch auch nicht" mag sachlich völlig richtig sein, aber die Konnotation die dabei oft mitschwingt ist eine falsche. Eine Rechtfertigung für eigenes herumraten aufgrund von Gefühlen kann diese Feststellung ebensowenig sein wie sie einen triumphierenden Unterton berechtigt, der zumindest Gleichrangigkeit in Erkenntnisfragen andeuten soll wo doch nicht einmal in derselben Liga gespielt wird.
Der Einäugige ist immer noch besser dazu geeignet die Umgebung zu beschreiben als der Blinde, selbst wenn der eine die eigenen Gefühle ansprechende und plastische Sprache spricht.