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Gottesvorstellungen
Analytisch und objektiv ist es sicher nicht, Gottes Existenz in allem als real anzunehmen. :icon_wink:

Auch die "analytische Brille" gefällt mir nicht. Das ist doch der Witz an Objektivierung, dass die Brillen der einzelnen,
mitwirkenden Menschen durch ihre schiere Masse und die Möglichkeit zum Vergleich vieler Betrachtungsweisen mehr
oder minder ausgeschaltet werden. Jeder Wissenschaftler sieht die Welt durch seine individuelle Brille, angefertigt aus der
Summe seiner Gene und Erfahrungen. So wie es sich mit jedem anderen Menschen auch verhält. Nur die Wissenschaft
als Ganzes hat diese Brille eben nicht auf.

Ich maße mir im Übrigen sicher nicht an, die Religion als Ganzes in voller Tiefe und Breite erfasst zu haben, man verzeihe
mir eventuelle Ungereimtheiten. Ich wollte lediglich die Wanderung von Gott im Himmel hinein in die Gedankenwelt des Menschen
als parallele Entwicklung zum wissenschaftlichen Fortschritt und der Weltsicht aufzeigen.
Der Wissenschaftler denkt über seine Umwelt nach, entwirft eine Theorie die sie erklären soll, überprüft seine Theorie anhand von Experimenten an der Realität, verwirft sie wenn sie sich als falsch erweist und sucht nach einer besseren Erklärung.
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(14-05-2010, 11:26)elwaps schrieb: Analytisch und objektiv ist es sicher nicht, Gottes Existenz in allem als real anzunehmen. :icon_wink:

Es ist analytisch und objektiv, wenn man feststellt, daß viele Menschen Gott in allem als real ansehen. Icon_wink

Ansonsten fühle ich mich nicht ganz verstanden.

Die "analytische Brille" hat jeder Mensch immer dann auf, wenn er die Welt aus der Distanz betrachtet, während es im anderen Falle um seine Teilnahme an der Welt geht.
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(14-05-2010, 11:57)melek schrieb: Es ist analytisch und objektiv, wenn man feststellt, daß viele Menschen Gott in allem als real ansehen. Icon_wink

Wie viele sind das?
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(14-05-2010, 12:51)Romero schrieb:
(14-05-2010, 11:57)melek schrieb: Es ist analytisch und objektiv, wenn man feststellt, daß viele Menschen Gott in allem als real ansehen. Icon_wink

Wie viele sind das?

Soll ich sie zählen oder worauf willst du hinaus ?
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(13-05-2010, 15:02)elwaps schrieb: Mir ist gestern ein interessanter Gedankengang gekommen, der sich sicher nicht auf die Gottesvorstellungen aller
hier bezieht, aber doch die eines großen Teils der religiösen Menschen umfassen dürfte.

Zitat:Gott außerhalb des Universums?
Daraus leitet sich ab: in diesem Universum kann kein Gott als dem System übergeordnete Intelligenz leben.
Warum? Existierte er im Universum selbst, so wäre er dessen Kräften unterworfen. Damit wäre er abhängig
von Raum und Zeit, von Gravitation, den Kernkräften und dem Elektromagnetismus und nie in der Lage
gewesen, das zu schaffen, was ihm zugesprochen wird.
Existierte er außerhalb dieses Universums, so ist jede Aussage über ihn und seine Fähigkeiten, wie sie gerne
gemacht werden, hinfällig und praktisch gesehen nichts als ein Gedankenspiel. Was nicht negativ gemeint
ist, nur die tatsächliche Existenz außerhalb unserer Gedanken kann nichts weiter als eine Annahme sein.

So bleibt für mich unterm Strich der Schluß: Gott kann in diesem Universum in keiner Form materiell existent sein,
wenn er Fähigkeiten vorweisen soll, die sich über die Gesetzmäßigkeiten innerhalb des Universums hinausreichen.
Bleibt die Vorstellung als externer Lenker außerhalb des Universums, als Initiator des Urknalls und als Designer
der Anfangsbedingungen. Dies schließt aber ein aktives Einwirken auf die Geschehnisse innerhalb des Universums
aus, nur ein sehr detaillierter Plan für die anfängliche Singluarität sowie des sich aus ihr entwickelnden Systems,
das Universum, wäre denkbar. Nachträgliches Eingreifen nicht.

