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Zeugen Jehovas – Blut
#16
(14-12-2013, 20:56)Ekkard schrieb: Wenn der Tod nicht das letzte Wort hat . . .

Ich war einmal bei einer Totenfeier von Katholiken (keine Zeugen Jehovas!) eingeladen.

Ein Familienvater war beim Bergsteigen verunglückt und er hinterließ eine Witwe und sechs Kinder im Schulalter.
Sehr gläubige Katholiken !
Mir kam das schon vor wie eine Sekte innerhalb der kath. Kirche, denn die Witwe trug nicht Schwarz, Witwe und Kinder (auch die Burschen) waren strahlend weiß gekleidet.

Es wurde nicht Trauer getragen, denn die guten Leute meinten, es wäre für Christen lächerlich zu trauern, ein Eingeständnis, daß man keinen Glauben hätte.
Daher wurde eine fröhliche Feier veranstaltet.
Die Witwe lachte und scherzte demonstrativ, die Kinder wirkten fröhlich, es wurde Freude gezeigt, weil der Vater jetzt im Himmel ist . . .
#17
(15-12-2013, 01:18)Sinai schrieb:
(15-12-2013, 01:16)Harpya schrieb: Ich hab vor Jahren überhaupt kein Blut verloren und bin mit Blutkonserven
literweise vollgepumpt worden, weil der Körper aufgrund eines
unbekannten Phänomens keine funktionierende Blutkörperchen gebildet hat

OK, das kann auch passieren
War im Klinkum Göttingen, da gabs auch Patienten die mit HIV verunreinigtes Blut bekommen haben.
Angesichts der jährlichen Menge schon sehr marginal.
Ein Geschäft ist das allemal. Das meiste Blut was hier gespendet wird
pulsiert in amerikanischen Kreisläufen.

Blutspenden gegen Geld tun die Jehovas auch.
#18
(15-12-2013, 01:28)Harpya schrieb: Blutspenden gegen Geld tun die Jehovas auch.

Glaub ich zwar nicht – habe ich noch nie in Zeugen-Jehovas-kritischen Anschuldigungen gehört und halte ich für reine Erfindung.

Aber theoretisch ausgeschlossen ist es nicht. Denn die Bibel verbietet ihren Gläubigen offenbar nur, dem Körper Blut zuzuführen

Aber Blut abzugeben – zu spenden – ist nicht verboten.



Es wird bei den mosaischen Verboten sehr wohl zwischen Gläubigen und Fremden unterschieden. Ein kleines Beispiel mag dies illustrieren: ich hatte einen strenggläubigen jüdischen Schulkollegen. Streng verboten, am Sabbat Licht anzuschalten. Dies machte ein Schabbesgoj (das Kindermädchen).

Das Licht abzuschalten, war der jüdischen Familie aber ausdrücklich gestattet.
#19
(15-12-2013, 01:50)Sinai schrieb: Glaub ich zwar nicht – habe ich noch nie in Zeugen-Jehovas-kritischen Anschuldigungen gehört und halte ich für reine Erfindung.

Aber theoretisch ausgeschlossen ist es nicht. Denn die Bibel verbietet ihren Gläubigen offenbar nur, dem Körper Blut zuzuführen

Kenn ich von einem neben mir Liegenden bei der Blutplasmaspende,
der machte das jede Woche bei verschiedenen Firmen fürs Studium.
Sehr gutes Taschengeld. Hartz IV ist weniger.
#20
(15-12-2013, 01:54)Harpya schrieb: Kenn ich von einem neben mir Liegenden bei der Blutplasmaspende,
der machte das jede Woche bei verschiedenen Firmen fürs Studium.

Wer weiß ob das tatsächlich ein Zeuge Jehovas war.
Reden kann man viel
#21
(15-12-2013, 02:07)Sinai schrieb:
(15-12-2013, 01:54)Harpya schrieb: Kenn ich von einem neben mir Liegenden bei der Blutplasmaspende,
der machte das jede Woche bei verschiedenen Firmen fürs Studium.

