14-07-2008, 20:20
Liebe nadia,
ein Stück weit stimme ich Andreas79 und woiciech zu - inhaltlich ist mit "..alle Kinder sind "von Geburt an" muslimisch/Muslime" gemeint, dass jedem Menschen von Gott unmittelbar nach seiner Geburt die Fähigkeit verliehen wurde, Ihn, den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren, anzuerkennen, zu lieben und zu verehren. In den Eingangsthread ist nicht die Rede davon, dass alle Kinder "ursprünglich" dem Islam angehören, sondern nur, dass alle Kinder die Fähigkeit haben, Gott zu lieben - nicht mehr und nicht weniger.Und hierbei ist es auch völlig egal, ob sich die Kinderchen dann später Hindu, Buddhist, Zoroaster, Jude,Christ, Muslim oder Baha`i nennen - vor Gott ist das nicht relevant.
Du bemerkst - zu recht - dass die Religionen im Laufe der Zeit einen Hang zur Mission entwickelt haben. Dass die ersten Christen von ihren neuen Erkenntnissen begeistert waren und dies auch ihren Mitmenschen mitteilen wollten, dürfte menschlich verständlich sein. Es hat mit den späteren Auswüchsen der "Mission" auch so nichts zutun. Gleiches gilt für Muslime und letztlich auch für uns Baha´i. Aber: Was sagt die Thora denn über diejenigen, die mit Mose aus Ägypten auszogen? Oder diejenigen, die mit Abraham aus Chaldäa fortzogen? Lesen wir nicht in der Thora, im Alten Tetsament an vielen Stellen, dass Gott selbst dem Propheten das "Geheiss" gab, Seine Worte den Menschen zu verkünden? Und wurde das nicht auch über Jahrhunderte so gehandhabt?
Du magst einwenden, dass heute kein Rabbi mehr die Lehre Mose "verkündet" - na ja, das haben den Juden die Christen abgenommen, für die das Alte Testament ebenso Teil der eigenen Religion ist, wie das neue Testament - insoweit "muss" auch der Rabbi nicht unbedingt die Thora nach Rom tragen; da kennt man sie schon.....
Was nun die Frage der "Bekehrungen" angeht.... gut, einige unserer christlichen Freunde und Freundinnen sind hier stark von den Apostelbriefen angeleitet - man muss isch mal in die Zeit heinen versetzen: "Da latscht der Apostel Paulus, ehemals überzeugter, ja geradezu fanatischer Jude, durch Kleinasien, durch Judäa, durch Samaria, durch Griechenland, durch das römische Imperium - und hat nur eines im Kopf: "ICH WILL MÖGLICHST ALLE MENSCHEN DAVOR RETTEN; IN DIE HÖLLE ZU KOMMEN". Das mus dem armen Kerl innerlich bald aufgefressen haben - nach seiner Überzeugung zu wissen, dass "die Erlösung" da ist - und keiner will sie hören..... Tausender, Millionen von Christen haben genauso gedacht und denken heute immernoch so - und da ist weniger der papst oder der kirchliche Klerus gemeint (obwohl es da auch besorgte Menschen gibt). Das genaus das NICHT Kern der Botschaft Jesu ist und war - steht da auf einem ganz anderen Blatt der Geschichte.
Im Islam hat die "missionarische Erlösung" relativ selten eine Rolle gespielt; hier war eher entscheidend, für das Kalifat neue Bürger zu gewinnen und den Kalifen ware es zeitweise sehr recht, Juden und Christen als neue Bürger gewinnen zu können. Wollten diese nämnlich eigene Kirchen/Synagogen betreiben oder errichten, mussten sie eine Sondersteuer zahlen - und auch bei den Kalifen hat sich Erkenntnis durchgesetzt, dass fallweise "Geld die Welt" regiert....