Zitat:Was meint ihr dazu?

Ich bitte ausdrücklich darum, keine Einzeiler herauszupicken und pro forma dagegen anzuargumentieren, sondern
zum Gesamtkonstrukt Stellung zu beziehen, Meinungen auszutauschen und den Gedankengang weiterzuführen.

Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt...

Lieber elwaps,
Deinen Beitrag Nr. 147 finde ich mindestens sehr interessant, denn für mich ist Dein Gedankengang der m.E. gelungene Versuch, die Evolution der menschlichen Gottesvorstellungen darzustellen.

Das Spannende an Deiner weitgehend schlüssigen Deduktion ist die heute erreichte Zwischenform dieser Evolution, die ja weiter geht, nicht zuletzt durch das Vorantreiben unserer Forumsdiskussionen.

Wie sieht die heutige Zwischenform der Gottesvorstellung des Menschen aus ?
Du behauptest, daß Gott als Systemkraft entweder außerhalb oder innerhalb des Universums existieren muß.

Dieses "entweder - oder" ist typisch für das menschenzentrierte Denken und für seine Neigung, die Wissenschaft als unumstößliche Wahrheit zu etablieren. Endlich taucht der Mensch aus dem Nebel jahrtausendlanger unwissenschaftlicher Vermutungen auf und klammert sich auf dem unendlichen Ozean der Interpretationen des Universums an den einzigen scheinbar festen Gegenstand, nämlich die Wissenschaft.

Dabei hat schon Einstein die Tür zu der Vermutung aufgestoßen, daß Wissenschaft einen Grenzbereich hat, der uns nicht rational zugänglich ist und uns die Vermutung nahe legt, daß es eine Kraft gibt, die über allem herrscht und die wir ruhig Gott nennen können.

Wie lächerlich klingt des Wort - Gefühl - angesichts der harten Fakten der Wissenschaft.
Aber, o Wunder, lieber elwaps, die harten Fakten der Wissenschaft sind absolut unfähig, die Hunderttausend Gläubigen auf dem Kirchentag zu einem gemeinsamen Gebet zu versammeln.

Es gibt einen Bereich, in dem Wissenschaft uns nichts mehr zu sagen hat.
Das im Anblick der mächtigen Wissenschaft armselige Wort - Gefühl - aber sagt uns, wie begrenzt die Wissenschaft gegenüber dem allumfassenden Gefühl des Menschen und der Tiere ist.
Deine scheinbar schlüssige Beweisführung, Gott kann nur innerhalb oder außerhalb des Universums und der universalen Gesetze existieren, ist typisch für das begrenzte menschenzentrierte Denken.
Mein Gefühl sagt mir, daß Gott sowohl außerhalb des Universums existiert, denn er hat ja mit dem Urknall das Universum erst geschaffen, aber er existiert für mich auch innerhalb des Universums und ist gleichzeitig Herrscher und Diener der Zeit, gleichzeitig Schöpfer seiner universalen Gesetze, aber auch deren Diener.

Auch ich habe einen Gedanken , der mich fasziniert:

Gott ist die einzige Kraft im Universum, die aus Steinen Brot machen kann, aber er braucht dazu mindestens 4 Milliarden Jahre, die auch er, der fast Allmächtige, nicht überspringen kann.

Danke für Deine Anregungen.
Volker
P.S. Die Zeit, in der der Religion ein Ghetto zugewiesen wurde, ist vorbei.
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(14-05-2010, 13:08)melek schrieb:
(14-05-2010, 12:51)Romero schrieb:
(14-05-2010, 11:57)melek schrieb: Es ist analytisch und objektiv, wenn man feststellt, daß viele Menschen Gott in allem als real ansehen. Icon_wink

Wie viele sind das?

Soll ich sie zählen oder worauf willst du hinaus ?


