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kopftücher in religionen - woher kommt das her ?
#16
(22-01-2012, 11:15)Schmettermotte schrieb: Der Islam schreibt seinen Frauen das Kopftuch aber vor, diese Frauen haben keine freie Wahl, sie können sich also weder dagegen entscheiden, noch für ihren Glauben. Das ist aus meiner Sicht das Problem.

das ist so "plakativ" leider nicht richtig. oben hab ich was darüber geschrieben.

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#17
(14-01-2012, 18:23)petronius schrieb: ohne jetzt erfahrung in "social communities" zu haben - aber daß auch unsere gesellschaft noch patriarchal geprägt ist, steht für mich außer zweifel

was meinst du mit patriarchal in dem zusammenhang, sehe da jetzt im moment kein zusammenhang. derzeit denke ich das hat einfach mit begierde zu tun, wozu jeder aber anders steht.

frauen haben eben auch ihre auf ihre eigenen art und weise patriarchale muster. auch wenn dieser befriff gerne maskulinisiert wird. diese werden, aber eher ausgeblendet. kleines beispiel, diese begierde verschafft denen schon eine gewisse macht und ruhm und anerkennung das die auch ausspielen können. eben anders.

der begriff patriarchal wurde ja gern teilen von der femiszene in eine bestimmte richtung gedrückt - indem man diesen begriff mit der opferrolle in zusammenhang gebracht hat - und mit auf die dartscheibe geklebt hat.

(14-01-2012, 18:06)Artist schrieb: die frage ist nur im einzelfall: wofür?

richtig, aber vorschrift allgemein ist kein einfach zu erschließendes thema. ein anarchist will gegen jegliche vorschrift leben. da fängt das ganze ja schon an, recht komplex.

(14-01-2012, 18:06)Artist schrieb: und natürlich ist die bedeckung des gesichts nicht per se ein zeichen von unterwerfung oder "unterdrückt sein". ein targi würde auf so eine unterstellung wohl mit dem dolch antworten

seh ich auch in der richtung so. bei burka hört der spaß schon auf finde ich für mich.



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#18
(15-01-2012, 15:17)petronius schrieb: vorausgeschickt: jedeR soll sich von mir aus auf den kopf setzen, was er/sie will - sei es nudelsieb, windel oder sonst was - und aus gründen, die ihm/ihr belieben - solange es freiwillig erfolgt


ja, seh ich auch so.


(15-01-2012, 15:17)petronius schrieb: ich selbst trage gerne gerne fedoras als regenschutz, einen panama gegen die sonne, eine tweed-schiebermütze zur wachsjacke und eine bandanna beim kochen - und in der synagoge eine kipa (aus respekt vor den religiösen überzeugungen der hausherren)


ok versteh schon.. tweets sehen ansich auch ziemlich lässig aus. z.b im winter sind die gut geeignet.

funktion verbindet sich halt mit der mode. aber ne tweet zu ner neongelben regenjacke und regengummistiefel würd ziemlich panne aussehen. greift da also noch die mode mit ein.

kopfbedeckung =

funktion, mode, kodex und geistige ausrichtung.


(15-01-2012, 15:17)petronius schrieb: wenn ich jetzt aber pingelig bin, so müßte ich die "religiös" begründete verhüllung von frauen (mit dem argument der nichtzurschaustellung weiblicher reize) als persönliche beleidigung ansehen, unterstellen mir solche muslimas, jüdinnen usw. doch mittelbar, als mann ein triebgesteuertes monster zu sein, welches sich nicht mehr beherrschen kann, sobald es einer weiblichen haarsträhne oder einiger quadratzentimeter nackter weiblicher haut ansichtig wird


versteh schon, so dachte ich auch mal in etwa. meine der schwule nebenan den wirds auch kaum jucken ob der jetzt haare sieht oder nicht.

desto laziver man sich zeigt, desto mehr fällt man in seinen körperlichen reizen halt auf.
desto verschlossener, desto uninteressierter. gilt ja für mann und frau.
wenn ich mit nem tanktop rumlaufe, glotzen mir auch paar frauen entgegen. aber ich find sowas selbst für mich viel zu prollig und frag mich generell was das soll. daher zieh ich mich recht locker an, fühl mich auch so wohler - natürlicher.

da islam gerade so ein thema ist, kommen den kopftuchmädels viele hassblicke entgegen. genau aus dem grund bleiben viele auch dabei um ihren steatment zu setzen.

dieser gesellschaftlicher schnittpunkt ist eben auch interessant.

das ist auch in teilen der arabischen welt so. die fundamentalisierung ist imho ein zeichen von angst und strukturlosigkeit. da die straßen und das gesellschaftliche in arabischen städten oft unstrukturiert sind - versteckt man sich davor und zieht gleich den fundamentalismus mit rein und findet dort raum.


