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Echnaton und Monotheismus
#1
Ich habe vor kurzem in einem TR-Forum folgendes gelesen, aber im Net darüber keine Quellen entdeckt, das mann als Fakt bewerten könnte...

Kurz gefasst:

Echnaton (v.Ch. 1336 - 1356) sei der erste der einen Monotheistischen Religion gegründet hat.
und soll 17 Jahre geherrscht haben und Monotheismus zum Staatsreligion gemacht haben, das nicht angenommen wurde.
Und schließlich Henotheismus als Religion integrierte.

nun

-Sigmund Freud bezeichnet in seinem letzten Werk bevor er starb, den Moses selbst als Echnaton

-Die 10 Gebote von Moses sollen in Agyptischen Totenbuch stehen, bzw. als Hinterlassenschaft vom Echnaton als Wand Relief existieren.

-Das Mohammed und Jesus gleiche Jüdische Vorfahren haben, und genetisch in Verwandschaft stehen.

die Fragen :
- weiß jemand genaueres darüber...?
- was würde sich nach eure Meinung in Religiösen Welt so alles verändern... ?
#2
(28-08-2012, 12:59)Koon schrieb: Sigmund Freud bezeichnet in seinem letzten Werk bevor er starb, den Moses selbst als Echnaton

wörtlich oder metaphorisch? - falls überhaupt (quelle?)

echnaton ist eine historische figur, moses eine mythische

(28-08-2012, 12:59)Koon schrieb: Das Mohammed und Jesus gleiche Jüdische Vorfahren haben, und genetisch in Verwandschaft stehen

LOL - kann ich die dna-analysen mal sehen?

wir sollten heiligenblut zum islamischen wallfahrtsort machen...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#3
@ Petronius

entschuldige bitte
meiner erste Frage im Thread lautete "weiß Jemand was darüber..? "
und nicht "wer stellt mir zwei Sinnlose Fragen"
#4
(28-08-2012, 12:59)Koon schrieb: Echnaton (v.Ch. 1336 - 1356) sei der erste der einen Monotheistischen Religion gegründet hat.
und soll 17 Jahre geherrscht haben und Monotheismus zum Staatsreligion gemacht haben, das nicht angenommen wurde.
Und schließlich Henotheismus als Religion integrierte.

Irgendwo in meinem Hinterkopf klingelt was. Ich glaub, von sowas hab ich auch schonmal gehört, ist aber sicher ne Weile her.
Interessant wäre es allemal! Ich halte es allerdings sowieso für falschen Stolz der heutigen Religion, den Monotheismus etabliert zu haben. Solange ein personaler Gott angebetet wird, empfinde ich den Monotheismus nicht als relevante Errungenschaft - kann aber an mangelndem Wissen liegen, lasse mich gerne korrigieren.

(28-08-2012, 12:59)Koon schrieb: -Sigmund Freud bezeichnet in seinem letzten Werk bevor er starb, den Moses selbst als Echnaton

-Die 10 Gebote von Moses sollen in Agyptischen Totenbuch stehen, bzw. als Hinterlassenschaft vom Echnaton als Wand Relief existieren.

-Das Mohammed und Jesus gleiche Jüdische Vorfahren haben, und genetisch in Verwandschaft stehen.

Moses = Echnaton... hmm. Das hört sich dann doch unglaubwürdig an. Schließe mich deshalb der Frage an, ob das vllcht. metaphorisch gemeint gewesen sein könnte?

Eine Verwandschaft zwischen Mohammed und Jesus dagegen halte ich ehrlich gesagt für unrelevant. Irgendwie sind wir ja alle miteinander verwand :) und an ihrer Botschaft ändert es ja nichts.

Das mit den 10 Geboten finde ich dann aber doch wieder spannend. Denkbar wäre es schon. Religionen haben sich ja immer irgendwo bedient. Etwas völlig neu zu erfinden ist ja auch kaum möglich... entweder man lügt einfach oder es kommt echt ein Engel runter, und daran glaub ich nicht.

(28-08-2012, 12:59)Koon schrieb: - was würde sich nach eure Meinung in Religiösen Welt so alles verändern... ?

Ich schätze, dass es auf der praktischen Ebene nicht viel verändern würde. Möglicherweise könnte es aber auf der Gefühlsebene bedeuten, dass wir damit einen handfesten Beweis in Händen halten um die Abgrenzung der verschiedenen Religionen zu relativieren. Einerseits könnte es die Religionen von ihrem Sockel runterholen. Darüber hinaus würde die Verbindung der Religionen dafür sprechen, dass es in Wahrheit eben doch nur um das selbe geht.

