Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Zeugen Jehovas – Blut
#31
Abstruser Kram.
Gewöhnlich bedarf es einer handfesten , nachvollziehbaren Begründung für
eine Handlung.
Gott hat doch auch Selbstverstümmelung verboten.
Soll ich jetzt aufhören zu Laufen, weil ich stolpern und
mich verletzen könnte ?
#32
Sorry, Sucher, dass ich dir widerspreche. Deine Wahrheit, das Leben als glaubensunabhängigen Wert zu betrachten, ist so relativ wie alles andere an unserer Welt. Niemand hat "die Wahrheit". Folglich gibt es nur zwei Gleise, auf denen man fahren kann:
Entweder du lebst deine Wahrheit und lässt andere ihre Wahrheit leben,
oder irgend eine dieser Wahrheiten widerstrebt der Mehrheitsgesellschaft (z. B. die Zulässigkeit von bestimmten Arten des Tötens). Im letzteren Fall ist es eine Frage der Macht, ob man diese Alternative ungestraft leben kann oder nicht.

Ich verteidige nur Positionen, die auch eine mögliche Denkweise sein können, die man nicht mit Horrorszenarien nach deiner Lesart oder der Lesart der Mehrheitsgesellschaft schlecht machen sollte.

Im Übrigen sterben Kinder, ohne den Tod zu kennen und deshalb zu fürchten. Das Erwachen des projektiven Bewusstseins, das sein eigenes Ende erkennt, kommt relativ spät. Aus persönlicher Anschauung weiß ich, dass mir der Bombenhagel im 2. Weltkrieg keine Todesangst sondern nur eine unbestimmte Angst vor der Gewalt verursacht hat. Dass ich dies vielleicht nicht überleben würde, stand in meinem Bewusstsein nicht zur Debatte.

Zum Thema "Blutverbot" in der Bibel:
Blut ist und war Symbol des Lebens.
1. Mo 4, 10 Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir.
... 9, 4 esset das Fleisch nicht mit dem Blut
5. Mo 12, 23 ..., dass du das Blut nicht isst; denn das Blut ist das Leben

Es ist ganz offensichtlich eine Vorstellung, dass Blut fremdes Leben ist und überträgt. Ich denke nicht, dass dies etwas mit medizinischen Gründen zu tun hat. Es ist ein Gebot der Ehrfurcht vor dem Leben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#33
(16-12-2013, 18:52)Ekkard schrieb: Ich denke nicht, dass dies etwas mit medizinischen Gründen zu tun hat. Es ist ein Gebot der Ehrfurcht vor dem Leben.
Sowas wird doch auch von Anderen entschieden oder von mir, bevor ich
überhaupt in der Situation war.

Konkret hab ich mir mal in Afrika Scabies zugezogen.
Das Spannungsgebiet, war medizinische Hilfe marginal verfügbar.

Nachdem mich die Tierchen 3 Wochen aufgefressen haben hätte ich jeden erschlagen, der mir die dann mögliche Hilfe entzogen hätte.
Aus sehr großer Ehrfurcht vor meinem Wohlbefinden.

Ausserdem ist diese religiöse Selbsttötung doch die Verhinderung für Einen weiterhin Gutes zu tun.
#34
Es ging um die Verabreichung von Blut. Was hat das mit 'Scabies' (Krätze) zu tun?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#35
(16-12-2013, 19:11)Ekkard schrieb: Es ging um die Verabreichung von Blut. Was hat das mit 'Scabies' (Krätze) zu tun?
Die Verhinderung von Leiden und Tod.
Selbst erlebt, hatte ich schon mal erwähnt, die Verminderung des hb-Wertes auf ca. 2,5 (Sauerstoff im Blut , normal ca. 12), praktisch tot.
Das Denken funktioniert nicht, mehr die Organe setzen unter enormen Schmerzen aus, plötzliche Ohnmachten, kein Laufen möglich, Artikulation
so gut wie unmöglich, Magen-Darm versagen, komplette Entkräftung.... (Ursache unbekannt)
Da half nur Blut, Blut, Blut.

Egal was ich vorher mal irgendwie festgelegt hätte, hätte ich später rausgefunden
das mir einer Hilfe verweigern wollte hätte er sehr deutlich zu spüren bekommen
in welcher Situation ich war.

