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"Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins)
#57
(24-06-2023, 09:33)Geobacter schrieb: ....ein unergründlicher Gott, welcher allseits als das Größte gedacht werden SOLLE, über das hinaus angeblich gar nichts nichts Größeres mehr gedacht werden könne, ist beim "verschieben der Torlatten" im laufenden Spiel, natürlich immer sehr hilfreich. Kann man doch dank seiner Unergründlichkeit jedes mal ungestraft die Spielregeln manipulieren, wenn einem bei seinen Rangordnungskämpfen die Schmach einer Niederlage droht.

Dass da einem gerade die Naturwissenschaften und die Atheisten immer so frech dazwischenrufen.... zu können meinen, ist natürlich ein unerhörter Akt des Frevels gegenüber Gott.

Hallo Geobacter,

... wie ich lesen kann, beschäftigt Dich und Deine Intelligenz der alte Gedankenansatz des Anselm v. Canterbury. Das hat einleuchtende Gründe, denn hier geht es ja nicht um das simple "Verschieben von Torlatten", sondern um dasjenige, was die Welt im Innersten zusammenhält. Da ist auch der Vergleich mit einem laufenden Spiel wenig förderlich, denn es handelt sich hier um ständig weitertreibende Denkbewegungen, welche in keine dogmatischen Zwangsjacken zu stecken sind!

Du hantierst gerne mit Worten des Vorwurfs, wie "Täuschung und Lüge", übersiehst dabei aber, dass viele Menschen die Welt lediglich naturwissenschaftlich als ein bewusstloses und geistesfremdes Geschehen nach Gesetzen zu begreifen suchen und - innerhalb der Grenzen ihres Sinnes - zwingend und folgenreich begreifen. Darüber hinaus birgt die Welt aber Unabsehbares und Unausdenkbares in sich!

Der astronomische Kosmos (und das ist nicht nur meine Meinung!) ist mit dem physikalisch-chemisch Erkennbaren - auch wenn dieses vollendet wäre - zweifellos nicht erschöpft. Icon_rolleyes Dieser ist nicht nur ein Mechanismus, der im Grunde keinen Aspekt gibt, als die tanzenden zahllosen Stäubchen im Sonnenstrahl.
Auch das moderne Weltbild, das sich in unanschaulichen mathematischen Gleichungen mit sich widersprechenden anschaulichen Modellen ausdrückt, erschöpft nicht die WELT. Es zeigt sich zwar eine ebenso tief liegende wie universale Erkennbarkeit, aber leider eben nicht die SUBSTANZ des WELTSEINS Icon_exclaim

Ich halte jede menschliche Intelligenz für fähig, dieses auch richtig einzuordnen, ungeachtet der Naturwissenschaften oder der erstarrten Dogmen existierender Weltreligionen. - Die Naturwissenschaft selber schon stößt auf Grenzen, wo ihre "korrekten" Ergebnisse wie Zeiger auf ein anderes wirken und von wo der Forscher Antriebe empfängt, die ihn aus dem Staunen heraus in den Grundlagen seiner Gesamtanschauung voranbringen.
Alle die Märchen und die illusionäre Zufriedenheit (man denke an Platons Höhlengleichnis) auch des modernen Menschen an rational gefassten Geheimnissen sind verständlich als WAHRHEIT DES NEGATIVEN: dass alle naturwissenschaftliche und religiösen "Erkenntnisse" das Umgreifende des Kosmos nicht erreicht, sondern durch ihre ständige Selbstverabsolutierung bis zur Gefühllosigkeit verdunkelt.

Uns bleibt als Teil der Welt in dieser Welt die ständige Gedankenbewegung: auf jeden Fall muss das Unbekannte des Weltseins in sich bergen, was Bedingung dessen ist, was wir sind - als Dasein, Geist, Existenz. Es bleibt als große Frage, was dieses Bedingungsverhältnis bedeutet? Sind wir selber Welt und mit einem Grunde verwurzelt, der beide, die Welt und uns trägt?

Sind wir aus der WELT hervorgegangen, so wäre die Tiefe des Weltseins in uns gegenwärtig. Wir wären dann wirklich der Mikrokosmos, in dem alles ist, als Moment anwesend ist. Dagegen spricht aber die Ferne und die Fremdheit in dem für uns unüberschaubaren leblosen Weltsein. Was wir als "Seelen" benennen in dieser leblosen Welt, bleibt für uns immer wie ein nur erscheinendes Spiel - zweideutig, zugleich sich zeigend und eigentlich verhüllend!
Die WELT IM GANZEN ist leider nicht in uns "gegenwärtig". Wir sind nicht alles.

Somit sind Täuschungen, z.B. durch sich unterscheidenden Fach-Informationen, im Forum-Gespräch immer möglich! Als Lüge würde ich diese aber nun nicht bezeichnen wollen, denn nichts in der Welt ist korrekt aus der unbekannten Tiefe abzuleiten, denn - alle Ableitungen dessen, was wir sind, aus dem gegenständlich erkannten Weltsein ist eine fälschliche. Wir haben nur keimhafte Vorstellungen von Vorstufen in dem, als was die Welt für uns erforschbar erscheint.

Gruß von Reklov
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RE: "Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins) - von Gundi - 18-06-2023, 13:09
RE: "Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins) - von Gundi - 18-06-2023, 18:09
RE: "Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins) - von Gundi - 24-06-2023, 17:34
RE: "Der Gottes-Wahn" (Richard Dawkins) - von Reklov - 24-06-2023, 13:14

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