(15-01-2012, 15:17)petronius schrieb: da ich ja aber weiß, daß solche vorschriften von männern gemacht wurdenund den frauen aufoktroyiert werden, muß ich daraus schließen, daß diese männer eben selber nichts anders als eben jene trieblinge sind, die nur mit ihrem interfemoralen appendix zu denken geübt sind

sehr viele männer sind verdammte trieblinge. schöne frauen gehören zum status dazu wie ruhm und geld, was wiederum in der materialistischen einstellung wieder zu mehr frauen bringt. es gibt wenige - die das konstruktiver sehen. 98% pornos werden von männern gemacht und verkauft. das netz ist voll davon.

filme wie sex and the city sind ja auch voll von dem lifestyle.
erzählen die sich unter freundinnen, mit welchem statustypen die letztes wochenende im bett waren, nachdem die ne reise nach paris ausgegeben bekommen haben. innerhalb der woche, machen die mit pumps und glitzer ihre karriere und after hour party gehts dann ab zum modelabel in der fifth avenue wo die dann den nächsten statustypen kennenlernen, den die mit ihren "reizen" verführt haben.
das wird wieder rumerzählt und geht so weiter.

naja, bin jetzt etwas ausgeschweift vom thema aber egal.
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#19
(22-01-2012, 23:50)Artist schrieb:
(14-01-2012, 18:23)petronius schrieb: ohne jetzt erfahrung in "social communities" zu haben - aber daß auch unsere gesellschaft noch patriarchal geprägt ist, steht für mich außer zweifel

was meinst du mit patriarchal in dem zusammenhang, sehe da jetzt im moment kein zusammenhang. derzeit denke ich das hat einfach mit begierde zu tun, wozu jeder aber anders steht

sorry, da bin ich jetzt wohl gedanklich gleich um drei ecken gesprungen. ich versuche, das aufzudröseln:

wir leben seit jahrtausenden in einer patriarchal geprägten tradition, was letztlich darauf hinausläuft, daß der mann die frau beherrscht bzw.unter kontrolle hat. ein instrument dazu sind vorschriften - eine frau hat so und so zu sein

weil es aber schlecht rüberkommt, zu sagen "ich zwing dir jetzt einfach mal den schleier auf, um dich schon optisch von meinen kreisen abzugrenzen bzw. aus ihnen auszuschließen", erfindet man hier den mythos vom mann als tier, vor dem sich die frau zu schützen, ja verstecken hätte

klar, wir leben heute nicht mehr in dieser primitiv patriarchalen gesellschaft - aber sie wirkt nach über die rollenmuster, die auch unsere moderne gesellschaft nur schwer ablegt. dazu gehört auch das der männlichen sexuellen aggressivität, es "gehört sich" für den mann (ist cool) auf die einschlägigen schlüsselreize zu reagieren

daß mann und frau unterschiedliche "begierde" aufweisen, glaube ich schon rein biologisch nicht und deckt sich auch nicht mit meiner persönlichen erfahrung. sie äußert sich nur unterschiedlich

(22-01-2012, 23:50)Artist schrieb: kleines beispiel, diese begierde verschafft denen schon eine gewisse macht und ruhm und anerkennung das die auch ausspielen können. eben anders

ja, und das ist ja auch gut so. umgekehrt gefallen wir männer uns natürlich in der rolle des alle hindernisse überwindenden, der die spielchen austrickst - auch das ist gut so

wir spielen natürlich gern mit unseren rollen, es macht spaß, es ist ein spiel .man muß nur wissen, wo das spiel aufhört und der ernst anfängt. eine beziehung kannst du nicht auf machtspielchen aufbauen





in sachen spaß und ernst mal vom thema abgeschwiffen: "ich will doch nur spielen" von annett louisan

einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#20
(23-01-2012, 00:14)Artist schrieb: greift da also noch die mode mit ein.

