Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Mission
#46
Hallo Sonne,
wie kommen wir eigentliche von Mission auf die Ratio, die angeblich hinter dem Atheismus steckt?

Irrational sind durch den Verstand unkontrollierte, unbegründete und nur als richtig empfundene Auffassungen oder Verhaltensweisen.

Beispiele:

Urvertrauen, das "normale" Säuglinge in gesunden Elternhäusern erleben;
Atheismus, als sich Wohlfühlen in einer allein von der Selbstorganisation bestimmten Welt oder in einer humanitär bestimmten Gesellschaft;
Alle Glaubensformen, als Vertrauensvorschuss in eine von etwas Heiligem getragenen Welt;
Musikempfinden, Empfindungen beim Lesen oder Schreiben von Lyrik;
Rachelust oder -Durst, Gewinnsucht, Geiz und Vieles andere;
Einführung von Regeln und Vereinbarungen (z. T. eine Frage der Macht);
Mission (als Einführung neuer Paradigmen und Regeln);

(16-07-2009, 19:31)Sonne schrieb: Wo soll der Atheismus irrational sein? Wenn der nicht rational ist, das ist nichts rational...
Nein, das sehe ich völlig anders. Am Atheismus ist nichts durch die Vernunft bestimmt. Es handelt sich um die Übernahme eines Lehrsatzes, der einfach bestimmten Mythen einen anderen Mythos entgegen setzt, in der irrationalen Hoffnung, damit traditionelle Machtgefüge aufzuweichen.

Im Gegensatz dazu sind folgende Tätigkeiten oder Verhaltensweisen durch die Vernunft bestimmt, wenn auch nicht immer zu unserem Vorteil:

Sprachanalyse, auch Analyse von Weltanschauungen, konstruktive Sprachkomposition, Philosophie, Mathematik, Versuch und Irrtum, Ergebnisanalyse, Anwendung von Regeln (aber nicht deren Erzeugung)

Nichts von alledem führt auf irgendeine Weltanschauung. Das ist ja der große Irrtum an den Naturwissenschaften. Diese beruhen auf einigen Maximen, die aber allesamt Wertungen in Bezug auf den Menschen und seine Gesellschaft ausschließen.

(16-07-2009, 19:31)Sonne schrieb: Ich verwechsle irrational auch nicht mit Phantasie. Ich habe schon erklärt, dass irrational alles ist, was eben nicht mit dem Verstand erfasst werden kann. Ich versteh nicht, wie es eine Vernunfttätigkeit sein soll, empirische Grenzen zu überschreiten.
Es kommt darauf an, ob es sich um eine Folge von aufeinander aufbauenden Aussagen oder formalen Termen handelt, deren Regeln man rational anwenden kann (wie bei der Theoriebildung oder in der Mathematik bei der Bildung von Folgen), die zu einer Grenzaussage führen, oder ob es einfach nur eine gefühlsmäßige Annahme ist (irrational).
Natürlich gibt es Annahmen, die sich hinterher als weiterführend oder zweckmäßig erweisen. Gleichwohl war ihre Bildung a priori irrational. Diese Analyse der Wirkungsgeschichte im Nachhinein ist natürlich ein rationaler Vorgang.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#47
Ich gehe mal ein paar Punkte durch ab Beitrag 36. Ab da hatte sich auch Sonne eingehakt.



(13-07-2009, 23:12)Ekkard schrieb: Ich glaube, dass viele Christen, gewordene Atheisten und Religionsallergiker die Botschaft des Glaubens nicht verstehen.


So, wie es da steht, ist es auch in meinen Augen der Anspruch, "die Botschaft des Glaubens" richtig zu verstehen und daher beurteilen zu können, wer sie alles falsch versteht.


Zitat:Wenn du [Masttheist] gerne hier mitdiskutierst, habe ich dich "missioniert".


Nein. Das ist eine unzulässige Verharmlosung und Umfunktionierung des Begriffes "Mission".

Man kann zwar deutlich und klar sagen:
"Ich verstehe von nun an unter 'Mission' das Schaffen eines angenehmen Diskussionsklimas",
und wenn alle das wissen, dass Ekkard gegen jahrtausendelange "Konvention" das Wort nun ganz anders benutzt, dann kann das in kleinen Gruppen funktionieren.

