11-08-2019, 10:21
(10-08-2019, 22:54)Ekkard schrieb: Holz, insbesondere Wurzeln, haben die unangenehme Eigenschaft, sich durch fast jede Art Material zu bohren, wenn es nicht gerade Metallplatten sind. Wesentlich daran ist die Rissbildung. Und die ist insbesondere bei Kreideschichten in großem Stil gegeben. Junges Holz in alter Kreide ist also überhaupt kein Argument gegen das Alter der Kreide.
Das war kein Wurzelholz. Das Holzstück war fast von allen Seiten mit Kreide umschlossen. Die Kreide musste sich in plastischem Zustand befunden haben. Zwischen Holz und Kreide gab es keine Leer-Räume.
Solche Funde sind nicht selten, insbesondere nicht in der Nähe von Kreideformationen wie vor Dover, Beachy Head oder an der französischen Nordküste. Ich fand mein Exemplar am Strand von Cap Blanc Nez. Dort habe ich in den Kreideschichten übrigens auch Schneckengehäuse und Muschelschalen mit um die zwei bis drei Zentimeter Größe gesehen. Dass diese während sechshundert bis tausend Jahren unverwittert bleiben konnten, wird wohl niemand annehmen.
Was aber erzählt ein Lehrer seinen Schülern bei einer Besichtigungstour? Wenn den Schülern zuvor klar gemacht wurde, dass die Kreideschichten vor siebzig Millionen Jahren entstanden sind, wird das wegen der drohenden Klassenarbeit festgehalten, aber keinesfalls hinterfragt.

