(12-12-2021, 00:41)Apollonios schrieb: Wenn ein Mensch etwas tut oder unterlässt, weil in einem Offenbarungstext steht, dass Gott es so will und anordnet, dann fällt das ausschließlich unter Moral und ist kein ethisches Verhalten.
Ich verstehe, was Du meinst. Wenn Abraham von den Elohim den Befehl zu einem Ritualmord bekommt und er gehorsam das Kind in einen Hinterhalt lockt und fesselt und auf eine Steinplatte legt um ihm die Kehle aufzuschneiden, dann ist das ein befohlener Auftragsmord* und entspricht nicht der Ethik richtiger Menschen. Hier befinden wir uns noch im Geist der Wüste
*) Eigentlich war es "nur" ein Mordversuch. So was wird aber laut StGB genau so bestraft wie Mord (in beiden Fällen Höchststrafe)
Es war ein qualifizierter Mordversuch, das Opfer war bereits gefesselt und die Tatwaffe war am Tatort
Und noch ein Gedanke: ich habe im Studium (und eigentlich auch schon davor in der Schule) gelernt, dass es strafbar ist, wenn man Mordtaten in der Vergangenheit heute gutheisst
Strafverschärfend ist es, wenn man das vor Jugendlichen oder gar Schulkindern tut . . .
Ich kann gut nachvollziehen, dass der Bibelunterricht in der DDR verboten war