Wer weiß ob das tatsächlich ein Zeuge Jehovas war.
Reden kann man viel
Prüf doch mal ob der Papst Christ ist, würde mich interessieren.
Ich vernehm da auch nur Worte, die Taten sind da kein Alleinstehungsmerkmal.
Weiberkleidung tragen, Riesenversammlungen abhalten, Frauen ausgrenzen,
sind übliche Religionsrituale.
#22
(15-12-2013, 02:15)Harpya schrieb: Prüf doch mal ob der Papst Christ ist, würde mich interessieren.
Ich vernehm da auch nur Worte, die Taten sind da kein Alleinstehungsmerkmal.
Weiberkleidung tragen, Riesenversammlungen abhalten, Frauen ausgrenzen

Da ist der Papst in bester Gesellschaft, er verhält sich genau so wie Jesus Christus

Jesus und seine Apostel trugen lange Kleider,
Jesus hielt Riesenversammlungen ab (Bergpredigt),
Jesus grenzte Frauen aus, er nahm keine einzige weibliche Apostelin.
#23
Tja, Worte sind nunmal billig.
Schreibst du was du sagen möchtest oder was Andere glauben sollen.
#24
(15-12-2013, 01:01)Harpya schrieb: Was ist mit Plasma ?
Beim Plasmaspenden wird dein Blut durch eine Maschine geschickt und einige Bestandteile des Blutes im verträglichem Maß herausgefiltert.
Sehe da, bei Patienten, zum empfangen einer Blutspende (religiös) keinen Unterschied.
#25
Ich fühle mich immer noch missverstanden. Denn ich persönlich habe vom Glauben her keine Probleme mit der Behandlung durch Blutkonserven, Blut-Plasma oder Ähnlichem. Ich bin auch nicht über die Maßen fatalistisch, und mein Gottesglaube erstreckt sich nicht auf Nothilfe.

Aber es kann doch durchaus einen Glauben geben, der sich ganz auf das Wirken der Gottesmacht zugunsten seiner Menschen gründet (siehe das Beispiel mit den Katholiken in Weiß). Was auch immer geschieht, es ist der Ratschluss des Herrn: "Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn."(Rö 14, 8a)

Es ist einfach eine Möglichkeit, ein "behütetes Leben zu führen". Deshalb empfinde ich die versteckten Angriffe auf in dieser Form Glaubende als unfair. Man überträgt eigene Befürchtungen (und sonstige Auffassungen) auf Menschen, die ganz anders denken und handeln.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#26
(15-12-2013, 22:44)Ekkard schrieb: Deshalb empfinde ich die versteckten Angriffe auf in dieser Form Glaubende als unfair.
Ich finde es 1 million mal mehr "unfair" ein Kind sterben zu lassen, weil man selbst keine Blutwurst isst. Das ist ja fast so, wie sie im Altertum ihre eigenen Kinder, "Vulkanus" geopfert haben. Das soll kein versteckter Angriff sein, sondern eher eine Anklage wegen religiösen Kindermord. Und die Erwachsenen führen ihr ach so behütetes Leben weiter.
#27
Aus meiner bescheidenen Sicht haben Ekkard und Indymaya beide recht.

1.) Ekkard hat recht
Ich glaube, Dich zu verstehen.
Für voll gläubige Menschen gewisser Religionen (zB Juden, Christen, Moslems) hat der Tod keinen Schrecken. Im Gegenteil ! Der Tod wird herbeigesehnt.
Ein Kaida Angehöriger sucht sogar den Tod. Er sprengt sich mit 10 Kg TNT in die Luft, ein rascher Tod (dauert nicht einmal 1/10 Sekunde) und er ist schon im Paradies . . . Das Selbstmordkommando als billige Eintrittskarte ins Paradies.
Und die von mir genannte Katholikenfamilie in Weiß war froh, weil der Vater gestorben ist, denn jetzt hat er es gut . . .
Wenn ein Kind bei den Zeugen Jehovas einen Unfall hat und verblutet - wozu das Leben zu retten versuchen ?? Dadurch verpatzt man dem Kind die Reise ins Paradies ! Wenn das Kind jetzt stirbt, ist es noch schuldlos und kommt ins Paradies . . . wenn man jetzt gegen Gottes Willen das Leben verlängerrt, wird es ein Erwachsener, möglicherweise ein Ehebrecher . . . dann ist es nichts mit dem Paradies . . .