Aber ansonsten ist das Umfunktionieren eines umstrittenen Begriffs höchst problematisch. Denn damit werden die Inhalte, die mit dem Begriff sonst gemeint sind, klammheimlich unter den Tisch geworfen.


Zitat:Es gibt eine Transdenz, ein Überschreiten der Grenzen unserer Mittenwelt. Hoimar von Ditfurth nennt sie "innerweltliche Transzendenz". Sie ergibt sich durch Bildung von Theorien, durch mathematische Durchdringung, durch Betrachtung von Randbedingungen, durch Ursachenforschung.


Sicher kann man auch so "Transzendenz" verstehen.
Es ist erneut eine Umdeutung eines Begriffs - und auch hier, um die normale Bedeutung und deren Inhalte auszuschalten, ohne sie wirklich in ihrer Wichtigkeit widerlegt zu haben.

Damit werden dann Menschen, die sowohl "Mission" als auch "Transzendenz" ganz anders verstehen oder erleben, ihrer Begrifflichkeit beraubt, und sie sind damit mundtot gemacht worden.
Wofür es kein Wort gibt, dafür gibt es auch keinen Sachverhalt.


Zitat:Gewisse Transzendenzen sind unvermeidbar. Vor allem müssen sie jedermann zugänglich sein. Und das sind moderne Mythen leider nicht.


Transzendenzen müssen ja auch gar nicht vermieden werden. Denn immerhin sind aus diesem Grund die Religionen entstanden. Transzendenz ist ein Grundbedürfnis des Menschen.


Zitat:
(13-07-2009, 19:36)Mattheist schrieb: Damit eine Drohung über ein göttliches Gericht wirkt, muß der Bedrohte die Vorraussetzung haben.
Er muss dazu leider durchschauen, dass diese Drohungen auf Einbildungen und bewussten Fehlinterpretationen beruhen. Denn das "Gericht" von dem immer die Rede ist, macht die Menschen "richtig".


So reden die Fundis. Sie drehen das auch so, dass durch das Heulen und Zähneklappern Gerechtigkeit, also Richtigkeit geschaffen wird.

Durch "Uminterpretation" des neutestamentlichen "Gerichts" kann man nicht aus der Welt schaffen, dass da kein Richtigmachen des Menschen gemeint ist, sondern klar Bestrafung. Und zwar unangemessene.

Durch Uminterpretation wird das Neue Testament nicht weniger grauenvoll.


Zitat:(Nach diesem "Gericht" bist du wieder in Ordnung).


Menschen werden durch Folter nicht wieder in Ordnung.



(14-07-2009, 00:25)Ekkard schrieb: Ungläubige in dem Sinne gibt es nicht. Die "Botschaft des Glaubens" ist zweifach: 1. Dies ist deine Welt. 2. Das System hat dich hervor gebracht, du bist gewollt.


Das ist eine radikale Verfälschung dessen, was die Bibel als "Botschaft des Glaubens" bezeichnet.
Jetzt haben wir nämlich genau das thema, das ich in einem anderen Thread erklärt habe.
die Beliebigkeit und Willkür der Interpretation.

Man kann sich nicht einfach irgendwas ausdenken und dann behaupten, genau das sei die Botschaft der Bibel.
Man muss das schon am Text belegen.

Oder so ehrlich sein und sagen, dass man sich schon lange nicht mehr auf die Bibel bezieht, diese längst ad acta geworfen hat, höchstens noch einen Satz davon gelten lässt.


(15-07-2009, 20:27)Ekkard schrieb: Transzendenz ist wohl die Überschreitung empirischer Grenzen. Sie ist deshalb eine Tätigkeit der Vernunft.


"Transzendenz" wird seit altersher benutzt, um ein Jenseits der Sinne und des Verstandes zu bezeichnen.

Sie bezeichnet keine Tätigkeit der Vernunft. Es sei denn, man versteht unter Vernunft die Tätigkeit des gesamten Menschen.

