11-02-2014, 14:55
(11-02-2014, 00:11)Ekkard schrieb:(10-02-2014, 20:28)Gundi schrieb: Aber diese Trennung entspricht doch nun mal nicht der faktischen Realität. Weltweit ...Eine schlampig angelernte Denkweise kann man nicht als Maß faktischer Realität hinstellen!
Sicherlich kann man das. Dann ist halt die Tatsache, dass eben so "schlampig" gedacht wird die Realität.
(11-02-2014, 00:11)Ekkard schrieb:(10-02-2014, 20:28)Gundi schrieb: (Es ist) absolut selbstverständlich für nahezu alle Christen, dass Gott eine reale Identität ist.Nein, eben nicht! Sonst hieße es nicht "Glaube an Gott".
Ach, komm! Glauben wird im Glauben nur allzu oft als angebliches Wissen verstanden. Da aber eben der Faktenbefund fehlt, spricht man eben vom Glauben. Was nichts daran ändert, dass der Großteil der Gläubigen felsenfest von der realen Existenz eines (oder mehrer) Gottes überzeugt ist.
(11-02-2014, 00:11)Ekkard schrieb: Der Glaube kennt nur eine Blickrichtung: auf dem Mitmenschen (und seine Stellung, Bedeutung, Empfindlichkeiten, ...). Also bewegt sich der Glaube auf der Bedeutungsebene!
Ich kann mich nur wiederholen: Solche Aussagen entpsrechen nicht der Realität. Ich kann ja verstehen, dass dem so sein sollte.
Es ist aber nun einmal nicht so. Gott wird eben nicht nur als bloße Metapher verstanden, deren einziges Ziel es ist, das Zusammenleben der Mensch zu regeln. Da kommen noch viele andere Funktionen hinzu: Gott als letztes Gericht, dass die empfunden Ungerechtigkeiten auf Erden im Jenseits ausgleicht. Eine Vorraussicht auf ein Leben im Jenseits als Mutmacher, die Probleme im Diesseits zu bewältigen. Die Vorraussicht auf ein Leben im Jenseits, welche die Angst vor dem Tod nimmt.
All diese Dinge lassen sich nur über den Glauben an eine reale Gottesexistenz bewerkstelligen.
Sieht ein Gläubiger Gott nur als Metapher, von der er weiß, dass die Menschheit sie sich selber gab, würden doch für ihn all die oben genannten Dinge wegfallen. Es gäbe dann gar keinen Grund mehr, an ein Leben nach dem Tode zu glauben.
Überhaupt könnte nicht mehr von Glauben gesprochen werden, denn er hätte ja dem Gegenstand des Glaubens (Gott) eine reale Erklärung (menschengemachte Metapher) gegeben. Imho kein Glauben mehr.
(11-02-2014, 00:11)Ekkard schrieb: Gott kann alles Mögliche sein, sogar etwas sehr Reales z. B. ein Potenzial, ein Kraftfeld, eine allen Menschen gemeinsame Hoffnungskraft, das Weltbewusstsein, Gütekraft, Gruppendynamik usw. - der Spekulation sind keine Grenzen gesetzt.
Richtig. Nur sehen das die Gläubigen keineswegs immer so locker. Für den Großteil ist Gott eine fixe Größe.
(11-02-2014, 00:11)Ekkard schrieb: Also weiß jeder Gläubige ganz genau, dass die Gottesvorstellung bereits allein unsere religiöse Haltung bestimmen sollte.
Derlei Flexibilität sehe ich allerdings nur selten bei Gläubigen. Die vollständige Aufgabe des Glaubens an eine transzendente Identität und gleichzeitige Bezeichnung als Christ kenne ich gar nur von dir.