(29-01-2019, 19:31)Andreas50 schrieb: . . . das Schlimmste ist, dass in der Industriegesellschaft jeder versucht an das Geld heranzukommen, das er braucht, aber fast niemand es schaffen kann.
Dies dürfte stimmen, denn die Marktmechanismen wirken unbarmherzig
Warum sollte der Arbeitgeber einem Bediensteten nur einen Cent mehr zahlen, als dem neuen Kollegen, der bereit ist für ein Butterbrot volle Leistung zu bringen? Wenn dann der "neue Kollege" in ein paar Jahren beginnt, Ansprüche zu stellen, kann er gehen, und der nächste Neue wird aufgenommen.
(29-01-2019, 19:31)Andreas50 schrieb: Hast Du niemanden der Dich fördert und Dir die Türen für weitere Wege öffnet, schaffst Du garnichts. Da kannst Du noch so gut sein, es nützt Dir nichts. Alles läuft über Beziehungen. Und da bist Du völlig machtlos gegen.
Dieses Problem hat aber nichts mit der Industriegesellschaft oder mit dem Thema "Kaufmann" zu tun, da es systemindifferent ist
Auch im Staatsdienst war es seit jeher so. Alles läuft über Beziehungen.
Sogar in der Sowjetunion, der niemand eine Sympathie zur Wirtschaftsidee des Kaufmanns nachsagen kann
Es ist eher so, daß in der Privatwirtschaft Beziehungen und Parteimitgliedschaft weniger wert sind als in der Sowjetunion, da der Privatbetrieb im Wettbewerb steht und sich faule Mitarbeiter direkt auf den Gewinn auswirken
Um ein Beispiel zu bringen: während der geldgierige Kaufmann einen faulen Mitarbeiter sofort rauswirft, auch wenn dieser ihm noch so sympathisch ist, konnten in Kolchosen so manche "schwache" Leute mitgeschleppt werden, wenn diese jedes Jahr brav auf den Maiaufmarsch gingen und dort große Transparente trugen.
Dies ist allgemein bekannt