Ja gern. Vielleicht haben wir jeweils andere Definitionen von "analytischer, objektiver Feststellung", kombiniert mit dem Begriff "viele Menschen". Mich würde interessieren was du unter "viele" verstehst, und in Relation zu was.
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(14-05-2010, 14:41)Romero schrieb: Ja gern. Vielleicht haben wir jeweils andere Definitionen von "analytischer, objektiver Feststellung", kombiniert mit dem Begriff "viele Menschen". Mich würde interessieren was du unter "viele" verstehst, und in Relation zu was.

Ähm, ich soll dir aufzählen, wieviele Menschen gottgläubig sind und Gott/Götter/göttliches Wirken in der Welt sehen ?

Ich denke nicht, daß dies der Diskussion hier dient...
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(14-05-2010, 19:00)melek schrieb:
(14-05-2010, 14:41)Romero schrieb: Ja gern. Vielleicht haben wir jeweils andere Definitionen von "analytischer, objektiver Feststellung", kombiniert mit dem Begriff "viele Menschen". Mich würde interessieren was du unter "viele" verstehst, und in Relation zu was.

Ähm, ich soll dir aufzählen, wieviele Menschen gottgläubig sind und Gott/Götter/göttliches Wirken in der Welt sehen ?

Ich denke nicht, daß dies der Diskussion hier dient...

Öh? Wenn ich mich recht erinnere ging es nicht darum "wieviele Menschen an Gott/Götter glauben und göttliches Wirken in der Welt sehen", sondern vielmehr darum wieviele Menschen du kennst, die "Gott in allem (also als Bestandteil von allem) als real sehen", und daher die Aussage treffen kannst, dass analytisch und objektiv festgestellt, viele Menschen so denken.
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@melek
da kann ich Dir nur Recht geben. Es ist der Polemik anderer nicht wert, darauf einzugehen.

Gruß
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(14-05-2010, 19:31)alwin schrieb: @melek
da kann ich Dir nur Recht geben. Es ist der Polemik anderer nicht wert, darauf einzugehen.

Gruß

Schön dass du wieder da bist Icon_smile
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(14-05-2010, 19:29)Romero schrieb: Öh? Wenn ich mich recht erinnere ging es nicht darum "wieviele Menschen an Gott/Götter glauben und göttliches Wirken in der Welt sehen", sondern vielmehr darum wieviele Menschen du kennst, die "Gott in allem (also als Bestandteil von allem) als real sehen", und daher die Aussage treffen kannst, dass analytisch und objektiv festgestellt, viele Menschen so denken.

In meinem Beitrag ging es um Realitätswahrnehmungen und um die diesbezügliche Rolle von Gottesvorstellungen.

Wie die jeweilige Gottesvorstellung aussieht, und von wievielen Menschen sie vertreten wird, war grad nicht mein Thema.
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Jä so, dann liegt der Irrtum wohl auf meiner Seite, nichts für Ungut.
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Lieber Romero,
bist Du Dir da so sicher? Ich habe neue Erfahrung gesammelt und werde hier fortan auch anders auftreten. Laß uns einander (neu) kennen lernen, sei willkommen!

Gruß Alwin
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Na umso besser, ich lerne immer gern neue Menschen kennen. Was für Erfahrungen hast du denn gesammelt?
Hast du deinen Glauben gefestigt? Oder gar einen neuen gefunden? Hast du eine Weiterbildung gemacht? Oder sind es Erfahrungen sexueller Art, die stärken ja u.U. auch das selbstvertrauen...
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Romero schrieb:Na umso besser, ich lerne immer gern neue Menschen kennen. Was für Erfahrungen hast du denn gesammelt?

Kannst gerne demnächst ein Buch darüber lesen. In einem Forum hat das keinen Platz.
Zitat:Hast du deinen Glauben gefestigt? Oder gar einen neuen gefunden? Hast du eine Weiterbildung gemacht?
Viele Fragen auf einmal. Zur 1. Frage: ja. 2. Frage: nein. 3. Frage ja. - Zufrieden?
Zitat:Oder sind es Erfahrungen sexueller Art, die stärken ja u.U. auch das selbstvertrauen...
Wohl etwas deplaziert. Brauchst Du das?

Was hat das mit dem Threadthema insgesamt zu tun?

Liebe Grüße - auch wenn Du (leider) der "alte" geblieben bist!
Alwin
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