11-08-2019, 19:18
(11-08-2019, 17:20)Gundi schrieb: - - -
Ich warte ja immer noch auf ein Foto vom Baumstamm, welcher angeblich mehrere Sedimentschichten durchstoßen soll und daher ein Beleg für die Katastrophen"-theorie" sein soll. Das hast du in früheren Diskussionen immer schon behauptet, bist einen Beleg aber natürlich schuldig geblieben. Genauso, wie es jetzt auch der Fall ist.
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J. Scheven zeigt in seinem Büchlein “Karbonstudien” einige Fotos u.a. des Ruhrlandmuseums mit polystraten Stämmen. Er schreibt:
Zitat:Etwas später wurde aus einem Steinkohlebergbau in der Nähe von Wigan, Lancashire, England, sogar ein Stamm von 12 m Länge beschrieben, der senkrecht im Tonschiefer Stand (Broadhurst & Magraw 1959). Diese Berichterstatter geben zu, es sei “schwierig, die Schlussfolgerung zu vermeiden”, dass die Sedimentationsrate um den erwähnten Stamm sehr hoch gewesen sein müsse. Bei der gebrechlichen Struktur der Lepidophyten muss angenommen werden, dass derartige Stämme nicht jahrzehntelang in einem “ertrinkenden Wald” stehenblieben, sondern dass ihre Einbettung mit Tonschlamm oder Sand nur Stunden oder bestenfalls Tage in Anspruch genommen hat.
Die polystraten Baumstämme werden in der Literatur gewöhnlich als seltene Ausnahmen von der Regel in Gestalt örtlicher Katastrophen hingestellt, die für normalerweise vorherrschenden Sedimentationsraten keine Bedeutung haben. Doch zählte bereits Goeppert 1848 über 70 Vorkommen mit insgesamt 277 aufrechten Stämmen. In Wirklichkeit sind die Ausgüsse senkrechter Stämme von Lepidophyten im Dach der Kohleflöze eine wohlbekannte Erscheinung (Patteisky 1937, Schwarzbach 1942, Whittle 1942). Im Ruhrkarbon und dem Ibbenbürener Horst sind solche Steinkerne aus wenigsten 20 verschiedenen Flözen gemeldet worden (Teichmüller 1955). *)
*) Joachim Scheven: Karbonstudien. Neuhausen-Stuttgart, S. 31.