jaa...

oder sagen wir so: jeder hat seine vorstellung von style. mit "mode", also wie man sich grade anzieht, kann man sich "verkleiden", beim gegenüber bestimmte assoziationen provozieren

aber mir fehlt der ehrgeiz, das konsequent zu betreiben. jeans haben so was gemütliches und sind ohne konsequenz der sozialen ächtung mit so gut wie allem zu kombinieren

(23-01-2012, 00:14)Artist schrieb: kopfbedeckung =

funktion, mode, kodex und geistige ausrichtung

kann alles, muß aber nicht alles zu gleichen teilen

(23-01-2012, 00:14)Artist schrieb: meine der schwule nebenan den wirds auch kaum jucken ob der jetzt haare sieht oder nicht.

desto laziver man sich zeigt, desto mehr fällt man in seinen körperlichen reizen halt auf

stimmt natürlich - kommt halt auf die zielgruppe an. der lasziven frau werden sich - je nachdem, an wen sich diese ausgestellte laszivität richtet - die kessen väter oder die hetero (machos) zuwenden, dem lasziven mann vermutlich weniger frauen als schwule

rollenmuster...

(23-01-2012, 00:14)Artist schrieb: daher zieh ich mich recht locker an, fühl mich auch so wohler - natürlicher

ist auch beziehungsökonomischer - warum sich nicht gleich so präsentieren, wie man nun mal ist

(23-01-2012, 00:14)Artist schrieb: da islam gerade so ein thema ist, kommen den kopftuchmädels viele hassblicke entgegen. genau aus dem grund bleiben viele auch dabei um ihren steatment zu setzen

kann ich auch nachvollziehen. wenn ihr mich nicht haben wollt (so annehmt, wie ich bin und auftrete), dann zeige ich euch, daß ihr mich nicht haben könnt, ich grenze mich ab


(23-01-2012, 00:14)Artist schrieb: das ist auch in teilen der arabischen welt so. die fundamentalisierung ist imho ein zeichen von angst und strukturlosigkeit. da die straßen und das gesellschaftliche in arabischen städten oft unstrukturiert sind - versteckt man sich davor und zieht gleich den fundamentalismus mit rein und findet dort raum

seh ich auch so. was kann halt geben? die alten strukturen, "das system", offenbar nicht. dann beweist eine religiöse struktur (von den muslimbrüdern in ägypten bis zur, ja, auch hams) wenigstens soziale kompetenz und verspricht noch mehr gerechtigkeit - jedenfalls so, wie sie diese verstehen. ob die, denen man sie verspricht, sie genauso verstehen,
ist eine andere frage

damit will ich jetzt bitte nicht die muslimbrüder ägyptens mit der hamas gleichsetzen, nur strukturen vergleichen. was man politisch von derhamass zu halten hat, ist klar - den muslimbrüdern würde ich da erst mal einen skeptischen vertrauensvorschuß geben

***

(23-01-2012, 00:14)Artist schrieb: sehr viele männer sind verdammte trieblinge. schöne frauen gehören zum status dazu wie ruhm und geld, was wiederum in der materialistischen einstellung wieder zu mehr frauen bringt. es gibt wenige - die das konstruktiver sehen

rollenbilder...

ich glaube, daß es sehr viel mehr sind, als es so plakativ rüberkommt. wer von uns ist schon hugh hefner?