Die Begriffe dermaßen zu verfälschen, das kann nicht gutgehen. Was will man damit erreichen? Dass Menschen, die bislang mit Transzendenz ganz etwas anderes verstanden zu haben, manipuliert werden?

Das hier schreibt Wikipedia im Transzendenz-Artikel als ersten Satz:

Zitat:Transzendenz (von lat. transcendere „übersteigen“) bedeutet Überschreiten von Grenzen des Verhaltens, Erlebens und Bewusstseins, sowie das Sichbefinden jenseits dieser Grenzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Transzendenz


Zitat:So bilden übliche transzendente Vorstellungen wie Himmel und Hölle die Notwendigkeit ab, sich in der Gesellschaft auf anständige Art und Weise einzufügen.


Dss kannst Du schwerlich in irgendeiner Form belegen oder rechtfertigen.
Das ist eine verfälschende Deutung der "üblichen" transzendenten Vorstellungen.

Und auch eine verarmende. Der Mensch soll reduziert werden auf die Anpassung an die Gesellschaft.
Zitieren
#48
Ich will auf diese Vorwürfe der Umdeuterei gar nicht näher eingehen. Ich habe meine Meinung zu den Begriffen angegeben, wie ich sie in Büchern gedeutet gefunden hatte. Es geht mir nicht darum, mundtot zu machen, sondern aufzuzeigen, wie die dahinter stehenden Sachverhalte gesehen werden können - und wie ich sie betrachte.

Muss ich denn jedesmal einen Begriff (nehmen wir die Transzendenz) in allen traditionellen Richtungen erläutern, um schließlich zu erklären, wie ich den Sachverhalt dahinter verstehen möchte?

Ich bin doch kein kalter Krieger, der mit Begriffen Menschen "erschlägt". Es ärgert mich, dass solche Betrachtungsweisen auf einer begrifflichen Ebene - und ich empfinde es als Absicht - auseinander genommen werden, wo ich die Sache und ihr Verständnis meine!

Also Transzendenz hat traditionelle Deutungsmuster, auch in meiner Kirche. Doch diese Deutungsmuster lehne ich ab. Deshalb habe ich aufgezeigt, wie man diese (geistige) Tätigkeit, für die es derzeit keinen Spezialbegriff gibt außer vielleicht "Grenzübergang", noch verstehen kann. Dasselbe für "Mission", "Heiliges", "Gott" usw. Es handelt sich um Deutungsvorschläge, macht was ihr wollt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#49
Lieber Ekkard,
es wäre toll gewesen, wenn du auch dazugeschrieben hättest, dass das deine Deutungsversuche sind. Dass die von üblichen Konventionen abweichen habe ich schon gemerkt, deshalb war ich etwas irritiert. Dafür, dass du doch ein philosophisch und auch sonst recht belesener Mensch zu sein scheinst, überrascht es mich sehr, dass du dir mit eigenen Deutungen behilfst.
Mein Transzendenzbegriff entspricht einfach der Konvention, so wie ich schon beschrieben habe -das Irrationale.
Dein "macht was ihr wollt" als Entziehen aus der Diskussion finde ich jetzt auch nicht wirklich prickelnd... und auch nicht auf Augenhöhe...

(16-07-2009, 22:21)Saldo schrieb: Transzendenzen müssen ja auch gar nicht vermieden werden. Denn immerhin sind aus diesem Grund die Religionen entstanden. Transzendenz ist ein Grundbedürfnis des Menschen.

Nun, Saldo, wie erklärst du dir dann Atheismus? Wenn du den auf seine Grundlage, den Humanismus, zurückbeziehst, kann man nicht von einer Transzendenz sprechen. Der Humanismus ist nämlich ein logisches Gedankengebäude und nicht irrational.

Grüße
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
Zitieren
#50
(17-07-2009, 17:54)Ekkard schrieb: Muss ich denn jedesmal einen Begriff (nehmen wir die Transzendenz) in allen traditionellen Richtungen erläutern, um schließlich zu erklären, wie ich den Sachverhalt dahinter verstehen möchte?


Wenn Du Begriffe, die eine lange Tradition haben, uminterpretierst - teilweise in das genaue Gegenteil von dem, wie es gehandhabt wird -, dann sehe ich mch in die Pflicht genommen, genau das aufzuzeigen. Und die Gründe dafür habe ich genannt.


