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Zeugen Jehovas – Blut
#1
Ich hatte heute ein sehr interessantes Gespräch mit einem Zeugen Jehovas.
Die ZJ lehnen die Bluttransfusionen ab. Sicherlich haben sie in gewisser Weise recht. Denn heutzutage ist der Handel mit Blutkonserven zum Geschäft geworden, und es werden Bluttransfusionen sehr leichtfertig angeordnet.

So wie bei den Antibiotika. Als ich 13 Jahre alt war, hatte ich eine Lungenentzündung. Da bekam ich meine erste Penicillin Infusion in meinem Leben.

Aber heute werden Antibiotika schon bei jedem Dreck verordnet. Ich kenne Kinder, die erhalten bereits zweimal jährlich eine Antibiotika-Therapie: wegen Bronchitis, Stirnhöhlenentzündung, eitrige Mandeln, dann Mittelohrentzündung, dann wieder eitriger Schnupfen, dann Erkältung mit unklarem Fieber, dann wieder mal von vorne Bronchitis . . . usw
Hier züchtet man Resistenzen.

Und genauso bei den Blutkonserven: in Gefängnissen sind Häftlinge bereit, für kleine Vergünstigungen regelmäßig Blut zu spenden. Das ist nicht die Elite der Gesellschaft . . . da gibt es schon mal Aids oder Herpes und vieles mehr . . .
Diverse Organisationen nehmen dieses Blut entgegen, untersuchen es und verkaufen es dann teuer weiter an diverse Spitäler.
Die Untersuchungen sind im allgemeinen verläßlich, aber es gibt auch Fehler. Sehr selten, aber doch. Unlängst bekam eine 80 jährige Frau wegen einer Blutkonserve im Spital Aids. Wäre es ein 20 jähriges Mädel gewesen, hätte man ihr nicht gelaubt, es hätte wohl geheißen, sie hätte sich halt beim Sex infiziert.

Als ich einmal im Spital war, lag ein alter Mann neben mir. Er hatte eine Krebsoperation hinter sich. Irgendwas mit dem Magen. Die OP war schon zwei Wochen vorbei und er war auf dem Weg der Besserung. Er wurde nach Hause entlassen. Zwei Stunden vor seinem Heimtransport erhielt er (obwohl es ihm gut ging) zur "Stärkung" eine Blutkonserve. Ich kann mich erinnern, wie furchtbar er zu zittern begann. Es ging ihm nachher sehr schlecht !

Blutkonserven werden oft ohne triftigen Grund gegeben. Das ist ein Mißbrauch.
Ich habe einmal von einem Arzt hinter vorgehaltener Hand gehört, daß Blutkonserven (und Antibiotika) deshalb so häufig gegeben werden, weil der Patient es so erwartet. Es ist eben modisch und somit werden diese Sachen sozusagen aus politischen Gründen gegeben, damit die Wähler bei Laune gehalten werden . . .
Kein Arzt wagt es heute, Blutkonserven und Antibiotika zu verweigern.
Außerdem steht da eine Industrie dahinter – mit besten Pressekontakten (Inseratenunwesen) – mit der sich kein Arzt so gerne anlegen will.


Ich persönlich stehe der allzu freigiebigen Gabe von Blutkonserven kritisch gegenüber.

Aber die strikte Ablehnung der Bluttransfusionen durch die ZJ kann ich auch nicht verstehen. Bei wirklicher Lebensgefahr (und nur dann) sollten aus meiner Sicht Blutkonserven gegeben werden !

Ich denke, bis hierher ist alles klar.

Meine Gedanken zu den Zeugen Jehovas werde ich nun gesondert schreiben:
#2
Die Zeugen Jehovas verbieten Bluttransfusionen prinzipiell.
Sie begründen dies religiös (Bibel) – aber auch medizinisch
Sie schrieben ein medizinisches Büchlein darüber.