Uns Baha`i ist eine "Mission" völlig fremd - uns geht`s um die Vermittlung unserer ethisch-moralischen Grundlagen. Aus zahlreichen Stellen unserer Heiligen Schriften können wir schliessen, dass die gegenwärtigen Religionen mindestens noch ebenso lange gleichberechtigt zu uns existieren werden, wie wir selbst existieren werden. Für uns gibt es kein: "... und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein...", weil das Miteinander der Menschen nicht zwingend von einem Bekenntnis zu nur einer der Religionen abhängig ist.
Obwohl heutzutage jeder Israeli Angst haben muss, dass der Ahmadenidschad eine Atombombe zusammenbaut und auf Tel Aviv schmeissen lässt - ist die jüdische Religion in der Staatsverfassung der "islamischen Republik" Iran legitimiert und anerkannt.Gerade das iranische Regime hat dem Begriff "Staatsterrorismus" einen völlig neuen -und bösartigen- Inhalt gegeben - und trotzdem wirst Du keinen Mullah finden, der behaupten würde das es für das Seelenheil eines Juden "absolut notwendig wäre, Muhammad anzuerkennen und seine Lehren zu befolgen" - komisch, wenn die doch Deiner Meinung nach nur "missionieren" wollen. Du kennst sicherlich die Verfolgungen, die wir Baha`i unter und durch die Mullah`s zu erleiden haben - ich habe also absolut keinen Grund, offene Bewunderer der Nazi-Ideologie in den Reihen der Mullah`s vor Angriffen zu verteidigen - der Gerechtigkeit wegen muss ich hier aber gerade diejenigen vor Polemik in Schutz nehmen, die ihrerseits nichts unversucht lassen, um meine Leute in ein neu zu errichtendes KZ zu sperren und uns mit Hass und Polemik verfolgen.
Was Hamas, Hisbollah oder Taliban unter dem Eingansthread verstehen - können wir uns an allen 10 Fingern ausrechnen - aber die sind weder die m
Mehrheit der Milliarden Muslime, noch sind sie deren gewähltes Sprachrohr. Hier weäre es vielleicht angebracht, liebe Nadia, ein bischen genauer zu differebzieren - und nicht gleich alle Nicht-Juden über einen Kamm zu scheren.
Liebe Grüsse
Thomas
ein Stück weit stimme ich Andreas79 und woiciech zu - inhaltlich ist mit "..alle Kinder sind "von Geburt an" muslimisch/Muslime" gemeint, dass jedem Menschen von Gott unmittelbar nach seiner Geburt die Fähigkeit verliehen wurde, Ihn, den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren, anzuerkennen, zu lieben und zu verehren. In den Eingangsthread ist nicht die Rede davon, dass alle Kinder "ursprünglich" dem Islam angehören, sondern nur, dass alle Kinder die Fähigkeit haben, Gott zu lieben - nicht mehr und nicht weniger.Und hierbei ist es auch völlig egal, ob sich die Kinderchen dann später Hindu, Buddhist, Zoroaster, Jude,Christ, Muslim oder Baha`i nennen - vor Gott ist das nicht relevant.
Du bemerkst - zu recht - dass die Religionen im Laufe der Zeit einen Hang zur Mission entwickelt haben. Dass die ersten Christen von ihren neuen Erkenntnissen begeistert waren und dies auch ihren Mitmenschen mitteilen wollten, dürfte menschlich verständlich sein. Es hat mit den späteren Auswüchsen der "Mission" auch so nichts zutun. Gleiches gilt für Muslime und letztlich auch für uns Baha´i. Aber: Was sagt die Thora denn über diejenigen, die mit Mose aus Ägypten auszogen? Oder diejenigen, die mit Abraham aus Chaldäa fortzogen? Lesen wir nicht in der Thora, im Alten Tetsament an vielen Stellen, dass Gott selbst dem Propheten das "Geheiss" gab, Seine Worte den Menschen zu verkünden? Und wurde das nicht auch über Jahrhunderte so gehandhabt?
Du magst einwenden, dass heute kein Rabbi mehr die Lehre Mose "verkündet" - na ja, das haben den Juden die Christen abgenommen, für die das Alte Testament ebenso Teil der eigenen Religion ist, wie das neue Testament - insoweit "muss" auch der Rabbi nicht unbedingt die Thora nach Rom tragen; da kennt man sie schon.....
