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Echnaton und Moses
#1
Der berühmte 'Sonnengesang' des Pharao Echnaton ist eindeutig wiederzuerkennen im 104. Psalm

Diese erstaunliche Entdeckung verdanken wir dem vielfach ausgezeichneten Universitätsprofessor Jan Assman (Universität Heidelberg).


Assmann, Jan. Moses der Ägypter.
Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 3-596-14371-3

Seite 255 f

Assmann druckt Stellen des Sonnengesangs und korrespondierende Psalmentexte zu Vergleichszwecken ab.
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#2
(25-10-2013, 22:32)Sinai schrieb: Assmann druckt Stellen des Sonnengesangs und korrespondierende Psalmentexte zu Vergleichszwecken ab.

das ist schön für ihn


und was möchtest du diskutieren, was ist deine frage?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
Unter Echnaton scheinen die ägyptischen Sklaven ('Aperu (auch Habiru oder Hapiru)) mit der Eingott-Lehre in Berührung gekommen zu sein. Die Leute, die später die Hebräer wurden, haben diese Lehre dann wohl nach Kanaan bzw. nach Israel/Judäa mitgenommen (s. auch "Welche Sprache sprach Moses #9)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
(26-10-2013, 19:38)Ekkard schrieb: Unter Echnaton scheinen die ägyptischen Sklaven ('Aperu (auch Habiru oder Hapiru)) mit der Eingott-Lehre in Berührung gekommen zu sein. Die Leute, die später die Hebräer wurden, haben diese Lehre dann wohl nach Kanaan bzw. nach Israel/Judäa mitgenommen (s. auch "Welche Sprache sprach Moses #9)

Ja, und es ist wirklich interessant, einzelne Passagen des ägyptischen 'Sonnengesangs' des Pharao Echnaton im 104. Psalm wiederzufinden.

Die Psalmen entstanden ca. 1500 Jahre nach dem Exodus.
Moses, der ja laut NT "in aller Weisheit der Ägypter erzogen war" hatte wohl diesen 'Sonnengesang' und viele andere Weisheiten des Pharao Echnaton (zB den Monotheismus!) aus dem Nilland mitgenommen und den Israeliten geschenkt.

Offenbar hat sich nach dem Tode des Moses diese Tradition noch lange sehr gehalten, Psalm 104 wäre ein Indiz dafür.

Wichtig:
Der berühmte Arzt und Religionsforscher Sigmund Freud wies darauf hin, "daß einzig unter den Leviten später noch ägyptische Namen auftauchen"
Sigmund Freud. Der Mann Moses. 51

Freud, Sigmund. Der Mann Moses und die monotheistische Religion.
12. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 3-596-26300-x
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#5
(26-10-2013, 20:48)Sinai schrieb: Die Psalmen entstanden ca. 1500 Jahre nach dem Exodus.

In welche Zeit verortest Du die Auszugs-Legende?

Die Psalmen jedenfalls sind in der Zeit des 6./5. Jhs bis zum 2. Jh entstanden bzw. endredigiert worden. Der Psalm 104. im 5./4. Jh.
MfG B.
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#6
Es ist mir bekannt, daß die Datierung des Auszugs heftig umstritten wird, und daß der Zeitpunkt der Entstehung der Psalmen auch nicht halbwegs genau eingrenzbar ist.

Darum geht es mir hier nicht – die Probleme der Datierungen sind ein anderes Thema.

Ich will aufzeigen, daß es eine jahrhundertelange Tradition gibt.
Vom 'Sonnengesang' des Echnaton bis zum Psalm 104.


Diese Entdeckung hat Professor Assmann in Heidelberg gemacht.
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#7
Shalom !

Als Ziehsohn des Machthabers im damaligen Ägypten hatte Moshe sicherlich Zugang zu den königlichen Archiven .- Die größte Fundstelle bzw. Aufbewahrungsort für altertümliche Weisheit zu der Zeit war wohl in Alexandria .-

Seid gesegnet .-
Gustav Eggerking
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#8
(27-10-2013, 13:53)Der gute Stab schrieb: ...hatte Moshe sicherlich Zugang zu den königlichen Archiven

Sicherlich.

Was manche für Vermutungen über Details zu Lebensereignissen einer Person anstellen, von der man weder weiß wann noch ob sie überhaupt gelebt hat.

