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Warum der christliche Gott?
#16
(14-02-2010, 19:30)humanist schrieb: Genau. Warum ausgerechnet an einen immigrierten Gott?

die macht der gewohnheit

resp.

die normative kraft des faktischen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#17
(15-02-2010, 13:43)Dornbusch schrieb: Niemand hat damals vorausgesehen, daß Evolution, Umweltschutz, Integration und Islamisierung ein auch religiös-christliches Thema in der Öffentlichkeit werden würden

ist das denn so?

nicht in meiner wahrnehmung

aber natürlich gibt es christliche trittbrettfahrer sowohl bei gesellschaftlich erwünschten bürgerphänomenen (Umweltschutz, Integration) wie auch bei unerwünschten resp. gesellschaftlichen problemen (Islamisierung) und auch bei wissenschftatehemen (Evolution)

Zitat:Atheismus - Islam - Christentum geraten in Europa in ein neues Mit- oder Gegeneinander

inwiefern bzw. bei wem?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#18
Hi Petronius

ich nehme mal deine Metapher auf:

Zitat:aber natürlich gibt es christliche trittbrettfahrer sowohl bei gesellschaftlich erwünschten bürgerphänomenen (Umweltschutz, Integration) wie auch bei unerwünschten resp. gesellschaftlichen problemen (Islamisierung) und auch bei wissenschftatehemen (Evolution)
(Hervorhebung von mir)

Diese Metapher des Trittbrettfahrers geht nicht ohne "Wagen", "Zugpferd" oder "Steuermann". Nehmen wir nun den Christen als Trittbrettfahrer (was ich zunächst und nur hier bejahe)... wer sind dann die anderen Elemente in diesem Gleichnis?


(aber ich fürchte, wir weichen wieder mal vom Thema ab...)

Gruß Dornbusch
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#19
(15-02-2010, 14:46)Dornbusch schrieb: ich nehme mal deine Metapher auf:

Zitat:aber natürlich gibt es christliche trittbrettfahrer sowohl bei gesellschaftlich erwünschten bürgerphänomenen (Umweltschutz, Integration) wie auch bei unerwünschten resp. gesellschaftlichen problemen (Islamisierung) und auch bei wissenschftatehemen (Evolution)
(Hervorhebung von mir)

Diese Metapher des Trittbrettfahrers geht nicht ohne "Wagen", "Zugpferd" oder "Steuermann". Nehmen wir nun den Christen als Trittbrettfahrer (was ich zunächst und nur hier bejahe)... wer sind dann die anderen Elemente in diesem Gleichnis?

je nach thema verschiedene. daß diese themen originär von christen (in ihrer eigenschaft als christen) angestoßen worden wären, ist mir nicht bekannt

ich kann nicht sehen, daß "Evolution, Umweltschutz, Integration und Islamisierung" als speziell "religiös-christliches Thema in der Öffentlichkeit" diskutiert würden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#20
Petronius, bitte lenke jetz nicht ab!
Ich zitierte deine "Trittbrettfahrer" ... und fragte nach den Anderen.
Zitat:daß diese themen originär von christen (in ihrer eigenschaft als christen) angestoßen worden wären, ist mir nicht bekannt
Daß wir diese Problematik nicht vorhersahen, war meine Aussage.

Zitat:ich kann nicht sehen, daß "Evolution, Umweltschutz, Integration und Islamisierung" als speziell "religiös-christliches Thema in der Öffentlichkeit" diskutiert würden

Dieses Forum ist doch wohl ein Beispiel dafür - nicht wahr

Gruß Dornbusch
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#21
(15-02-2010, 13:43)Dornbusch schrieb: Niemand hat damals vorausgesehen, daß Evolution, Umweltschutz, Integration und Islamisierung ein auch religiös-christliches Thema in der Öffentlichkeit werden würden.
Von Armut und Globalisierung ganz zu schweigen. Ich glaube nicht allgemein an ein "humanistische-atheistisches Diktat", sondern eher daran, dass dies der Staatsdoktrin der ehemaligen DDR entsprach. Aber Religion und deren Umsetzung im Glauben erzeugt immer Haltung. Und Haltung erzeugt in der Vielheit durch gruppendynamische Prozesse politische Wirkung - bei ideologisierten Menschen bis hin zum bewaffneten Kampf.

So sehe ich weniger den Islam als Feind des Christentums, sondern den islamistischen Fundamentalismus, der sich gegen das "christliche Amerika" und dessen Verbündete richtet, obwohl das weder vernünftig ist noch dem Wesen dieser Religion entspricht.

Eine Religionsausübung, die den bewaffneten Kampf ausruft, hat ihren Auftrag nicht begriffen. Denn der bewaffnete Kampf kann auch verloren gehen. Dann geht jene Gesellschaft unter, die eigentlich gefestigt und gefördert werden sollte.

Ich kann den Eindruck bestätigen, dass sich der Fundamentalismus - sagen wir besser: schmalspurige, militante Ideologisierungen - ausbreiten. Das hat viel mit den komplexen Zusammenhängen zu tun, mit denen sich die Menschen konfrontiert sehen. Wir sehen dies bei der Hartz IV Diskussion.
Es gibt ja schon User hier im Forum, die nicht mehr an eine rechtzeitige Lösung glauben, und nur noch Mord und Totschlag erwarten.