Zitat:Ich bin doch kein kalter Krieger, der mit Begriffen Menschen "erschlägt". Es ärgert mich, dass solche Betrachtungsweisen auf einer begrifflichen Ebene - und ich empfinde es als Absicht - auseinander genommen werden, wo ich die Sache und ihr Verständnis meine!


Ich habe das natürlich mit "Absicht" getan, also bewusst. Aber mit Sicherheit nicht, um Dich zu ärgern. So, wie ich annehme, dass auch Du diese Uminterpretation nicht vorgenommen hast, um mich zu ärgern - und dennoch ärgere ich mich darüber jedesmal. Meistens schreibe ich ja da gar nichts zu. Aber das war mir zu massiv. Soo kann und darf man mit Sprache nicht umgehen.


Zitat:Deshalb habe ich aufgezeigt, wie man diese (geistige) Tätigkeit, für die es derzeit keinen Spezialbegriff gibt außer vielleicht "Grenzübergang", noch verstehen kann.


Nein - eben das hast Du nicht, Du hast das Matteist als Fakt erklärt. Bei so einem Satz

"So bilden übliche transzendente Vorstellungen wie Himmel und Hölle die Notwendigkeit ab, sich in der Gesellschaft auf anständige Art und Weise einzufügen."

stehen mir die Haare zu Berge. Begründet habe ich es, glaube ich.


Zitat:Dasselbe für "Mission", "Heiliges", "Gott" usw. Es handelt sich um Deutungsvorschläge, macht was ihr wollt.


Deutungsvorschläge können es niemals sein, weil die Bibel hier gar nicht gedeutet wurde, gar keine Exegese gemacht wurde.

Sowohl von der Exegese her also auch von der Praxis her ist das - in meinen Augen - eine Verharmlosung sowohl des Neuen Testamentes als auch de facto der Missionstätigkeit seit Paulus.

Indem man diese Begriffe einfach anders füllt, wird das, was im Namen der Mission und des Gottesgerichtes geschehen ist, nachträglich gerechtfertigt.
Auch wenn Du es gar nicht willst. Es ist eine verbale Rechtfertigung.



(17-07-2009, 18:58)Sonne schrieb:
(16-07-2009, 22:21)Saldo schrieb: Transzendenzen müssen ja auch gar nicht vermieden werden. Denn immerhin sind aus diesem Grund die Religionen entstanden. Transzendenz ist ein Grundbedürfnis des Menschen.

Nun, Saldo, wie erklärst du dir dann Atheismus?


Nicht jedes Grundbedürfnis wird in jedem Menschen aktualisiert. Auch Singen ist ein Grundbedürfnis des Menschen, und doch gibt es viele, die danach kein Bedürfnis haben.

Hinzu kommt - aber das ist ein wirklich weites Feld -, dass Transzendenz viele Formen haben kann. Manche Bergsteiger, die ihre Grenzen ausloten und überschreiten wollen, Leute die Angst spüren und überwinden wollen - indem sie gefährliche Sachen eingehen, suchen nach dem "Kick" - auszusteigen aus ihrer normalen Begrenzung. Sie wollen es erleben.

Auch das Musikerleben ist ein transzendentes - da werden Welten spürbar, die im Empirisch-Rationalen nicht erfahrbar sind.

Auch Drogen haben für viele diese Funktion. Auch der Sex. Von Buddha wird gesagt, er sei erleuchtet worden, nachdem er nach jahrelanger Enthaltsamkeit mit einer Frau geschlafen habe.

Ich weiß auch von Autofahrern, die den Geschwinindigkeeitsrausch genießen.
Selst der Massenrausch auf dem Fußballplatz ist ein transzendetes Erleben. Das In-der-Masse-Aufgehen ist ein sehr heftiger Trieb, man vergleiche das Buch "Die Welle".
Selbst das Töten kann Transzendenzerlebnisse verschaffen, man kann auch da in einen völlig anderen "Zustand" kommen (beschrieben in Remarques "Im Wesen nichts Neues").