Gegen das religiös begründete Verbot kann ich eigentlich nichts sagen.
Das ist eben Religion und genausowenig hinterfragbar wie das Schweinefleischverbot der Juden oder das Alkoholverbot der Moslems und vieles mehr.

Aber vom medizinischen Standpunkt scheint mir das prinzipielle Verbot der Blutkonserven nicht verständlich zu sein. Die Zeugen Jehovas argumentieren so, daß Blut nicht zu sich genommen werden darf, weder als Blutkonserve, noch getrunken, noch gegessen. Weil das fremde Blut extrem schädlich, ja regelrecht giftig wäre.

Denn wenn Fremdblut wirklich so schädlich, ja giftig wäre, wie die Zeugen Jehovas tun, dann dürften sie ja nicht einmal ein Stück Fleisch essen, selbst kein koscheres !
Denn sogar in jedem ausgebluteten Stück befinden sich Blutreste. Ein paar Tropfen sicher in 100 Gramm.

Ich würde kein Fleisch von einem kranken Tier essen (wenn es Aids hat, oder Tollwut oder Maul- und Klauenseuche oder Rinderwahnsinn BSE oder Jakob-Creutzfeldt etc)

Weil das dann giftig ist !
Und so ein Fleisch würde ich nicht einmal essen, wenn das Tier geschächtet (ausgeblutet) ist, weil eben winzige Reste von Blut sicher auch bei noch so gewissenhaftem Schächten im Fleisch verbleiben.

Somit verstehe ich nicht, daß Zeugen Jehovas überhaupt Fleisch essen.
Das ist meine Kritik.
Denn wäre Blut wirklich so giftig, wie sie tun, dürften sie überhaupt kein Fleisch essen. Müßten Vegetarier werden.
#3
Was ich ebenfalls nicht verstehe, ist daß die Zeugen Jehovas glauben, durch die Gabe einer Blutkosnserve würde der Patient den Charakter des Blutspenders (zB Gefängnisinsaße, Mörder) übernehmen.

Deshalb lehnen Zeugen Jehovas ihre Kinder ab, nachdem sie gegen den Willen der Eltern eine Blutkonserve bekommen haben.
Zeugen Jehovas glauben nicht an die Exístenz der menschlichen Seele.

Und das kann ich auch nicht verstehen. Denn dadurch könnten sie einen Diktator einladen, ihren Kindern eine Blutkonserve zu geben – die Zeugen Jehovas Familie wäre sofort gespalten und erledigt. Der Diktator könnte auf diesem Wege ohne viel Aufsehen die Zeugen Jehovas ruinieren.
#4
Schließlich ist zu bedenken, daß sich viele Katholiken darüber freuen, wenn die Zeugen Jehovas die Blutkonserven verweigern.

Denn wenn sich die Zeugen Jehovas selbst umbringen, ist das aus katholischer Sicht kein Schaden.

Irgendwie verstehe ich dieses Blutverbot der Zeugen Jehovas nicht.
Ich habe deren Broschüren genau gelesen und die dort angegebenen Bibelstellen studiert. In den Broschüren sind so manche wahre Aussagen enthalten, und auch die Bibelstellen habe ich gefunden – aber das Blutverbot nimmt in meinen Augen bereits irrationale Formen an.

Weiß jemand mehr darüber ?

Aber bitte nicht blödeln – das Thema interessiert mich wirklich, vor allem weil der Zeuge Jehovas, mit dem ich darüber diskutierte ein absolut vernünftiger Mann ist:
Akademiker, verheiratet, Familienvater, Steuerberater und Unternehmer, fährt einen ultramodernen Mercedes, hat einen modernen Computer (Notebook) mit allem pi pa po, ist ein Handy Verwender der mit dem Handy alles kann.
Ein ultramoderner Mensch, der mit beiden Beinen im Leben steht. Kein introvertierter, weltfremder Bücherwurm.