Gleichheitsgrundsatz der Nächstenliebe.
#36
Du hast eben keinen Glauben in dem Sinne, dass du dich in "Gottes Hand" fallen lassen könntest - mental, meine ich. Das kann hier jeder nachvollziehen. Gleichwohl geht es mir darum, dass Menschen, die das können, nicht als "Kindermörder" verunglimpft werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#37
(16-12-2013, 19:24)Ekkard schrieb: Du hast eben keinen Glauben in dem Sinne, dass du dich in "Gottes Hand" fallen lassen könntest - mental, meine ich. Das kann hier jeder nachvollziehen. Gleichwohl geht es mir darum, dass Menschen, die das können, nicht als "Kindermörder" verunglimpft werden.
Mord nicht (Gewinnsabsicht), aber grob fahrlässige Tötung.
Leere Heilsversprechen kann man als Begründung nicht akzeptieren.
#38
Nicht "man", sondern du!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#39
Ok, wen "man" leere Heilsversprechen als Begründung für jeden Blödsinn
akzeptiert ist das wohl so.
Machts auch nicht besser.
#40
(16-12-2013, 15:54)Sucher schrieb: Ansonsten ist es mehr als fraglich, ob man den Zeugen Jehovas im Rahmen der Religionsfreiheit das Recht zubilligen muss, ihren Kindern eine nötige Bluttransfusion zu verweigern

Das stimmt so nicht. Nach ständiger Rechtsprechung geht das Kindeswohl vor.
#41
(16-12-2013, 15:54)Sucher schrieb: den Verzehr von Blut verboten hat, weil Blut die Seele allen Fleisches ist und man nicht die Seele mit dem Fleisch essen soll.

Das ist ja gerade die Frage:
Beispiel: Frau Meier wird bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt. Sie verliert Blut und die Ärzte schließen sie an eine Bluttransfusion an. Blut tropft in ihre Ader.

'Verzehrt' Frau Meier Blut ? 'Ißt' Frau Meier Blut ?
#42
(16-12-2013, 18:52)Ekkard schrieb: Sorry, Sucher, dass ich dir widerspreche. Deine Wahrheit, das Leben als glaubensunabhängigen Wert zu betrachten, ist so relativ wie alles andere an unserer Welt.

Wie kommst Du darauf, dass ich das so sehe? In meinem Profil und in Beiträgen schon mehrmals erwähnte ich, dass ich an die Nichtfordernde Liebe Gottes glaube.

(16-12-2013, 18:52)Ekkard schrieb: Niemand hat "die Wahrheit".

Richtig - und genau das habe ich etwa im Thread " Gab Gott uns die Theodizee?" ausdrücklich unterstrichen.

(16-12-2013, 18:52)Ekkard schrieb: Folglich gibt es nur zwei Gleise, auf denen man fahren kann:
Entweder du lebst deine Wahrheit und lässt andere ihre Wahrheit leben,
oder irgend eine dieser Wahrheiten widerstrebt der Mehrheitsgesellschaft (z. B. die Zulässigkeit von bestimmten Arten des Tötens). Im letzteren Fall ist es eine Frage der Macht, ob man diese Alternative ungestraft leben kann oder nicht.

Ich lasse jeden seine "Wahrheit" leben, solange mich dessen Handlungen nicht negativ treffen. Mich trifft aber negativ, wenn Menschen aus religiösem Glauben heraus ihre Kinder sterben lassen, weil sie ihnen Bluttransfusionen verweigern.

(16-12-2013, 18:52)Ekkard schrieb: Ich verteidige nur Positionen, die auch eine mögliche Denkweise sein können, die man nicht mit Horrorszenarien nach deiner Lesart oder der Lesart der Mehrheitsgesellschaft schlecht machen sollte.

Ich aber prangere an, dass die Zeugen Jehovas schon mehrfach Menschen in Todesängste versetzt haben, als sie das Ende aller Dinge erst für 1874, dann für 1881, dann für 1914, dann für 1918, dann für 1925 und vorerst letztmals für 1975 angesetzt haben. Das ist nach meiner Meinung die verwerflichste Art der Angsterzeugung, um Schäfchen zu ködern.

(16-12-2013, 18:52)Ekkard schrieb: Im Übrigen sterben Kinder, ohne den Tod zu kennen und deshalb zu fürchten. Das Erwachen des projektiven Bewusstseins, das sein eigenes Ende erkennt, kommt relativ spät. Aus persönlicher Anschauung weiß ich, dass mir der Bombenhagel im 2. Weltkrieg keine Todesangst sondern nur eine unbestimmte Angst vor der Gewalt verursacht hat. Dass ich dies vielleicht nicht überleben würde, stand in meinem Bewusstsein nicht zur Debatte.

