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kopftücher in religionen - woher kommt das her ?
#1
welchen sinn macht "kopftuch" in den religionen ? zeichen für die "frömmigkeit"?

im islam find ich keine sure, die den kopftuch verbindlich setzt - da wird der kopftuch als solches nichtmals thematisiert - aber wenn man den einen oder anderen "wissenden" fragt - kennen die zwar alle regeln der verschleierung aber nicht die konkreten stellen dazu die sich konkret dazu äussern. da werden mit suren eher gesagt, das man sich als mann sowie frau insofern in "weiterer" kleidung zeigen soll - als frau ihrer "begehrlichen" zierde bedecken soll (und sind auch eher kurze und wenige stellen, aber umso größer ist das thema). haare sind doch keine "zierde"...! mit zierde versteh ich eher das körperliche - also: das dekoltee, sexy kurven etc. da steht nichts konkretes mit kopfbedeckung und dem kopftuch. also muss doch diese erfindung erst mal irgendwo her kommen, die nicht islamisch ist. oder ist der kopftuch eine islamische erfindung ?

orthodoxe christliche frauen und nonnen sieht man auch mit dem kopftuch.
islamische aleviten stemmen sich z.b gegen das kopftuch, weil sie eben auch meinen - das steht nirgends verbindlich drin (kopftuchstreit innerhalb der religion).

woher kommt diese kopftuch tradition - kommt die einher aus den abrahamatischen religionen ? oder ist diese weibliche "geste" sogar noch älter bzw. kommt aus einem ganz anderem kulturraum ?

danke
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#2
Keine Ahnung! Aber: *http://de.wikipedia.org/wiki/Kopftuch
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#3
Orthodoxe und ultra-orthodoxe jüdische Frauen tragen entweder eine Kopfbedeckung (Tuch) oder eine Perücke (darunter unter Umständen kahlgeschoren). Hier ähneln sich die Traditionen, die eine Bedeckung der Frau fordern oder für normativ erachten. Quasi ein Kodex. Das Kopftuch (Perücke, Schleier) ist ein Zeichen oder manchmal sogar ein chiffrierter Sittenkodex. Meistens jedoch eher offensichtlich und dekodiert.

In Indien ist der Sari eine traditionelle Bekleidung der Frauen.
Erwähnen will ich im Zusammenhang kabylische Frauen (Kabylei, Algerien), die wunderschöne, prächtige Kopfbedeckungen tragen bzw. trugen.

Sicher wurde der Schleier, den Männer wie Frauen trugen und immer noch tragen, aus praktischen Erwägungen zu einem Bekleidungsteil. Stoffe (Textilien) sollen den Menschen vor Kälte, Hitze, Sonne schützen. Dabei haben sich im Laufe der Kulturgeschichte eines bestimmten Landes, einer Gruppe und so weiter, stets eigenständige Merkmale, charakteristische Formen, Farben und Muster heraus kristalisiert. Kleidung soll nicht nur schützen, sondern hat immer etwas mit Schönheit und Zeichen (Symbolik) zu tun. Und mit Normen. Heute sprechen wir von Mode, von Markenkleidung..., ein weites Feld.

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#4
danke

ok, erschließt sich mir daraus - aus ehemals einfacher funktionaler bis modischer kleidung - wurde es als kulturellen sittenkodex aus diversen gründen thematisch übernommen. durch diese "archaische" thematisierung, bekam es eine öffentliche konkrete symbolische deutung dazu. und seid dem es durch diesen, teilweise archaischen sittenkodex optisch quasi gebranntmarkt wurde, verschwand das auch automatisch mehr oder weniger aus anderen teilen der gesellschaften.
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#5
(11-01-2012, 02:45)Artist schrieb: ok, erschließt sich mir daraus - aus ehemals einfacher funktionaler bis modischer kleidung - wurde es als kulturellen sittenkodex aus diversen gründen thematisch übernommen. durch diese "archaische" thematisierung, bekam es eine öffentliche konkrete symbolische deutung dazu. und seid dem es durch diesen, teilweise archaischen sittenkodex optisch quasi gebranntmarkt wurde, verschwand das auch automatisch mehr oder weniger aus anderen teilen der gesellschaften.