Zitat:Der Humanismus ist nämlich ein logisches Gedankengebäude


Davon habe ich mein ganzes Leben noch nicht gehört, Sonne. Wilhelm von Humboldt - einer der Begründer des humanistischen Bildungsgedanken in Deutschland, hielt eine allseitige Ausbildung des Menschen für unerlässlich - und nicht nur die der Logik oder der ratio.


Zitat:und nicht irrational.

Das Irrationale ist doch genauso Teil des Menschen wie das Rationale.


Auch ist "Atheismus" ja nicht identisch mit "Humanismus".
Zitieren
#51
Musik ist sicher kein menschliches Grundbedürfnis. Ich habe in einem anderen Thread in diesem Zusammenhang schon einmal auf die Maslowsche Bedürfnispyramide hingewiesen.
Ein "Fußballrausch" ist auch nichts Transzendentes.... das ist eine körperliche Reaktion...nämlich eine Ausschüttung von Endorphinen. Alles was du oben als Transzendenz beschreibst scheint deine eigene Ansicht zu sein, hat aber keinen Halt in Gesellschaft oder Wissenschaft. Das hast du doch grade bei Ekkard kritisiert.
Es gibt auch innerhalb des Hummanismus verschiedene Strömungen. Eins haben alle gemeinsam: sie sind anthropozentrisch. Das schließt schon aus, dass sie sich auf eine Transzendenz beziehen. Mir ist natürlich klar, dass Atheismus nicht identisch ist mit Humanismus. Beides sind jedoch Weltanschauungen, die keinen transzendenten Bezug brauchen. Also nochmal meine Frage: Wo soll Transzendenz ein menschl. Gründbedürfnis sein? Und wo soll "das Irrationale" Teil des Menschen sein?

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
Zitieren
#52
(17-07-2009, 21:17)Sonne schrieb: Musik ist sicher kein menschliches Grundbedürfnis.


Kannst Du gerne so sehen. Für mich ist es klar ein menschliches Grundbedürfnis. Das ist meine Definition. Bereits Kinder singen, und es kommt in allen Völkern vor. Möglicherweise wurde die Sprache später als das Singen entwickelt.


Zitat:Also nochmal meine Frage: Wo soll Transzendenz ein menschl. Gründbedürfnis sein?


Haber ich doch alles beantwortet - so weit es ihm Rahmen eines Forums möglich ist und mir die Zeit erlaubt.


Zitat:Und wo soll "das Irrationale" Teil des Menschen sein?


Die Frage verstehe ich nicht. "Wo" ist denn ein Gedanke? Das ist doch nicht lokal festzumachen. Begriffe sind Abstraktionen.
Sinn macht für mich die Frage nur, was unter "irrational" verstanden wird.

Das Transzendente ist natürlich Teil des Menschen, denn es wird ja von Menschen erlebt. Bzw. sie nennen das, was sie da erleben, "transzendent". Sie können es theoretisch auch "blaku" nennen.
Zitieren
#53
(17-07-2009, 21:36)Saldo schrieb:
(17-07-2009, 21:17)Sonne schrieb: Musik ist sicher kein menschliches Grundbedürfnis.


Kannst Du gerne so sehen. Für mich ist es klar ein menschliches Grundbedürfnis. Das ist meine Definition. Bereits Kinder singen, und es kommt in allen Völkern vor. Möglicherweise wurde die Sprache später als das Singen entwickelt.
[/quote]

Aha. Dann brauchst du diesbezüglich Ekkard gar nicht kritisieren, weil du es wirklich nicht besser machst. Wenn jeder hier sein eigenes Definitionssüppchen kocht ungeachtet dessen, was außerhalb der eigenen Vorstellung passiert, brauchen wir nicht mehr weiter diskutieren. Du hast hiermit jeder Diskussion den Boden entzogen.


Zitat:Also nochmal meine Frage: Wo soll Transzendenz ein menschl. Gründbedürfnis sein?


Haber ich doch alles beantwortet - so weit es ihm Rahmen eines Forums möglich ist und mir die Zeit erlaubt.

(17-07-2009, 21:36)Saldo schrieb:
Zitat:Und wo soll "das Irrationale" Teil des Menschen sein?


