04-09-2009, 21:48
Die Argumentationsweise, wie sie Black Muslim (derzeit gesperrt) hier vorführt, zeigt das typische Missverstehen fundamentaler Denkweise: Menschenwelt = objektive Welt.
Meiner Meinung nach - und ich bin erst in diesem Forum von Atman darauf aufmerksam geworden - ist die Welt des menschlichen Daseins jener Gegenstand der Schöpfungsgeschichte, nennen wir sie "ontologische Struktur" unseres Lebens. Da gibt es alles, was in der Schöpfungsgeschichte erwähnt wird: Wasser, Land, Pflanzen, Tiere, Tag/Nacht, Mitmenschen. Alles das wird als geordnet hin auf Gott. Das ist schlicht ein Glaubensbekenntnis, welches Menschenwelt und Gott in Beziehung setzt.
Die wissenschaftlich untersuchte, objektive Welt vom Raum über die Strahlung zur Materie ist etwas, mit dem sich die heiligen Texte überhaupt nicht beschäftigen, auch wenn es manchmal so scheint. Im religiösen Sinne ist sie einfach "das Vorhandene", der Lehm, aus dem Gott jenes Dasein geschaffen hat, das jetzt "unser Leben" ist.
Black Muslim und andere haben vielleicht eine richtige Idee, die aber für uns hellenistisch geprägte Menschen und so, wie sie vorgeführt wird, unverständlich, gar unsinnig erscheint.
Nimmt man die Buchreligion ernst, also: das jeweils heilige Buch ist die Wahrheit, nämlich die Definition der Entität "Gott", dann ist der Text offenbar wirkmächtiger, als ein irgendwo im Transzendenten schmachtender Gott. Denn der Text (in seiner Gänze) beschreibt ein ontologisches Wirkungsgeflecht zwischen allem, was unser Dasein ausmacht, Sozialisation und Glaube eingeschlossen. Dieses Wirkungsgeflecht ist vollständig, in seiner Gänze bindend, und also ist es Gott.
Wenn Gott aber ein Wirkungsgeflecht aus einer sehr langen, codierten Nachricht ist (= Buch), dann "lebt" Gott in den Nachrichten, die wir im Glauben (vorgeschrieben in Hl. Texten) untereinander austauschen.
Damit ist Gott natürlich bewiesen; denn diese Nachrichten definieren etwas Nachlesbares. Das Dumme ist nur: Jedes dieser Bücher generiert, streng genommen, seinen eigenen Gott.
Ich frage mich gerade, was das für die Wörtlichnehmer bedeutet? Wird Gott dann vom (dynamischen) Leben in eine Totenstarre gezwungen?
Meiner Meinung nach - und ich bin erst in diesem Forum von Atman darauf aufmerksam geworden - ist die Welt des menschlichen Daseins jener Gegenstand der Schöpfungsgeschichte, nennen wir sie "ontologische Struktur" unseres Lebens. Da gibt es alles, was in der Schöpfungsgeschichte erwähnt wird: Wasser, Land, Pflanzen, Tiere, Tag/Nacht, Mitmenschen. Alles das wird als geordnet hin auf Gott. Das ist schlicht ein Glaubensbekenntnis, welches Menschenwelt und Gott in Beziehung setzt.
Die wissenschaftlich untersuchte, objektive Welt vom Raum über die Strahlung zur Materie ist etwas, mit dem sich die heiligen Texte überhaupt nicht beschäftigen, auch wenn es manchmal so scheint. Im religiösen Sinne ist sie einfach "das Vorhandene", der Lehm, aus dem Gott jenes Dasein geschaffen hat, das jetzt "unser Leben" ist.
Black Muslim und andere haben vielleicht eine richtige Idee, die aber für uns hellenistisch geprägte Menschen und so, wie sie vorgeführt wird, unverständlich, gar unsinnig erscheint.
Nimmt man die Buchreligion ernst, also: das jeweils heilige Buch ist die Wahrheit, nämlich die Definition der Entität "Gott", dann ist der Text offenbar wirkmächtiger, als ein irgendwo im Transzendenten schmachtender Gott. Denn der Text (in seiner Gänze) beschreibt ein ontologisches Wirkungsgeflecht zwischen allem, was unser Dasein ausmacht, Sozialisation und Glaube eingeschlossen. Dieses Wirkungsgeflecht ist vollständig, in seiner Gänze bindend, und also ist es Gott.
Wenn Gott aber ein Wirkungsgeflecht aus einer sehr langen, codierten Nachricht ist (= Buch), dann "lebt" Gott in den Nachrichten, die wir im Glauben (vorgeschrieben in Hl. Texten) untereinander austauschen.
Damit ist Gott natürlich bewiesen; denn diese Nachrichten definieren etwas Nachlesbares. Das Dumme ist nur: Jedes dieser Bücher generiert, streng genommen, seinen eigenen Gott.
Ich frage mich gerade, was das für die Wörtlichnehmer bedeutet? Wird Gott dann vom (dynamischen) Leben in eine Totenstarre gezwungen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