Warum der christliche Gott? Vielleicht ist eine der Antworten: Weil ER für Haltung und Rückhalt eines jeden Menschen "zuständig" ist bzw. war. Wenn man denn will, gibt es in der Lehre durchaus Ansätze gegen die Perspektivlosigkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#22
Ekkard schrieb:Wenn man denn will, gibt es in der Lehre durchaus Ansätze gegen die Perspektivlosigkeit.
Die sind sicherlich vorhanden, aber wer will sie anwenden?

Wenn Menschen bereits lebensgefährlich verletzt oder gar getötet werden, weil sie anderen zur Hilfe eilen, dann frage ich mich, was ist da los? Und das hat nichts mit der Anonymität von Großstädten zu tun. Dieses Handeln hat zumindest in unserem ländlichen Raum leider auch Nachahmer gefunden.

Gruß
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#23
(15-02-2010, 17:06)Dornbusch schrieb: Petronius, bitte lenke jetz nicht ab!
Ich zitierte deine "Trittbrettfahrer" ... und fragte nach den Anderen

und ich sagte dir, daß das je nach thema unterschiedliche gruppen sind, die das ganze ins rollen gebracht haben. was soll das nun mit "ablenkung" zu tun haben?

Zitat:daß diese themen originär von christen (in ihrer eigenschaft als christen) angestoßen worden wären, ist mir nicht bekannt

(15-02-2010, 17:06)Dornbusch schrieb:
Daß wir diese Problematik nicht vorhersahen, war meine Aussage.

nein - du hast gesagt:

Niemand hat damals vorausgesehen, daß Evolution, Umweltschutz, Integration und Islamisierung ein auch religiös-christliches Thema in der Öffentlichkeit werden würden

problem mit "Evolution, Umweltschutz, Integration und Islamisierung" nicht vorherzusehen und als erste auf sie aufmerksam zu machen ist etwas anderes, als daß diese probleme "ein auch religiös-christliches Thema in der Öffentlichkeit werden würden"

letzteres sind sie übrigens - zumindest meiner wahrnehmung nach - immer noch nicht

(15-02-2010, 17:06)Dornbusch schrieb:
Zitat:ich kann nicht sehen, daß "Evolution, Umweltschutz, Integration und Islamisierung" als speziell "religiös-christliches Thema in der Öffentlichkeit" diskutiert würden

Dieses Forum ist doch wohl ein Beispiel dafür - nicht wahr

wofür genau?

"Evolution, Umweltschutz, Integration und Islamisierung" als speziell "religiös-christliches Thema in der Öffentlichkeit" zu diskutieren?

kann ich nicht erkennen. zum einen kann ja wohl von "öffentlichkeit" keine redes ein, da es sich hier um einen engen zirkel von diskutanten handelt, zum anderen werden diese punkte in aller regel ja gerade nicht unter einem eingeschränkt "religiös-christlichen" blickwinkel behandelt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#24
Ekkard schrieb:Warum der christliche Gott? Vielleicht ist eine der Antworten: Weil ER für Haltung und Rückhalt eines jeden Menschen "zuständig" ist bzw. war. Wenn man denn will, gibt es in der Lehre durchaus Ansätze gegen die Perspektivlosigkeit.
Von den Gläubigen der germanischen Götter hat wohl auch jeder geglaubt, für sich persönlich Haltung und Rückhalt von seinem jeweiligen Gott zu finden.
"Der christliche Gott" wohl eher, weil er - wegen der bereits genannten quasimilitärischen Struktur, Befehlsgewalt von oben nach unten und so, am ehesten geeignet war, die Macht der einflußreichen und praktisch über alle Angelegenheiten (einschließlich Religion) bestimmenden Familienklans zu zerschlagen. Zu germanischen Zeiten war der Klan fast alles und der einzelne so gut wie nichts. Diese Vereinzelung, hin zur (heute üblichen!) Kleinfamilie, diente natürlich nicht irgendwelchen humanitären Zwecken, sondern der besseren Kontrolle dieser familiären Klein-Einheiten, und wenn Bedarf bestand, auch der einfacheren Entrechtung derselben (etwa als, wann war das, irgendwann im frühen Mittelalter?) alle freien Bauern kurzerhand per fürstlichem Dekret zu Leibeigenen erklärt wurden und fortan wie Sklaven behandelt werden konnten. Die früheren germanischen Sippenverbände hätten sich so etwas nie gefallen lassen, die hätten den verantwortlichen König kurzerhand abgesägt... aber das Christentum, das als allmählicher Haupt-Großgrundbesitzer selber auf möglichst viel billige/sprich kostenlose Arbeiter (Sklaven) angewiesen war, machte es möglich... "leider" schlug das Perpendikel dann weiter in die einmal eingeschlagene Richtung und führte zu dem, was heute von den Kirchen unter dem Schlagwort "Individualismus" beklagt wird. Kleinfamilien lassen/ließen sich noch so lala unter der Knute halten, aber wenn alles einzeln auseinanderläuft und seine eigene, individuelle (!) Richtung wählt, haben die Kirchen nix mehr zu melden...
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#25
(14-02-2010, 23:01)humanist schrieb: Entweder man wählt sich eine Religion selbst aus oder es wird für einen gewählt. Wie kommen dann manche nur auf die irrige Idee, ihre Religion wäre die einzig wahre. Meine Meinung.

Warum sollte man eine Religion wählen, wenn man nicht davon überzeugt ist, dass sie die einzig wahre ist?
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#26
(14-02-2010, 19:30)humanist schrieb: Genau. Warum ausgerechnet an einen immigrierten Gott?

Weil man den Hühnerzüchter aus Waltrudering und andere Anhänger des indigenen Gottes nicht besonders sympathisch findet?
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