es ist ja schon auffällig, daß in den meisten traditionen die kleidungsvorschriften für frauen wesentlich rigider sind als für männer. also wird man auch erahnen können, aus welcher ecke sie denn kommen

vorschriften sind eben auch oder vor allem beherrschungsinstrumente
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
Bei den Berberfrauen (Amazighen/Tuareg/Kabylen) handelt es sich nicht um ein Zeichen weiblicher Unterwerfung oder Unterdrückung.
Maria, Anna (Mutter Marias) werden mit Schleier - Stoffbahn über Schulter und Kopf - dargestellt.
Eine Burka ist definitiv ein sichtbares Zeichen weiblicher Unterdrückung.

Und die subtilen Merkmale und Zeichen? Der Schleier, Kopftuch, Perücke usw... sind sichtbare Merkmale, dahinter wirken Normen, Regeln, Traditionen, Menschenbilder, Frauenbilder ect...., aber auch praktische Funktionen (Schutz vor Wind, Sand, Hitze), die ein Kleidungsstück erfüllen soll. Kleidung ist ein so vielschichtiges Thema.



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#7
(11-01-2012, 08:55)petronius schrieb: es ist ja schon auffällig, daß in den meisten traditionen die kleidungsvorschriften für frauen wesentlich rigider sind als für männer. also wird man auch erahnen können, aus welcher ecke sie denn kommen

aber es ist auch eben auffällig, das die frau selbst wesentlich mehr begierde weckt - durch ihr körperliche erscheinung als jetzt ein typ. meld dich mal als halbwegs hübsches mädel in soner social community an, da geht der feuer an. beim typ ist das nicht mal ansatzweise so der fall - ausser du bist ein "star" namens lenny krawitz. frau weckt halt begehrlichkeiten.

(11-01-2012, 08:55)petronius schrieb: vorschriften sind eben auch oder vor allem beherrschungsinstrumente

stimmt, aber vorschriften bzw. regeln sind im leben auch notwenig.
diese schwelle zwischen vorschrift und freiheit, find ich ist durchaus
kein einfaches zu erschließendes thema. anarchisten wehren sich ja gegen jede art von vorschrift, ob das sinnvoll ist bewzweifle ich.
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#8
(11-01-2012, 10:40)Theodora schrieb: Bei den Berberfrauen (Amazighen/Tuareg/Kabylen) handelt es sich nicht um ein Zeichen weiblicher Unterwerfung oder Unterdrückung.
Maria, Anna (Mutter Marias) werden mit Schleier - Stoffbahn über Schulter und Kopf - dargestellt.
Eine Burka ist definitiv ein sichtbares Zeichen weiblicher Unterdrückung.

seh ich auch so.
die burka ist meines erachtens ein zeichen für starke fundamentalisierung.
eben auch die fundamentalisierung evtl. ein zeichen für eine ängstlich gewordene gesellschaft.

(11-01-2012, 10:40)Theodora schrieb: Und die subtilen Merkmale und Zeichen? Der Schleier, Kopftuch, Perücke usw... sind sichtbare Merkmale, dahinter wirken Normen, Regeln, Traditionen, Menschenbilder, Frauenbilder ect...., aber auch praktische Funktionen (Schutz vor Wind, Sand, Hitze), die ein Kleidungsstück erfüllen soll. Kleidung ist ein so vielschichtiges Thema.

ja genau, eine frau - die in der regel kein kopftuch trägt - meinte mal zu mir das ist ein anderes "positives gefühl im zusammenhang mit dem glauben" bekommt. das hatte ich schon desöfteren mal mitbekommen. daher denke ich das es schon einen bezug zu religion daher hat.