Das ist das Unglaubliche !
#5
Ist so nicht ganz richtig, erstmal gibts Plasma , Vollblutkonserven gibts nur in dringenden Indikationen.
Also mir war das verdammt egal woher da kam, in der Situation hätte ich auch noch
frisch Verstorbene, mit der richtigen Blutgruppe, aus dem Leichenhaus ranschaffen lassen.

Klar kommts mal zu Krankheiten, sogar Autofahren soll zu Unverträglichkeiten führen,
Urlaub erst.
Das ist kein Grund für eine Ablehnung aus medizinischen Gründen.
Da könnte ich ja auch kein Pflaster benutzen wegen allergischer Reaktion.

Das ist einfach eine hysterische Glaubenshörigkeit ohne jede rationale Begründung.
Wie Schweinephobie.
#6
(14-12-2013, 02:14)Sinai schrieb: ist ein Handy Verwender der mit dem Handy alle kann.

Ja, alles klar. Unter christlicher Theologie würde ich diesen Schmarrn nicht einordnen wollen.
#7
Im Namen Gottes wird jegliche erdenkbare Handlung bzw. Unterlassung begangen.
Da sind sich die Religionen weltweit endlich mal einig.
#8
(14-12-2013, 02:14)Sinai schrieb: Das ist das Unglaubliche !
Das Unglaubliche ist, dass ZJ eher sogar ihr eigenes Kind sterben lassen, als einer Bluttransfusion zu zustimmen.
Generell werden, in der Hauptsache, Transfusionen nur bei erfolgtem oder zu erwarteten Blutverlust verabreicht, z.B. Unfälle oder Operationen.
Blutspender in Deutschland müssen sich zum einen ärztlich untersuchen lassen und zum anderen wird ihre 1. Spende sorgfältig untersucht, dann erst bekommt man einen Spenderausweis. Aber selbst bei einer Spende mit Ausweis wird das Blut des Spenders nochmals untersucht (Fingepieksen) und neben der Hauptspende wird noch eine "Testspende" entnommen.
Wenn jemand meint seine Adern zu verunreinigen müsste er den Darm ignorieren.
#9
Man sieht, dass es hier Leute gibt, die vom Gottvertrauen meilenweit entfernt sind und ihre eigenen Befürchtungen (Todesängste) und Bestrebungen (Medizingläubigkeit) kritiklos auf andere übertragen.
Wenn der Tod nicht das letzte Wort hat, und alles im Vertrauen auf das gute Handeln Gottes geschieht, dann muss im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen jede Therapie hinterfragt werden. Kommt dabei heraus, dass Sterben und Eingehen ins himmlische Königreich die einzige glaubenskonforme Reaktion darstellt, dann ist dies nicht die schlechteste Lösung. Will Gott den Tod nicht, tritt er nicht ein. Nimmt Gott die Seele (oder was auch immer) zu sich, ist alles in Ordnung.

Hoffentlich wird mir nicht wieder einmal unterstellt, ich glaube in dieser Form. Aber der geschilderte Glaube und das Vertrauen auf Gott stellt durchaus eine sinnvolle Alternative dar gegenüber risikoreichen Therapien (und das Verabreichen einer Blutkonserve ist sehr risikoreich. Man muss schon eine gehörige Portion Vertrauen mitbringen in die Sorgfalt der Behandlung!). Mit dem "Kleben am Leben" tut man sich in kritischen Situationen nicht unbedingt einen Gefallen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#10
(14-12-2013, 20:56)Ekkard schrieb: Mit dem "Kleben am Leben" tut man sich in kritischen Situationen nicht unbedingt einen Gefallen!
Einem "Kleben am Leben" würde ich niemals einem Kind unterstellen.
Wenn es Erwachsene für sich entscheiden o.k. Aber wenn ein Kind stirbt weil ihm die Bluttransfusion verweigert wird ist es schon Kriminalität.
#11
(14-12-2013, 02:11)Sinai schrieb: Blutkonserven werden oft ohne triftigen Grund gegeben

womit möchtest du das begründen?