Was nun die Frage der "Bekehrungen" angeht.... gut, einige unserer christlichen Freunde und Freundinnen sind hier stark von den Apostelbriefen angeleitet - man muss isch mal in die Zeit heinen versetzen: "Da latscht der Apostel Paulus, ehemals überzeugter, ja geradezu fanatischer Jude, durch Kleinasien, durch Judäa, durch Samaria, durch Griechenland, durch das römische Imperium - und hat nur eines im Kopf: "ICH WILL MÖGLICHST ALLE MENSCHEN DAVOR RETTEN; IN DIE HÖLLE ZU KOMMEN". Das mus dem armen Kerl innerlich bald aufgefressen haben - nach seiner Überzeugung zu wissen, dass "die Erlösung" da ist - und keiner will sie hören..... Tausender, Millionen von Christen haben genauso gedacht und denken heute immernoch so - und da ist weniger der papst oder der kirchliche Klerus gemeint (obwohl es da auch besorgte Menschen gibt). Das genaus das NICHT Kern der Botschaft Jesu ist und war - steht da auf einem ganz anderen Blatt der Geschichte.
Im Islam hat die "missionarische Erlösung" relativ selten eine Rolle gespielt; hier war eher entscheidend, für das Kalifat neue Bürger zu gewinnen und den Kalifen ware es zeitweise sehr recht, Juden und Christen als neue Bürger gewinnen zu können. Wollten diese nämnlich eigene Kirchen/Synagogen betreiben oder errichten, mussten sie eine Sondersteuer zahlen - und auch bei den Kalifen hat sich Erkenntnis durchgesetzt, dass fallweise "Geld die Welt" regiert....
Uns Baha`i ist eine "Mission" völlig fremd - uns geht`s um die Vermittlung unserer ethisch-moralischen Grundlagen. Aus zahlreichen Stellen unserer Heiligen Schriften können wir schliessen, dass die gegenwärtigen Religionen mindestens noch ebenso lange gleichberechtigt zu uns existieren werden, wie wir selbst existieren werden. Für uns gibt es kein: "... und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein...", weil das Miteinander der Menschen nicht zwingend von einem Bekenntnis zu nur einer der Religionen abhängig ist.
Obwohl heutzutage jeder Israeli Angst haben muss, dass der Ahmadenidschad eine Atombombe zusammenbaut und auf Tel Aviv schmeissen lässt - ist die jüdische Religion in der Staatsverfassung der "islamischen Republik" Iran legitimiert und anerkannt.Gerade das iranische Regime hat dem Begriff "Staatsterrorismus" einen völlig neuen -und bösartigen- Inhalt gegeben - und trotzdem wirst Du keinen Mullah finden, der behaupten würde das es für das Seelenheil eines Juden "absolut notwendig wäre, Muhammad anzuerkennen und seine Lehren zu befolgen" - komisch, wenn die doch Deiner Meinung nach nur "missionieren" wollen. Du kennst sicherlich die Verfolgungen, die wir Baha`i unter und durch die Mullah`s zu erleiden haben - ich habe also absolut keinen Grund, offene Bewunderer der Nazi-Ideologie in den Reihen der Mullah`s vor Angriffen zu verteidigen - der Gerechtigkeit wegen muss ich hier aber gerade diejenigen vor Polemik in Schutz nehmen, die ihrerseits nichts unversucht lassen, um meine Leute in ein neu zu errichtendes KZ zu sperren und uns mit Hass und Polemik verfolgen.
Was Hamas, Hisbollah oder Taliban unter dem Eingansthread verstehen - können wir uns an allen 10 Fingern ausrechnen - aber die sind weder die m
Mehrheit der Milliarden Muslime, noch sind sie deren gewähltes Sprachrohr. Hier weäre es vielleicht angebracht, liebe Nadia, ein bischen genauer zu differebzieren - und nicht gleich alle Nicht-Juden über einen Kamm zu scheren.
Liebe Grüsse
Thomas