(23-01-2012, 00:14)Artist schrieb: filme wie sex and the city sind ja auch voll von dem lifestyle

ich sehe schon,was du meinst. wer anfängt, das für real life zu halten, hat definitiv ein problem - hätte ich kinder, ich würde es als ein primäres ziel ansehen, ihnen den unterschied zwischen scripted und actual reality plausibel zu machen

(23-01-2012, 00:14)Artist schrieb: naja, bin jetzt etwas ausgeschweift vom thema aber egal

ich habs genossen

*** [entfernt, weil unsachlich./Ekkard]
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#21
(22-01-2012, 11:15)Schmettermotte schrieb: putchi, der Unterschied ist der freie Wille.
Insofern eine Frau nicht in Zwangsprostitution gerät, was aber illegal und deswegen hier nicht Diskussion sein soll, hat sie die freie Wahl, der Prostitution nachzugehen.

nein sie darf nicht machen was sie will, auch ihr körper gehört ihr nicht, das heißt also wenn sie das macht schadet sie sich selbst und alle kinder die das sehen, also sie schadet die ganze gesellschaft so zusagenIcon_lol)

Zitat:Auch wie man sich vor der Kamera zeigt ist freier Wille, denn ZWang ist in diesem Land kriminell.
zwang ist im islam auch kriminell, aber wenn der zwang von gott kommt, dann ja, aber wenn der von der merkli kommt, dann neinIcon_lol

Zitat:Der Islam schreibt seinen Frauen das Kopftuch aber vor,
vorschreiben heißt nicht zwang, klar der Islam schreibt seinen Frauen das Kopftuch vor, weil das gut ist, alles was von gott kommt ist gut.Icon_lol

Zitat:diese Frauen haben keine freie Wahl, sie können sich also weder dagegen entscheiden, noch für ihren Glauben. Das ist aus meiner Sicht das Problem.

doch sie haben freie wahl. Sie können sich immer noch dafür oder dagegen entscheiden. Wir sind nicht vorprogrammiert auf etwas.Icon_lol

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#22
(27-01-2012, 17:34)putchi schrieb:
(22-01-2012, 11:15)Schmettermotte schrieb: putchi, der Unterschied ist der freie Wille.
Insofern eine Frau nicht in Zwangsprostitution gerät, was aber illegal und deswegen hier nicht Diskussion sein soll, hat sie die freie Wahl, der Prostitution nachzugehen.
nein sie darf nicht machen was sie will, auch ihr körper gehört ihr nicht

eine frau darf nicht machen, was sie will, und auch nicht über ihren körper verfügen?

aha...o.O

(27-01-2012, 17:34)putchi schrieb: vorschreiben heißt nicht zwang, klar der Islam schreibt seinen Frauen das Kopftuch vor, weil das gut ist, alles was von gott kommt ist gut.Icon_lol

meinst du das ernst?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#23
es gibt was das kopftuch/islam betrifft zwei "starke" meinungen. ich betone meinungen !

- eine gruppe sagt das ist pflicht.
- eine andere gruppe sagt das gehört zwar mit zur religion, aber ist nicht pflicht. man bekommt weder pro noch contra dafür wenn mans nicht trägt.

es ist immer auf die eigene position ausgelegt.

es ist keine klar umrissene story, sondern immer auf eine eigene konkrete position gesetzt die auf sein eigenes verständniss bzw. auffassung führt, das sich auf auslegungen der hadith aufbaut. eben die hadith ist auch innerhalb umstritten!

genauso wies im weitem sinne andere umstrittene themen gibt, was den einen dann vielleicht zum sunniten macht oder siiten wie auch immer.
oder positionen im christentum zum evangelen, orthodoxen etc.

gefährlich wirds dann wenn man seine eigene interpretation als verbindliches "gott argument" gegenüber seines nächsten nimmt! -> fundamentalistische züge.
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#24
Mir fehlt in die erzwungenen Version einfach die freie Wahl, die ja durchaus für das Kopftuch ausfallen kann. Ich kenne proportional betrachtet genügend Frauen, die das Kopftuch gerne tragen, die es als Schutz und auch als Verschönerung empfinden, als etwas, was nur ihnen gehört, in Abgrenzung zum männlichen Geschlecht. Aber welchen Wert hat ene Entscheidung, wenn sie keine wirkliche war?
Zu Putchi sag ich jetzt mal nichts, das spricht für sich selbst.
Gruß
Motte

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#25
(28-01-2012, 13:40)Schmettermotte schrieb: Mir fehlt in die erzwungenen Version einfach die freie Wahl

so einfach ist es

zu verhüllungszwängen außerhalb des islam habe ich einen neuen thread eröffnet http://religionsforum.de/showthread.php?tid=5675&pid=109965#pid109965
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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