nur wies dann durch strukturen dann "verbindlich" gestaltet wird und "archaisiert", kein plan.. egal.
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#9
(14-01-2012, 18:06)Artist schrieb: aber es ist auch eben auffällig, das die frau selbst wesentlich mehr begierde weckt - durch ihr körperliche erscheinung als jetzt ein typ. meld dich mal als halbwegs hübsches mädel in soner social community an, da geht der feuer an. beim typ ist das nicht mal ansatzweise so der fall - ausser du bist ein "star" namens lenny krawitz. frau weckt halt begehrlichkeiten

ohne jetzt erfahrung in "social communities" zu haben - aber daß auch unsere gesellschaft noch patriarchal geprägt ist, steht für mich außer zweifel

(14-01-2012, 18:06)Artist schrieb: stimmt, aber vorschriften bzw. regeln sind im leben auch notwenig

die frage ist nur im einzelfall: wofür?


und natürlich ist die bedeckung des gesichts nicht per se ein zeichen von unterwerfung oder "unterdrückt sein". ein targi würde auf so eine unterstellung wohl mit dem dolch antworten

einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#10
(10-01-2012, 04:10)Artist schrieb: da werden mit suren eher gesagt, das man sich als mann sowie frau insofern in "weiterer" kleidung zeigen soll - als frau ihrer "begehrlichen" zierde bedecken soll

vorausgeschickt: jedeR soll sich von mir aus auf den kopf setzen, was er/sie will - sei es nudelsieb, windel oder sonst was - und aus gründen, die ihm/ihr belieben - solange es freiwillig erfolgt

ich selbst trage gerne gerne fedoras als regenschutz, einen panama gegen die sonne, eine tweed-schiebermütze zur wachsjacke und eine bandanna beim kochen - und in der synagoge eine kipa (aus respekt vor den religiösen überzeugungen der hausherren)

wenn ich jetzt aber pingelig bin, so müßte ich die "religiös" begründete verhüllung von frauen (mit dem argument der nichtzurschaustellung weiblicher reize) als persönliche beleidigung ansehen, unterstellen mir solche muslimas, jüdinnen usw. doch mittelbar, als mann ein triebgesteuertes monster zu sein, welches sich nicht mehr beherrschen kann, sobald es einer weiblichen haarsträhne oder einiger quadratzentimeter nackter weiblicher haut ansichtig wird

da ich ja aber weiß, daß solche vorschriften von männern gemacht wurdenund den frauen aufoktroyiert werden, muß ich daraus schließen, daß diese männer eben selber nichts anders als eben jene trieblinge sind, die nur mit ihrem interfemoralen appendix zu denken geübt sind
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#11
(10-01-2012, 04:10)Artist schrieb: welchen sinn macht "kopftuch" in den religionen ? zeichen für die "frömmigkeit"?

im islam find ich keine sure, die den kopftuch verbindlich setzt - da wird der kopftuch als solches nichtmals thematisiert - aber wenn man den einen oder anderen "wissenden" fragt - kennen die zwar alle regeln der verschleierung aber nicht die konkreten stellen dazu die sich konkret dazu äussern. da werden mit suren eher gesagt, das man sich als mann sowie frau insofern in "weiterer" kleidung zeigen soll - als frau ihrer "begehrlichen" zierde bedecken soll (und sind auch eher kurze und wenige stellen, aber umso größer ist das thema). haare sind doch keine "zierde"...! mit zierde versteh ich eher das körperliche - also: das dekoltee, sexy kurven etc. da steht nichts konkretes mit kopfbedeckung und dem kopftuch. also muss doch diese erfindung erst mal irgendwo her kommen, die nicht islamisch ist. oder ist der kopftuch eine islamische erfindung ?

