27-07-2019, 11:26
(26-07-2019, 01:17)deja-vu schrieb: Ich meinte ja schon neulich, daß so manche Gottesvorstellung wohl etwas zu eng geworden ist. Diese Gottesvorstellungen halten sich aber auch nur, weil jemand in seiner Zeit seine Gewissheit und seinen Glauben zu Papyrus gebracht hat und bis heute Menschen teils wortwörtlich genau das glauben was da geschrieben steht und von jenem anderen "vorgeglaubt" wurde.
Dabei schrieb doch z.B. der Paulus im 1 Korinther: Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war.
Genauso wird es Zeit, 1400-4000 Jahre alte Gottesvorstellungen endlich als das zu begreifen was sie sind: Vorstellungen im Kontext ihrer Zeit.
Wer glaubt Evolution und Naturwissenschaft stehe im Widerspruch zu "G#tt", schlage ich vor gelegentlich über den Satz von Paulus in diesem Kontext zu meditieren.
Paulus äußerte sich verächtlich über die Evolutionsvorstellung (Römer 1,18-32), die zu seiner Zeit seit mindestens sechshundert Jahren bekannt war. Dieses Weltbild erlaubt seinen Anhängern Entgleisungen auch sexueller Art, z.B. der “Ehe für alle”.
Erwin Chargaff schrieb mal, dass die Naturwissenschaft ihre Unschuld dadurch verloren habe, dass sie sich historisch betätigte. Das mit Hilfe dieser Naturwissenschaft geschaffene Weltbild ist derart materialreich “erklärt”, dass nur wenige wagen, diesem zu widersprechen. Dabei ist jeder auch nur mäßig begabte nicht fachlich Gebildete durchaus imstande, das naturalistische Lehrgebilde zu hinterfragen.
Die lieben Christen hätten mehrere Möglichkeiten, das heute dominierende Weltbild über den Haufen zu werfen, z.B. indem sie die Vorhersagen insbesondere für unsere Zeit ernst nehmen würden. Aber ist natürlich klar: Wenn schon die Angaben zur Schöpfung nicht richtig sind, wie könnten es dann die Vorhersagen sein.