Die Aussetzungs- und Auffindungserzählung ist eine altorientalische Sage, die sich auch in anderen Herrscherlegenden findet.
MfG B.
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#9
Die ganze Historie der Zeit hangelt sich doch an aufgefundenen Texten durch.
Wieviel von dem was alle Leute dieser Zeit gedacht, getan, geredet, erfunden haben
kann den überhaupt aufgezeichnet worden sein.
Bin mir recht sicher das die Erdenbewohner jener Zeit nicht alle von Schreibern verfolgt wurden.
Die NSA Zeiten kamen später Icon_lol
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#10
(27-10-2013, 13:53)Der gute Stab schrieb: Als Ziehsohn des Machthabers im damaligen Ägypten hatte Moshe sicherlich Zugang zu den königlichen Archiven .- Die größte Fundstelle bzw. Aufbewahrungsort für altertümliche Weisheit zu der Zeit war wohl in Alexandria .-

alexandria ist eine gründung alexanders des großen im jahr 331 bc

das vorher schon dort bestehende ägyptische dorf ist nicht als standort irgendeines archivs bekannt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#11
(27-10-2013, 13:53)Der gute Stab schrieb: Shalom !

Als Ziehsohn des Machthabers im damaligen Ägypten hatte Moshe sicherlich Zugang zu den königlichen Archiven .-
Die größte Fundstelle bzw. Aufbewahrungsort für altertümliche Weisheit zu der Zeit war wohl in Alexandria .-

Seid gesegnet .-
Gustav Eggerking

Shalom !
Moses hatte mit Sicherheit Zugang zu den königlichen Archiven.

Allerdings war Alexandria zur Zeit Moses noch kein bedeutender Ort.
Diese ägyptische Siedlung Rachotis wurde zwar sicher lange vor der Zeit Moses gegründet (man vermutet mindestens 700 Jahre vorher) aber es war zur Zeit Moses noch keine bedeutende Bibliothek dort; zumindestens ist uns nichts bekannt. (Allerdings hatten diverse ägyptische Priesterschulen auch geheime Archive, die über das ganze Nilland verstreut waren.)

Viel später erbaute Alexander der Große die Stadt Alexandria an dieser alten Stelle, er verwandelte den Ort zu einer großen Stadt.
Dort entstand dann die berühmte Bibliothek von Alexandria.
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#12
(27-10-2013, 17:01)Bion schrieb:
(27-10-2013, 13:53)Der gute Stab schrieb: ...hatte Moshe sicherlich Zugang zu den königlichen Archiven

(...)

Was manche für Vermutungen über Details zu Lebensereignissen einer Person anstellen, von der man weder weiß wann noch ob sie überhaupt gelebt hat.

Bitte mach es nicht so spannend !
Teile uns mit, wie Dein persönliches Bild von Moses ausieht.

Glaubst Du, daß Moses überhaupt nicht gelebt hat ?
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#13
(27-10-2013, 17:01)Bion schrieb: Die Aussetzungs- und Auffindungserzählung ist eine altorientalische Sage, die sich auch in anderen Herrscherlegenden findet.

Das ist bekannt. Da hat auch Sigmund Freud darauf hingewiesen.
Freud ist aber aufgefallen, daß es bei Moses der umgekehrte Vorgang war:

In all den betreffenden Herrscherlegenden wird ein Königssohn ausgesetzt und von Leuten des Volkes gefunden.
Bei Moses war es hingegen ein Sklavensohn, der von der Königstochter gefunden wurde.
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#14
(27-10-2013, 20:45)Sinai schrieb: Glaubst Du, daß Moses überhaupt nicht gelebt hat ?

Dass Moses eine literarische Gestalt ist, habe ich schon mehrfach angemerkt.

Moses, wie er im Pentateuch auftritt, hat nie gelebt. Ein historischer Kern wird vorhanden sein, ist aber schwer erschließbar.

Die Exodus-Erzählung, beispielsweise, ist eine Festlegende zum Passafest. Mit der geschichtlichen Wirklichkeit haben Erzählungen der Bibel bis auf wenige Ausnahmen wenig zu tun.
MfG B.
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#15
(27-10-2013, 20:45)Sinai schrieb: Glaubst Du, daß Moses überhaupt nicht gelebt hat ?

glaubst du, daß der gestiefelte kater gelebt hat?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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