Die Frage verstehe ich nicht. "Wo" ist denn ein Gedanke? Das ist doch nicht lokal festzumachen. Begriffe sind Abstraktionen.
Sinn macht für mich die Frage nur, was unter "irrational" verstanden wird.

Das Transzendente ist natürlich Teil des Menschen, denn es wird ja von Menschen erlebt. Bzw. sie nennen das, was sie da erleben, "transzendent". Sie können es theoretisch auch "blaku" nennen.

Ähm... ich bin nicht ganz doof. Es ist mir klar dass das ein Abstraktum ist. Dann frag ich eben: Wo siehst du das Irrationale als Teil des Menschen...
Und ich komm wieder zurück auf die Atheisten. Die kennen nichts Transzendentes. Es gibt zwar Irrationales, aber das ist nicht zwingend transzendent. Transzendenz ist aber umgekehrt zwingend irrational.
Also bitte geh jetzt mal auf meine Frage ein, die ich jetzt zum dritten Mal formuliert habe, und schreib nicht dauernd darum herum, indem du mich belehrst, was ich falsch formuliert habe.

Gruß Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
Zitieren
#54
(17-07-2009, 23:03)Sonne schrieb:
(17-07-2009, 21:36)Saldo schrieb:
(17-07-2009, 21:17)Sonne schrieb: Musik ist sicher kein menschliches Grundbedürfnis.


Kannst Du gerne so sehen. Für mich ist es klar ein menschliches Grundbedürfnis. Das ist meine Definition. Bereits Kinder singen, und es kommt in allen Völkern vor. Möglicherweise wurde die Sprache später als das Singen entwickelt.

Aha. Dann brauchst du diesbezüglich Ekkard gar nicht kritisieren, weil du es wirklich nicht besser machst.


Doch. Ich mache es besser. Diese Dinge sind nicht miteinander zu vergleichen. "Mission", "Göttliches Gericht" und "Transzendenz" sind jahrtausendealte Begriffe, mit denen man heftig negative oder auch positive Erfahrungen gemacht hat.
Die kann man nicht einfach uminterpretieren und sagen: "So war das immer gemeint".

Aber so ein harmloser Begriff wie "menschliches Grundbedürfnis" hat überhaupt keine Tradition und kann von jedem so definiert werden, wie es seiner Intention entspricht. Ich bin nicht gebunden an Deine persönliche Wahl.


Zitat:Wenn jeder hier sein eigenes Definitionssüppchen kocht ungeachtet dessen, was außerhalb der eigenen Vorstellung passiert, brauchen wir nicht mehr weiter diskutieren. Du hast hiermit jeder Diskussion den Boden entzogen.

Nur wegen dieser kleinen Definitonsfrage?
Du hast nicht die Definitionshoheit.



Zitat:Ähm... ich bin nicht ganz doof. Es ist mir klar dass das ein Abstraktum ist.

Na, dann war ich eben doof. Ich hatte Deine Frage nicht verstanden.


Zitat:Dann frag ich eben: Wo siehst du das Irrationale als Teil des Menschen...


Diese Frage verstehe ich kaum mehr.
Wir haben in der Sprache das Begriffspaar rational-irrational.
Beide Begriffe sind aneinander gebunden.
Wenn es nur das Rationale gäbe, dann gäbe es kein Rationales. Es macht nur Sinn, wenn man es gegen das Irrationale abhebt. Irrational ist alles, was nicht rational ist.

Darum hängt meine Antwort davon ab, was Du als rational ansiehst. Da ich das nicht weiß, kann ich nicht antworten.

Und da Du ja sogar den Humanismus "als eine logische Konstruktion" beschrieben hast, vermute ich, dass Du ein völlig anderes Konzept von ratio hast als ich.

Und das alles auseinanderzuklamüsern, dazu bin ich heute und auch vielleicht danach nicht bereit.


Zitat:Und ich komm wieder zurück auf die Atheisten. Die kennen nichts Transzendentes. Es gibt zwar Irrationales, aber das ist nicht zwingend transzendent.


Das weiß ich ja nun, dass Du so denkst. Und ich habe beschrieben, was ich denke.
Ich begreife nicht, was Du von mir erwartest. Soll ich Deine Haltung übernehmen?


