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Für mich stellt sich da die Frage, ob man Gott als etwas betrachten will, das rein und nur in den Köpfen der Menschen existiert, oder eben real in den Dingen, die mit ihm verbunden werden.
Es geht ja dabei um Dinge, deren Existenz man schwer leugnen kann, man kann nur die Gottesassoziation leugnen.
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(16-05-2010, 20:43)melek schrieb: Für mich stellt sich da die Frage, ob man Gott als etwas betrachten will, das rein und nur in den Köpfen der Menschen existiert, oder eben real in den Dingen, die mit ihm verbunden werden. Wie schon geschrieben: Wir sollten nicht etwas objektivieren wollen, was sich nur subjektiv erleben lässt. Wem in anderen Menschen nur Ungerechtigkeit, Lieblosigkeit und Ablehnung begegnet, wird eine ganz andere Einstellung entwickeln, als jemand, der die positiven Seiten des Lebens erlebt. Und wenn Erstere/r eine "Erweckung" erlebt und plötzlich voll integriertes Glied einer Gemeinde geworden ist, dem wird man kaum begreiflich machen können, dass dahinter "Nichts" steht.
(16-05-2010, 20:43)melek schrieb: Es geht ja dabei um Dinge, deren Existenz man schwer leugnen kann, man kann nur die Gottesassoziation leugnen. Richtig, nur daraus folgt nicht die objektive Aussage, Gottes Existenz sei erwiesen. Wer Gott glaubt, wird zugeben müssen, dass es keinen Weg menschlichen Denkens gibt, dieses Erleben auf die Stufe einer objektiven Erkenntnis zu heben. Nehmen wir ein Glaubensevent wie die Versammlung von Pilgern in Mekka oder einen Kirchentag: Das Glaubenserlebnis ist evident, aber nirgendwo erscheint messbar oder fotografierbar ein physikalisches Phänomen - und schon gar nicht regelmäßig als Folge der zelebrierten Riten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(15-05-2010, 22:39)Ekkard schrieb: der Schwebe", und jede/r denkt sich das momentan Passende, wenn von "Gott" die Rede ist. Letztlich bleibt ER der Unerklärliche.
man kanns auch anders formulieren: "gott" ist die letztmögliche argumentatorische zuflucht. wenn die realität nicht zu persönlichen wünschen und vorstellungen paßt, wird halt "gott" hervorgezaubert wie das karnickel aus dem hut
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(15-05-2010, 23:17)alwin schrieb: Romero schrieb:Was es wiederum sinnlos macht eine Weltanschauung bzw. Offenbarung aus "ihm" abzuleiten... Ich glaube, da hast du mich vorher doch nicht verstanden! - Auf Grund dessen, daß - wie Ekkard schrieb - "ER" unerklärlich ist, ist (jeder)Mensch doch dazu gezwungen, sich ein Bild zu machen
nö
mensch ist zu nichts "gezwungen", er kann diese universalausrede "gott" auch als das erkennen, was sie ist - und es folglich ablehnen, sich ernsthaft mit ihr auseinander zu setzen bzw. sich "ein bild davon zu machen"
natürlich ist es aber spannend, zu beobachten, welche bilder sich verschiedene menschen da warum machen
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(16-05-2010, 12:15)VolkersList schrieb: Frage: Sind wir Menschen ein Irrtum Gottes ?
Antwort: Nur die Verbrecher unter uns, nicht aber Menschen wie Du und ich
volkers nachtgebet:
lieber gott, ich danke dir, daß ich nicht so bin wie die anderen. nämlich besser
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"Nur die Verbrecher unter uns" - das geht nicht wirklich auf, oder? Wer definiert denn, wer ein Verbrecher sei und wer nicht? Ist ein Marihuana-Dealer ein Verbrecher? Frag mal in Singapur und dann in Amsterdam nach - könnte mir vorstellen, dass da 2 unterschiedliche Definitionen auf dich zukommen.
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(17-05-2010, 10:23)petronius schrieb: man kanns auch anders formulieren: "gott" ist die letztmögliche argumentatorische zuflucht. wenn die realität nicht zu persönlichen wünschen und vorstellungen paßt, wird halt "gott" hervorgezaubert wie das karnickel aus dem hut
Andersrum : In der persönlichen Realität wird etwas erlebt, das man sich am besten mit dem Begriff "Gott" erklären kann.