Auf jeden Fall ein spannedes Thema!
#5
(28-08-2012, 13:15)Koon schrieb: @ Petronius

entschuldige bitte
meiner erste Frage im Thread lautete "weiß Jemand was darüber..? "
und nicht "wer stellt mir zwei Sinnlose Fragen"

meine fragen waren nicht sinnlos. ich möchte halt gerne wissen, was du denn überhaupt weißt über das, was du hier so in den raum stellst, als wäre es tatsache

oder sollte alles von dir aufgezählte nur ein unbestätigtes gerücht sein, das du irgendwo in einem forum aufgeschnappt hast und nun mehr darüber wissen willst?

dann hab ich dich falsch verstanden



amenhotep iv hat afaik einen henotheismus mit aton als haupt- und obergott eingeführt, dessen vermittler zum volk er selbst und seine frau nofretete waren (daß das die priester vegrätzt hat, ist wohl nachvollziehbar). weitere götter aber wurden nie verboten, von einem monotheismus kann also nicht die rede sein (auch wenn eine minderheit der ägyptologen ihn als absicht bzw. ziel amenhoteps vermutet). alle auf einem solchen monotheismus beruhenden weiterführenden spekulationen wie in deinem eingangsbeitrag vorgebracht halte ich somit für substanzlos
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#6
Koon:
Du warst es doch, der geschrieben hat, Jesus und Mohammed könnten genetisch verwandt sein!

Moses soll im 13. Jhdt. v.Chr. gelebt haben, Echnaton lebte um 1350 v. Chr., also vor Moses (falls es Moses je gab). Er versuchte, den Eingottglauben (an: Aton) einzuführen; nach seinem Tod wurde der wieder eingestampft. Moses könnte also durchaus den Monotheismus von ihm übernommen haben.

Wikipedia schreibt dazu unter dem Begriff "Echnaton" den erhellenden Satz: "Das Volk selbst durfte nicht zum Gott direkt beten, sondern musste den Pharao und seine Frau als Fürbitter nehmen." Echnatons Reformversuch scheint also durchaus seinem eigenen Wohl gegolten zu haben.

Das ägyptische Totenbuch als Anleitung für das Jenseits entwickelte sich laut Wikipedia schon lange vor Echnaton (also auch vor Moses). Es enthielt ein "negatives Sündenbekenntnis", d.h., der Verstorbene sollte vor dem Jenseits-Gericht schwören, dass er bestimmte Vergehen (wie Mord, das Rauben von Opfergaben aus dem Tempel etc.) NICHT begangen hatte. Zum Beweis wurde sein Herz gewogen; war es zu schwer, wurde der Verstorbene von einem Ungeheuer gefressen und war entgültig tot.
Ob dieses negative Sündenbekenntnis von Anfang an Bestandteil des Totenbuchs war (also schon vor Moses und Echnaton entstand), weiß ich nicht.

Die 10 Gebote sollen sich aber angeblich auch am Codex Hammurabi orientieren (siehe Wikipedia), einem Gesetzestext, der auf jeden Fall lange vor Moses angeblichen Lebzeiten entstand.
#7
*http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Mann_Moses_und_die_monotheistische_Religion

vorläufig ein Zitat aus dem og. Link : Freud stützt sich in seinen weiteren Ausführungen auf die damals neuesten Erkenntnisse der Historiker bzw. Ägyptologen James H. Breasted, Eduard Meyer und Ernst Sellin, in dem er den Religionsstifter Moses nicht einen Juden, sondern einen Ägypter nennt, und entwickelt die Aufsehen erregende Theorie, dass Moses, der während der Regentschaft des Reform-Pharao Echnaton (Amenhotep, Ikhnaton) gelebt haben soll, den semitischen Stämmen, die seit Jahrhunderten als Sklaven in Ägypten arbeiteten, die neue Aton-Religion „beigebracht“ habe.
#8
(28-08-2012, 13:24)Keksdose schrieb: Ich schätze, dass es auf der praktischen Ebene nicht viel verändern würde. Möglicherweise könnte es aber auf der Gefühlsebene bedeuten, dass wir damit einen handfesten Beweis in Händen halten um die Abgrenzung der verschiedenen Religionen zu relativieren. Einerseits könnte es die Religionen von ihrem Sockel runterholen. Darüber hinaus würde die Verbindung der Religionen dafür sprechen, dass es in Wahrheit eben doch nur um das selbe geht.
herrlich formuliert, gern gelesen... danke..!
#9
(28-08-2012, 13:45)Koon schrieb: Freud stützt sich in seinen weiteren Ausführungen auf die damals neuesten Erkenntnisse der Historiker bzw. Ägyptologen James H. Breasted, Eduard Meyer ...