wie immer, strotzt dein beitrag vor unterstellungen, die nahelegen, daß du nicht die geringste ahnung von dem hast, worüber du dich im ton des anklagenden besserwissers ausläßt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#12
(14-12-2013, 20:56)Ekkard schrieb: Hoffentlich wird mir nicht wieder einmal unterstellt, ich glaube in dieser Form. Aber der geschilderte Glaube und das Vertrauen auf Gott stellt durchaus eine sinnvolle Alternative dar gegenüber risikoreichen Therapien (und das Verabreichen einer Blutkonserve ist sehr risikoreich. Man muss schon eine gehörige Portion Vertrauen mitbringen in die Sorgfalt der Behandlung!).

Das ist sachlich einfach nicht richtig.
Was ist mit Plasma ?

Jeder medizinische Eingriff birgt nunmal Risiken, genauso wie aus dem Haus zu gehen oder zu Hause zu bleiben.(Da passieren die meisten Unfälle
Impfen ist ja ein Verbrechen an der Menschheit, da bekommt man ja sogar
Krankheitserreger zugeführt.

Sparen wir uns doch einfach die Ärzte und behandeln den nächsten Bauchschuss
selbst, damit bloss keine Sepsis eintreten könnte.
Notrufe über Handy schliessen wir dann mal aus, die strahlen ja , was da alles passieren könnte
mit meinem Gehirn und so einem Sendegerät am Ohr.

Küssen die Zeugen Jehovas eigentlich, was da alles übertragen werden kann.
Sex erst, sterben die bald aus?

MIr scheint Gottesglaube ein ziemlich tödliche Krankheit zu sein,
so im Lauf der Geschichte.

Zurück zur Medizin von Jesus Zeiten.
#13
(14-12-2013, 20:56)Ekkard schrieb: das Verabreichen einer Blutkonserve ist sehr risikoreich. Man muss schon eine gehörige Portion Vertrauen mitbringen in die Sorgfalt der Behandlung!

Das stimmt.

Ich meine, wenn ein schwerer Unfall passiert, und der Mensch verblutet, dann soll ihm eine Blutkonserve gegeben werden. Weil dann ist das Risiko ohnehin schon egal.

Aber wenn ein Mensch bei einem Unfall einen halben Liter Blut verliert, dann schaut das zwar schrecklich aus (die Kleidung schwimmt im Blut), ist aber nicht weiter besorgniserregend. Hier sollte man keine Blutkonserve geben !
#14
(15-12-2013, 01:06)Sinai schrieb: Ich meine, wenn ein schwerer Unfall passiert, und der Mensch verblutet, dann soll ihm eine Blutkonserve gegeben werden. Weil dann ist das Risiko ohnehin schon egal.

Aber wenn ein Mensch bei einem Unfall einen halben Liter Blut verliert, dann schaut das zwar schrecklich aus (die Kleidung schwimmt im Blut), ist aber nicht weiter besorgniserregend. Hier sollte man keine Blutkonserve geben !
Da redet ein Blinder von Farben.


Ich hab vor Jahren überhaupt kein Blut verloren und bin mit Blutkonserven
literweise vollgepumpt worden, weil der Körper aufgrund eines
unbekannten Phänomens keine funktionierende Blutkörperchen gebildet hat
und dadurch reaktiviert wurde.

Das mag einen Verlust an Gottesglauben verursacht haben, ist mir aber egal.
#15
(15-12-2013, 01:16)Harpya schrieb: Ich hab vor Jahren überhaupt kein Blut verloren und bin mit Blutkonserven
literweise vollgepumpt worden, weil der Körper aufgrund eines
unbekannten Phänomens keine funktionierende Blutkörperchen gebildet hat

OK, das kann auch passieren


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