(29-08-2018, 10:45)Werbinich schrieb: Es gibt in den Kulten mehr bezüge zur Gesamtheit als in den drei Großen zusammen. In denen werden sehr oft Tiere und Pflanzen ebenfalls als Lebewesen bezeichnet und im Christentum, Islam oder Judentum eben nicht. Da gilt nur das Geschlecht Mensch.
Du meinst wohl "beseelte" Wesen. Als Lebewesen gelten Tiere natuerlich sowieso.
(29-08-2018, 10:45)Werbinich schrieb: Sollte eine Religion nihct wie die Mythen das große Ganze befassen?
Den Anspruch haben sie ja bereits.
(29-08-2018, 10:45)Werbinich schrieb: Daher finde ich sollte diese Unschärfe entstehen, weil wir vielleicht nur dadurch erkenne was wirklich ist.
Das fuehrt nur dazu, unseren sprachlichen Werkzeugkasten zu verarmen. Wenn Du "Mythos" umdefinierst, muesste man das Wort wieder erfinden, um das auszudruecken, was das Wort jetzt umfasst.
Mythen haben ein breiteres Spektrum als nur Religion. Die Uebergaenge sind natuerlich fliessend. Das Buch Esther in der Bibel erwaehnt Gott mit keinem Wort; der Mythos bedient hier eher den Nationalstolz. Das Hohelied kommt auch ohne Gott aus und ist eine Sammlung erotischer Lieder. Natuerlich kann man fuer beide Geschichten einen Ursprung aus Goettersagen postulieren (eine Sage ueber Marduk und Ischtar im ersten und ueber Tammuz und Ischtar im zweiten Fall), aber wir haben hier ja bereits eine Losloesung von der Bindung an bestimmte Gottheiten, weshalb die Texte auch schon Grenzen ueberschreiten.