orthodoxe christliche frauen und nonnen sieht man auch mit dem kopftuch.
islamische aleviten stemmen sich z.b gegen das kopftuch, weil sie eben auch meinen - das steht nirgends verbindlich drin (kopftuchstreit innerhalb der religion).

woher kommt diese kopftuch tradition - kommt die einher aus den abrahamatischen religionen ? oder ist diese weibliche "geste" sogar noch älter bzw. kommt aus einem ganz anderem kulturraum ?

danke
ein stück stoff auf dem kopf verdient nicht so viel aufmerksamkeit, aber ihr gibt so viel aufmerksamkeit für ein stück stoff auf dem kopf und vergisst das seltsamste, unnormale, abartige sache, und zwar warum darf eine 18 jährige sex vor camere machenIcon_lol warum muss die welt sowas sehen, warum verkaufen frauen ihren körper wegen dem geld? lieber arbeitslos als hurereiIcon_lol
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#12
(15-01-2012, 15:17)petronius schrieb: religiös" begründete verhüllung von frauen (mit dem argument der nichtzurschaustellung weiblicher reize) als persönliche beleidigung ansehen, unterstellen mir solche muslimas, jüdinnen usw. doch mittelbar, als mann ein triebgesteuertes monster zu sein, welches sich nicht mehr beherrschen kann, sobald es einer weiblichen haarsträhne oder einiger quadratzentimeter nackter weiblicher haut ansichtig wird

lieber sich verhüllen als sich nackt zu präsentierenIcon_lol
verhüllen= normal also 1
nackt präsentieren= unnurmal also 0
1>0 also reine mathematikIcon_lol))))



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#13
putchi, der Unterschied ist der freie Wille.
Insofern eine Frau nicht in Zwangsprostitution gerät, was aber illegal und deswegen hier nicht Diskussion sein soll, hat sie die freie Wahl, der Prostitution nachzugehen. Auch wie man sich vor der Kamera zeigt ist freier Wille, denn ZWang ist in diesem Land kriminell. Der Islam schreibt seinen Frauen das Kopftuch aber vor, diese Frauen haben keine freie Wahl, sie können sich also weder dagegen entscheiden, noch für ihren Glauben. Das ist aus meiner Sicht das Problem.
Gruß
Motte

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#14
(21-01-2012, 23:51)putchi schrieb: ein stück stoff auf dem kopf verdient nicht so viel aufmerksamkeit

da hast du vollkommen recht

(21-01-2012, 23:51)putchi schrieb: und zwar warum darf eine 18 jährige sex vor camere machenIcon_lol

na, da frage ich mich nun doch, warum ausgerechnet das so viel deiner aufmerksamkeit genießt (mir z.b.ist das reichlich wurscht, wie auch, was eineR auf dem kopf hat)

ein schelm,wer nun böses von dir denkt... Icon_cheesygrin

(21-01-2012, 23:51)putchi schrieb: lieber sich verhüllen als sich nackt zu präsentierenIcon_lol
verhüllen= normal also 1
nackt präsentieren= unnurmal also 0
1>0 also reine mathematikIcon_lol))))

leidest du an einer mathematischen zwangsneurose?

nacktheit ist nicht weniger normal als verhüllung
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#15
(22-01-2012, 11:15)Schmettermotte schrieb: Der Islam schreibt seinen Frauen das Kopftuch aber vor, diese Frauen haben keine freie Wahl, sie können sich also weder dagegen entscheiden, noch für ihren Glauben. Das ist aus meiner Sicht das Problem.

bevor du jetzt prügel wegen pauschalen schlechtmachens einer religion bekommst (wiemir das regelmäßig passiert, obwohl ich differenziere):

was du sicher gemeint hast,ist, daß bestimmte interpretationsweisen des islam den frauen verhüllung vorschreibt und somit zwang ausübt, was zweifellos ein problem und in einer pluralistischen gesellschaft selbstbestimmter bürger nicht zu akzeptieren ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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