E. Meyer hat das zB folgendermaßen beschrieben:

...das Treiben der Befleckten dagegen, die Verfolgung der Götter und Schlachtung der heiligen Tiere, schildert deutlich das Wüten Echnatons und seiner Anhänger gegen die ägyptische Religion. Dazu gehört auch der Priester von Heliopolis Osarsiph als Führer der Bewegung. Benutzt ist die Erzählung zugleich, um den Juden einen gehässigen und verächtlichen Ursprung anzuhängen; Osarsiph soll seinen Namen in Moses gewandelt haben.

E. Meyer, Geschichte des Altertums, Bd. 2/1, S. 423
MfG B.
#10
Während Echnaton eine historische Person ist, kann man das bei Mose nicht beweisen. Echnaton erfand seine Religion um 1300 vor Christus, doch wurde sie schon nach seinem Tod bedeutungslos. In Israel gab es noch bis ins 7 Jahrhundert v.Chr. hinein (wahrscheinlich noch viel länger) den Polytheismus. Darin wurde u.a. Jahwe eine Frau zugesprochen. Aschera.

Darüber hinaus entstand um 1000 v.Chr. herum der Monotheismus des Zarathustra im Iran.

Anscheinend war es einfach an der Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, ob die Schöpfung nicht allein auf einen Schöpfer zurückgeht. Wobei ich kein erklärter Monotheistenfürsprecher bin, sondern nur zu bedenken gebe, dass in diesem Zeitfenster die ersten Monotheismen entstanden.
#11
(29-08-2012, 07:38)Bella schrieb: Darüber hinaus entstand um 1000 v.Chr. herum der Monotheismus des Zarathustra im Iran.

Das ist kein Monotheismus, sondern Dualismus, weil es darin vordergründig um den beständigen Kampf zweier Mächte, von "Gut und Böse", geht.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#12
(29-08-2012, 07:38)Bella schrieb: Anscheinend war es einfach an der Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, ob die Schöpfung nicht allein auf einen Schöpfer zurückgeht. Wobei ich kein erklärter Monotheistenfürsprecher bin, sondern nur zu bedenken gebe, dass in diesem Zeitfenster die ersten Monotheismen entstanden.

Wirst du dabei die Vielzahl der Schöpfungsmythen weltweit, die so ganz und gar nicht monotheistsich sind, einbeziehen?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#13
(29-08-2012, 07:57)schmalhans schrieb: die Vielzahl der Schöpfungsmythen
Sind sie denn nicht alle widerlegt?
Bis auf 5,391·10-44 Sek. vorm Knall?
#14
Zarathustra glaubte zwar an zwei Götter (einen guten und einen bösen), die jeweils noch ein paar Begleiter (Überbleibsel früherer weiterer Götter?) hatten. Aber am Ende sollte der gute Gott den Kampf gewinnen und alleine herrschen. Und der Mensch sollte sich natürlich dem guten Gott anschließen.

Vielleicht ist diese Vorstellung eine Art Übergang zwischen Poly- und Monotheismus. Immerhin hatten ja auch antike Völker wie Römer und Griechen unter ihren vielen Göttern einen Obergott.
#15
(29-08-2012, 08:08)Lelinda schrieb: Zarathustra glaubte zwar an zwei Götter (einen guten und einen bösen), die jeweils noch ein paar Begleiter (Überbleibsel früherer weiterer Götter?) hatten. Aber am Ende sollte der gute Gott den Kampf gewinnen und alleine herrschen. Und der Mensch sollte sich natürlich dem guten Gott anschließen.

Vielleicht ist diese Vorstellung eine Art Übergang zwischen Poly- und Monotheismus. Immerhin hatten ja auch antike Völker wie Römer und Griechen unter ihren vielen Göttern einen Obergott.

Ein guter Gedanke.

@ Schmalhans

In dieser Zeit entstehen die ersten Monotheismen. Mehr hatte ich garnicht gesagt. D.h. dass es natürlich auch weiterhin Polytheistische Mythen gibt, bzw. auch noch welche entstanden.


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