3.) Indymaya hat recht
Ich glaube, Dich zu verstehen.
Die Erwachsenen essen keine Blutwurst. Das findest Du OK. Aber es ärgert Dich, daß sie das Kind hilflos sterben lassen, dazu haben sie objektiv ('was ist Wahrheit') kein Recht. Du findest das so, wie wenn ein Kaida Kerl seinen kleinen Sohn mit auf die Reise nimmt . . . ist ja kein Unterschied . . . der füllt einen Lastwagen mit TNT und lädt seine ahnungslose Familie zu einer 'Spazierfahrt' ein . . .
Endstation im Paradies
#28
(16-12-2013, 01:57)Sinai schrieb: Der Tod wird herbeigesehnt.
Nicht von den Kindern!
Zitat: Du findest das so, wie wenn ein Kaida Kerl seinen kleinen Sohn mit auf die Reise nimmt . . .
Noch schlimmer, finde ich, wenn Eltern am Krankenbett den Kindern in die Augen sehen, die sie sterben lassen. Und danach wieder bei Leuten an der Türe klingen, damit sie das Selbe tun.
#29
Die praktische (medizinische) Sicht haben wir jetzt ausreichend dikutiert.
Da sind alle Argumente auf dem Tisch und es ist wohl nichts Neues zu erwarten.

Aber wie schaut die religiöse Sicht aus ?

Wo in der Bibel sind Blutkonserven verboten ??
Es würde mich die betreffende Bibelstelle interessieren . . .

Denn die Bibel wurde vor Jahrtausenden geschrieben, und damals hatte noch niemand die Idee von Blutkonserven.
Moses verbot, Blut zu essen. Das ist richtig. Aber wenn einem Kind eine Blutkonserve verabreicht wird, dann ißt das Kind ja nicht Blut. Essen ist nicht dasselbe wie eine Transfusion. Das sollte doch gerade den die Bibel so genau auslegenden Zeugen Jehovas auffallen. Sonst hacken sie ja auch auf jedem Wort herum. Und da in diesem Beispiel (Bluttransfusion) nehmen sie es nicht so genau und legen extensiv aus.

Zur Zeit Jesu gab es noch nicht die Idee von Blutkonserven.
Die Frage stellte sich noch nicht und es gab daher kein Verbot.
Frage: handelt es sich um eine echte Lücke und ist sie daher durch Analogie zu schließen ? Ein allwissender Gott hätte die Methode der Blutkonserven voraussehen können und hätte dann das Regelwerk (Bibel) entsprechend formuliert. Dann hätte Moses eben nicht geschrieben, daß es verboten ist Blut zu "essen", sondern er hätte wohl geschrieben, daß es verboten ist Blut "zu sich zu nehmen". Hier stellt sich aber die Frage ob der Sachverhalt "Blut zu sich zu nehmen" mit den damaligen sprachlichen Mitteln (Althebräisch) ausgedrückt werden konnte. So gerecht müssen wir sein.

Das müßte von den Zeugen Jehovas untersucht werden.
Ein einfacher (ungeprüfter) Analogieschluß "essen = Bluttransfusion" scheint mir problematisch.

Mir kommt das so vor wie wenn heute jemand aus der Bibel "herauslesen" wollte, daß Autos verboten sind – und daher auch Rettungswagen . . .

[Es gibt eine Gruppierung der Amish, die in Lancaster County (Pennsylvania) sogar Fahrräder verbietet. Und zwar nicht aus praktischen Gründen (Unfallträchtigkeit), sondern aus religiösen Gründen !
Hinweis: die Amish sind keine Zeugen Jehovas]

Ich denke, es ist vergebliche Mühe, den Zeugen Jehovas bei der Frage der Blutkonserven mit praktischen, das heißt medizinischen Gründen zu kommen.
Man sollte sich die Mühe machen, mit ihnen auf biblischer Ebene zu diskutieren.
Und man sollte sie fragen, welche Bibelstelle die Bluttransfusionen verbietet.
Und dann sollte man in ihrem Beisein diese Stelle aufschlagen und laut vorlesen.

Da kommen sie ins stottern. Denn die Suppe ist sehr dünn
Keine klare Aussage.