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(17-05-2010, 11:21)melek schrieb: (17-05-2010, 10:23)petronius schrieb: man kanns auch anders formulieren: "gott" ist die letztmögliche argumentatorische zuflucht. wenn die realität nicht zu persönlichen wünschen und vorstellungen paßt, wird halt "gott" hervorgezaubert wie das karnickel aus dem hut
Andersrum : In der persönlichen Realität wird etwas erlebt, das man sich am besten mit dem Begriff "Gott" erklären kann.
ich will darauf hinaus, daß dieser lückenbüßergott ja eben gerade nichts erklärt
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(17-05-2010, 11:21)melek schrieb: (17-05-2010, 10:23)petronius schrieb: man kanns auch anders formulieren: "gott" ist die letztmögliche argumentatorische zuflucht. wenn die realität nicht zu persönlichen wünschen und vorstellungen paßt, wird halt "gott" hervorgezaubert wie das karnickel aus dem hut
Andersrum : In der persönlichen Realität wird etwas erlebt, das man sich am besten mit dem Begriff "Gott" erklären kann.
"Ist so, weil ist so..." ist keine wirkliche Erklärung, oder? Jedenfalls nicht ausserhalb des Militärs *G*
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(17-05-2010, 11:43)petronius schrieb: ich will darauf hinaus, daß dieser lückenbüßergott ja eben gerade nichts erklärt
Im wissenschaftlichen Sinne erklärt er nichts, und das muss er auch nicht, weil es da nicht um Wissenschaft geht.
Für die Gläubigen erklärt er ihr Erleben sehr wohl.
Man kann dieses Erleben sicherlich auch anders erklären (chemisch-biologische Vorgänge,etc.) aber es bleibt die Frage, ob das immer die "bessere" Erklärung sein muss.
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(17-05-2010, 11:50)melek schrieb: Im wissenschaftlichen Sinne erklärt er nichts, und das muss er auch nicht, weil es da nicht um Wissenschaft geht.
Für die Gläubigen erklärt er ihr Erleben sehr wohl
nein - aus meiner sicht ist "ich kann es mir nicht erklären, daher nenne ich es das wirken gottes" keine erklärung
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-05-2010, 12:15 von Mustafa.)
(17-05-2010, 11:59)petronius schrieb: (17-05-2010, 11:50)melek schrieb: Im wissenschaftlichen Sinne erklärt er nichts, und das muss er auch nicht, weil es da nicht um Wissenschaft geht.
Für die Gläubigen erklärt er ihr Erleben sehr wohl
nein - aus meiner sicht ist "ich kann es mir nicht erklären, daher nenne ich es das wirken gottes" keine erklärung
Klingt so als wäre z.B. " ich kann mir nicht erklären, was das ist, das ich da sehe, also nenne ich es "Baum" " für dich auch keine befriedigende Erklärung für dieses "etwas" da mit den Ästen und Blättern... *g*
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(17-05-2010, 12:13)melek schrieb: (17-05-2010, 11:59)petronius schrieb: (17-05-2010, 11:50)melek schrieb: Im wissenschaftlichen Sinne erklärt er nichts, und das muss er auch nicht, weil es da nicht um Wissenschaft geht.
Für die Gläubigen erklärt er ihr Erleben sehr wohl
nein - aus meiner sicht ist "ich kann es mir nicht erklären, daher nenne ich es das wirken gottes" keine erklärung
Klingt so als wäre z.B. "ich kann mir nicht erklären, was das ist, das ich da sehe, also nenne ich es "Baum" " für dich auch keine befriedigende Erklärung für dieses "etwas" da mit den Ästen und Blättern... *g*
einen baum kann ich ganz genau beschreiben und festhalten wie er "funktioniert". versuch das mal mit "gott"
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(17-05-2010, 12:17)petronius schrieb: einen baum kann ich ganz genau beschreiben und festhalten wie er "funktioniert". versuch das mal mit "gott"
Darf man Dinge, die man sich naturwissenschaftlich nicht so genau erklären kann, nicht mit Begriffen benennen ?
Und selbst wenn man sie naturwissenschaftlich erklären kann, ist das immer die beste Erklärung ?
Gerade im Bereich des persönlichen Erlebens kann man die naturwissenschaftlichen Erklärungen meist vergessen; da funktionieren mythologische oder allgemein gesellschaftlich verwurzelte Bilder besser.
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(17-05-2010, 12:41)melek schrieb: Darf man Dinge, die man sich naturwissenschaftlich nicht so genau erklären kann, nicht mit Begriffen benennen ?
nur der guten ordnung halber: die naturwissenschaft bringst du jetzt dauernd ins spiel
sicher darf man. aber etwas, unter dem jeder was anderes versteht, erklärt nichts
(17-05-2010, 12:41)melek schrieb: Gerade im Bereich des persönlichen Erlebens kann man die naturwissenschaftlichen Erklärungen meist vergessen; da funktionieren mythologische oder allgemein gesellschaftlich verwurzelte Bilder besser.
ist "ich stells mir halt bildhaft so vor" denn in deinen augen eine erklärung?
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