(11-12-2021, 10:07)Schmiede schrieb: Du kannst die Gottesfrage für Dich theoretisch beantworten wie du willst und du kannst den Gott der Philosophen diskutieren bis zum umfallen, Du wirst aber nicht um die Frage des Handelns herumkommen, denn wenn Gott Gemeinschaft will und ist, dann entsteht daraus eine Konsequenz.
Und dieser Konsequenz kann man sich nicht entziehen, indem man meint, theoretisch Atheist zu sein. Denn die Frage steht im Raum
was soll denn das eine mit dem anderen zu tun haben? selbstverständlich hat alles (handeln oder auch nicht handeln) konsequenzen, diese hängen doch aber nicht davon ab, ob man sich einen "gott" konstruiert oder nicht, der handeln wie nicht handeln bewertet, auf den man also die eigenverantwortung abschiebt, indem man ja "nur seinen geboten folgt"
Zitat:Unheil bringe ich vor allem dann unter die Menschen, wenn ich glaube, dass niemand meine Taten sieht und mich niemand zur Rechenschaft ziehen wird
das ist falsch. unheil wird vor allem dann unter die menschen gebracht, wenn man sich sicher ist, dafür nicht zur rechenschaft gezogen zu werden - z.b., weil man ja der stärkere ist. oder weil man andere dafür "zur rechenschaft zieht", nicht den eigenen vorstellungen (z.b. und historisch gesehen vor allem in glaubensdingen) zu folgen
Zitat:Das steht im Widerspruch zum Glauben an Gott als Richter, der Dich für Dein Handeln zur Verantwortung sieht
ja, weil du z.b. nicht energisch genug gegen ketzer vorgegangen bist - also laßt die scheiterhaufen noch heller lodern!
Zitat:Viel eher erkennst du an denen, die Unheil tun, was passieren kann, wenn der Mensch sich der Existenz Gottes nicht mehr gewiss ist – wenn der Mensch dem Irrtum aufsitzt, er wäre die höchste Instanz und nach dem Tod wäre alles vorbei.
gerade dann aber sehe ich doch zu, meine zeit hier auf erden so angenehm wie möglich zu gestalten - und das wird so sein, wenn ich so vielen menschen wie möglich ein angenehmes leben verschaffe. wenns allen gut geht, wird es auch mir gut gehen - dazu brauche ich keinen "gptt" als richter und henker
ich weiß, daß gläubische dieses märchen vom gutmenschentum qua glauben lieben - aber es ist und bleibt ein märchen. gläubige sind keine besseren menschen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)