Ich habe einem Zeugen Jehovas gesagt:
"Ich glaube an die Bibel. Bitte zeigen Sie mir die Stelle, die die Gabe von Bluttransfusionen verbietet." Er wollte ausflüchten und mir ein Wachtturm-Heftl mit medizinischen Studien (Aids-Gefahr) geben. Aber ich blieb hartnäckig und bestand auf der Nennung der Bibelstelle. Eine sehr schwache Stelle !

1.) Essen geschieht mit dem Mund. Wie reden. Wenn reden während einer religiösen Feier verboten ist, ist schreiben noch lange nicht verboten. Viele machen sich Notizen.

2.) Essen ist ein bewußter Vorgang. Der Mensch kaut und schluckt.
Wenn einem bewußtlosen Kind ohne dessen Mitwirkung eine Blutkonserve verabreicht wird, verstößt das Kind nicht gegen das Verbot, Blut zu essen.

Allenfalls der katholische Arzt verstößt gegen das Verbot – aber eigentlich nicht, denn er selbst setzt sich ja nicht die Infusionsnadel. Er "ißt" nicht – selbst dann nicht, wenn man die Bluttransfusion in problematischer Weise als "essen" werten würde. Der bewußtlose Patient verstößt sicher nicht gegen das Verbot.

Es ist wirklich eine interessante Frage.
#30
(14-12-2013, 20:56)Ekkard schrieb: Man sieht, dass es hier Leute gibt, die vom Gottvertrauen meilenweit entfernt sind und ihre eigenen Befürchtungen (Todesängste) und Bestrebungen (Medizingläubigkeit) kritiklos auf andere übertragen.
Wenn der Tod nicht das letzte Wort hat, und alles im Vertrauen auf das gute Handeln Gottes geschieht, dann muss im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen jede Therapie hinterfragt werden. Kommt dabei heraus, dass Sterben und Eingehen ins himmlische Königreich die einzige glaubenskonforme Reaktion darstellt, dann ist dies nicht die schlechteste Lösung. Will Gott den Tod nicht, tritt er nicht ein. Nimmt Gott die Seele (oder was auch immer) zu sich, ist alles in Ordnung.

Hoffentlich wird mir nicht wieder einmal unterstellt, ich glaube in dieser Form.

Nein, das tut Dir natürlich kein intelligenter Mensch unterstellen, wenn Du deutlich machst, dass das NICHT Dein Glaube ist. Deine jetzt suggerierte provokative und nach meiner Meinung dumme Aussage aber, man hätte Dir einen Glauben unterstellt, setzt natürlich voraus, dass man diese Aussage:

"Selbst die leibliche Auferstehung ist eine Handlung Gottes an einem Menschen. Selbst wenn dieser im Tode zu Staub zerfällt (oder in Flammen und Rauch aufgeht), fügt Gott für ihn einen Leib zusammen."

erkennbar nicht als DEINEN Glauben erkennen konnte.

Ansonsten ist es mehr als fraglich, ob man den Zeugen Jehovas im Rahmen der Religionsfreiheit das Recht zubilligen muss, ihren Kindern eine nötige Bluttransfusion zu verweigern, weil Gott zwar das Schächten und Verbrennen von Geschöpfen von ihm befohlen, aber anderen Geschöpfen von ihm den Verzehr von Blut verboten hat, weil Blut die Seele allen Fleisches ist und man nicht die Seele mit dem Fleisch essen soll.

Babys etwa wissen ja noch nicht, dass ihr mögliches Verrecken wegen nicht durchgeführter Bluttransfusion der Wille Gottes sein könnte - und DU weißt das mit Sicherheit auch NICHT. Also solltest Du nicht verteidigen, dass Menschen aus einer nach meiner Meinung religiösen Verblendung heraus ihren Kindern medizinisch absolut nötige Maßnahmen verweigern. Sonst könnte man meinen, dass Du sogar verteidigen würdest, wenn religiöse Sekten es als gottgefällig erachten, zu Ehren ihres Gottes Kinder zu schlachten und zu verbrennen, wie das der Gott der Christen von einem Vater gefordert haben soll, um dessen total verantwortungslose Blindgläubigkeit zu testen.


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