Selbst wenn dem so wäre, das Du verallgemeinerst und was meinen eigenen Erfahrungen widerspricht: auch die Euthanasieärzte argumentierten, dass ihre Opfer gar nicht mitbekommen, wenn man sie tötet und man ihnen dadurch sogar einen Gefallen erweist.

Nach meiner Meinung muss der Staat die Verantwortung für die Gesundheit von Kindern übernehmen, deden aus religiösen Gründen Bluttransfusionen von den Eltern verweigert werden. Der Staat greift ja auch ein, wenn religiöse Fanatiker ihren Kindern den Schulbesuch verweigern.

(16-12-2013, 18:52)Ekkard schrieb: Zum Thema "Blutverbot" in der Bibel:
Blut ist und war Symbol des Lebens.
1. Mo 4, 10 Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir.
... 9, 4 esset das Fleisch nicht mit dem Blut
5. Mo 12, 23 ..., dass du das Blut nicht isst; denn das Blut ist das Leben

Es ist ganz offensichtlich eine Vorstellung, dass Blut fremdes Leben ist und überträgt. Ich denke nicht, dass dies etwas mit medizinischen Gründen zu tun hat. Es ist ein Gebot der Ehrfurcht vor dem Leben.

Eine der relevanten Bibelstellen dazu lautet:

"Nur halte fest daran, kein Blut zu essen! Denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen, du sollst es nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser." (5. Mos. 13, 23+24)

Nun ist Fakt, dass beim Schächten von Tieren deren Blut wie Wasser auf die Erde strömt. Es ist auch Fakt, dass der Gott der Christen gefordert hat, Türrahmen mit Blut zu beschmieren, um kenntlich zu machen, dass er in diesem Haus keine Säuglinge und Kinder abschlachten darf oder dass Blut rituell beim Opfern von Tieren zu verspritzen ist und man sich damit selbst zu beschmieren hat:

"Dann sollst du den Widder schlachten und von seinem Blut etwas nehmen und es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und auf das rechte Ohrläppchen seiner Söhne tun, auch auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes. Das übrige Blut aber sollst du ringsum an den Altar sprengen." (2. Mos. 29, 20)

So ganz astrein war die Einstellung Gottes zum Blut als Symbol für das Leben also auch nicht, eher als Symbol für das sinnlose Töten seiner Geschöpfe zu seinen "Ehren", oder?
#43
Kann man ja auch mal anders sehen, aus dem zeitgeschichtlichen Bezug
ist zum Entstehungszeitpunkt der Zeugen Jehovas die Eugenetik
ein breit diskutiertes Thema.

Was da lebenswert ist oder nicht bis hin zur Euthanasie.
War evtl. latentes Gedankengut der Gründer.
#44
(16-12-2013, 18:52)Ekkard schrieb: Zum Thema "Blutverbot" in der Bibel:

... 9, 4 esset das Fleisch nicht mit dem Blut
Das ist die Grundsubstanz alles danach geschriebenen.
Man soll nicht essen wie ein Tier, Nämlich ein Tier nicht essen während es noch lebt.
Daraus folgern ein Kind sterben zu lassen ist krank.
Zitat: Es ist ein Gebot der Ehrfurcht vor dem Leben.
Dein Humor ist auch nicht ohne, nur schwarz.
#45
(16-12-2013, 20:19)Sucher schrieb: Ich aber prangere an, dass die Zeugen Jehovas schon mehrfach Menschen in Todesängste versetzt haben, als sie das Ende aller Dinge erst für 1874, dann für 1881, dann für 1914, dann für 1918, dann für 1925 und vorerst letztmals für 1975 angesetzt haben. Das ist nach meiner Meinung die verwerflichste Art der Angsterzeugung, um Schäfchen zu ködern.
Nabend, erst mal.
Die Zeugen selber begrüßen doch das Ende und den Beginn einer neuen Welt und de anderen glauben eh nicht an deren Prophezeiungen.
Oder habe ich da was übersehen.


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Schweiß / Blut Sinai 36 27555 16-06-2016, 09:52
Letzter Beitrag: Ulan
  Zeugen Jehovas und die Frage des Kannibalismus Sinai 47 43822 01-03-2014, 17:52
Letzter Beitrag: Ekkard
  Sind die Zeugen Jehovas Kreationisten ? Sinai 33 31832 19-02-2014, 00:33
Letzter Beitrag: Harpya

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste