11-12-2021, 10:07
(11-12-2021, 00:14)Athon schrieb:(10-12-2021, 10:59)Schmiede schrieb: Möglicherweise gibt es Gott nicht. Gut, und dann?
Ja, was dann? Vielleicht kann man auch ohne Gott ein guter Mensch sein, freundlich zu seinen Mitmenschen und hilfsbereit gegenüber jedermann. Was meinst Du wohl?
Das war mein Punkt.
Du musst Dir die Frage stellen, wie Du leben möchtest. Mir geht es darum, die Frage der Gottesexistenz aus ihrer hypothetischen Natur zu befreien. Zur Zeit der Rabbinen war die Frage nach Gott immer eine praktische. Wer klaut und lügt, der kann nicht an einen allmächtigen und allwissenden Gott glauben. Ob jemand an Gott glaubt wurde an der Frage bemessen, wie sich jemand in der sozialen Gemeinschaft benimmt.
Jesus mahnte hier schon seine Anhänger, als er ihnen sagte "Nicht jeder, der zu mir sagt Herr, Herr..."
Denn reden kann der Mensch viel, aber wie verhält er sich?
Du kannst die Gottesfrage für Dich theoretisch beantworten wie du willst und du kannst den Gott der Philosophen diskutieren bis zum umfallen, Du wirst aber nicht um die Frage des Handelns herumkommen, denn wenn Gott Gemeinschaft will und ist, dann entsteht daraus eine Konsequenz.
Und dieser Konsequenz kann man sich nicht entziehen, indem man meint, theoretisch Atheist zu sein. Denn die Frage steht im Raum.
(11-12-2021, 00:14)Athon schrieb: Denn gerade der (fundamentale) Glaube an ein übernatürliches geistiges Schöpferwesen hat wahrlich schon genug Unheil über die Menschen gebracht. Und warum das alles?
Unheil bringe ich vor allem dann unter die Menschen, wenn ich glaube, dass niemand meine Taten sieht und mich niemand zur Rechenschaft ziehen wird. Das steht im Widerspruch zum Glauben an Gott als Richter, der Dich für Dein Handeln zur Verantwortung sieht. Viel eher erkennst du an denen, die Unheil tun, was passieren kann, wenn der Mensch sich der Existenz Gottes nicht mehr gewiss ist – wenn der Mensch dem Irrtum aufsitzt, er wäre die höchste Instanz und nach dem Tod wäre alles vorbei.