Zitat:Transzendenz ist aber umgekehrt zwingend irrational.


Zwingend?



Zitat:Also bitte geh jetzt mal auf meine Frage ein, die ich jetzt zum dritten Mal formuliert habe, und schreib nicht dauernd darum herum, indem du mich belehrst, was ich falsch formuliert habe.


Du hast gar nichts falsch formuliert. Nur, ich habe eine andere Sicht, die ich bereits geschildert habe. So schnell ändere ich meine Erkenntnisse nicht. Jedenfalls nicht binnen weniger Minuten.
Darum habe ich einfach nichts mehr zu sagen. Ich habe es doch gesagt.
Zitieren
#55
Die Definitionshoheit hat m.E. der gesellschaftliche Konsens oder die scientific community, weder ich, noch du. Und in diesem Rahmen bewege ich mich auch, wenn ich hier diskutiere. Selbiges beziehe ich auch auf den Begriff der Vernunft, oder ratio.
Persönliche Ansichten, Meinungen oder Welterklärungen kennzeichne ich eindeutig mit "m.E." oder "meiner Meinung nach".
"Süppchen kochen" oder "Fachvokabular verwenden" sollte klar unterschieden werden.
Nun, meine Liebe, angesichts der Tatsache, dass sich ohne eine Basis nicht diskutieren lässt, habe ich auch kein Interesse mehr an einer Vertiefung. Zudem mein Gegenüber ja des Austausches von Argumenten müde erscheint und der Meinung ist, ich wolle sie dadurch missionieren.
Ein schöner Zirkelschluß zurück zum Thema.

Gute Nacht!

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
Zitieren
#56
Warum so giftig?
Ich fühle mich nicht missioniert.

Ebenfalls gute Nacht.
Zitieren
#57
Mir scheint es nun doch notwendig, Sonne, darauf einzugehen, wie Du versuchst, einen anderen User, in dem Fall mich, mit Befehlston zu terrorisieren.

Wir diskutieren hier und haben verschiedene Meinungen. Es steht Dir nicht zu, wenn Du meine Meinung als nicht akzeptabel ansiehst, mich anzuherrschen, ich habe nun meine Meinung stehenden Fußes zu ändern. Es gibt nämlich die Möglichkeit, beide Meinungen so stehen zu lassen. Ich muss nicht, wenn ich meine Antwort begründet habe, noch einmal neu begründen.



(17-07-2009, 23:54)Sonne schrieb: Die Definitionshoheit hat m.E. der gesellschaftliche Konsens oder die scientific community, weder ich, noch du.


Ich habe erklärt, dass ich sie sehr wohl habe in einigen Punkten. Und es steht nirgends geschrieben, dass die Definitonshoheit der gesellschaftliche Konsens hat noch dass Du die Instanz bist, die den gesellschaftlichen Konsens erkennt.


Zitat:Und in diesem Rahmen bewege ich mich auch, wenn ich hier diskutiere. Selbiges beziehe ich auch auf den Begriff der Vernunft, oder ratio.


Der Kreis, in dem Du Dich bewegst, ist Dein eigener. Du beziehst Dich auf Deine Vorstellung von Vernunft und ratio.
Seit wann kann sich jemand als reiner Vertreter der Vernunft und ratio hochstiliiseren? Ich erkenne Deine Hoheit nicht an, so einfach ist das.


Zitat:Persönliche Ansichten, Meinungen oder Welterklärungen kennzeichne ich eindeutig mit "m.E." oder "meiner Meinung nach".


Tust Du eben nicht. Das sind Deine Aussagen, die Du eben in dem Atheisten-Thread getätigt hast:

"es ist nicht ideologisch zu meinen, dass Wissenschaft irgendwann alle Fragen beantworten kann, höchstens illusorisch."

"Naturwissenschaftler mit Gläubigen zu vergleichen ist nicht möglich."
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  "Mission wird hier nicht geduldet" - für wen gilt das? Saldo 18 25797 14-07-2009, 12:28
Letzter Beitrag: Saldo
  Mission Frederik 8 7975 04-04-2004, 21:31
Letzter Beitrag: Selene

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste