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Religion oder Sekte, die Selbstbildnis verbietet?
#31
So sehr will ich mal nicht zwischen "Bild" und "Statue" (Abbild) unterscheiden - das eine ist halt "nur" zweidimensinal, das andere dreidiminsional - "der Heilige zum anfassen... (oder der "Gott" zum anfassen, im Baalkult ebenso wie bei dem von Fritz schon erwähneten "goldenen Kalb" der alten Israeliten). In der Praxis kommt`an auf`s Gleiche `raus.
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#32
t.logemann schrieb:So sehr will ich mal nicht zwischen "Bild" und "Statue" (Abbild) unterscheiden - das eine ist halt "nur" zweidimensinal, das andere dreidiminsional - "der Heilige zum anfassen... (oder der "Gott" zum anfassen, im Baalkult ebenso wie bei dem von Fritz schon erwähneten "goldenen Kalb" der alten Israeliten). In der Praxis kommt`an auf`s Gleiche `raus.
Na, schludere mal nicht zu leichtfüßig drüber weg:
Wenn DU von "eindeutigen" Textbefunden im AT schreibst, ist zunächst mal GENAUIGKEIT und Texttreue von DIR zu erwarten. Diese vermisse ich bis jetzt.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#33
Sollten wir hier jetzt fast auf einen Nenner kommen?

Ich bin beeindruckt.

:drool:
Wer zu begangenem Unrecht schweigt, der fügt ein weiteres Unrecht hinzu!
Freiheit ist die Meinung des Andersdenkenden!
http://glaubensportal.npage.de/
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#34
Der Islam hat mal die bildliche Darstellung von Menschen verboten, nicht nur von Allah. Deshalb gab es geraume Zeit im Kunstschaffen des Islam nur dekorative Kunst. Öffentliche Gebäude und gar Moscheen wurden mit Ornamenten geschmückt. Wie man weiß, ist man davon abgekommen, denn sonst dürften sich die muslimischen Politiker und andere Prominente nicht mal vom Fernsehen filmen und von Reportern fotografieren lassen.
Das Verbot, ein Bildnis zu machen ging von Jehova/Jahwe aus. Daran haben die Juden sich immer gehalten. Sie sprechen nicht einmal seinen Namen aus, um ihn nicht versehentlich zu mißbrauchen.
Bei den Christen gibt es jede Menge Bilder von ihrem Gott, oben auf dem Salzburger Dom sitzt er als Weltenherrscher mit Szepter und Krone.
Das Gebot, sich kein Bildnis zu machen, könnte aber auch symbolisch gemeint sein: Man soll nicht über ihn nachdenken oder philosophieren, sondern ihn einfach akzeptieren. Auf dem Berg Sinai hat er ja auch gesagt: "Ich bin der ich bin."
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#35
Hi llerseits :)
Zitat:Ahriman: Man soll nicht über ihn nachdenken oder philosophieren,
sondern ihn einfach akzeptieren.
Auf dem Berg Sinai hat er ja auch gesagt: "Ich bin der ich bin."
- dies finde ich gut auf den Punkt gebracht, ausgehend von der erstgestellten Frage, ob jemand vielleicht einen religioesen Grund hat, sich im Zusammenhang mit Werbung aus seiner Firma nicht abbilden zu lassen.
Es gibt - wie schon erwaehnt wurde, den Gedanken, in einem Foto werde die "Seele" von einem Menschen fassbar und wegtragbar gemacht, bei Menschen, in deren Kultur bereits z.B.Spiegel ungebraeuchlich sind - das naive (im Sinne von spontan und an solcherlei noch nicht gewoehnte) Wahrnehmen "seiner selbst in der Hand eines anderen" macht diesen Sorgen, ob man etwa mittels der Abbildung andersherum auch ihnen etwas antun koennte
(etwa wo im sog.WooDoo Gebrauch schon eine Puppe von nicht notwendiger Aehnlichkeit gedanklich zu einem selbst ernannt wird, "sicherheitshalber" gibt man der noch etwas bei (Haar, Fingernagel) von dem Koerper der gemeinten Person), und dieser Puppe wird Schlimmes zugefuegt
- das gibt es auch zum Liebhabe-Ersatz, wozu typischerweise die Haarlocke wirklich gebraucht wird, doch in derselben Funktion auch ein Bild, ein Foto, ein Irgendwas, was der Geliebte beruehrte, selbst gebastelt hat. Eine solche Entgrenzung des Du hilft dem Schuechternen, Freundschaft zu bezeugen, indem der den Hund des Anderen streichelt und lobt, nach Herzenslust - und mancher wagt auch niemals mehr Annaeherung an die verehrte Person
Dann gibt es in der Pubertaet fast immer das Stadium, wo Leute, die als Kinder einfach mitmachten, dass sie auf Fotos kamen, sich ploetzlich dem verweigern, weil das Entwicklungsstadium selbst sie veraendert hat und es beunruhigt sich unbewusst in denen selbst, ob gerade aus dem "Entlein" ein "Schwan" wird oder eine Nebelkraehe oder ein Sonstwas - es wird mit Eifer dann ja auch bald an sich "herumgestylt", um nachher wieder oder erstmals Herr darueber zu werden, wie man sich praesentieren moechte - das Kind war noch aeusserlich Teil der Ausstattung seiner Familie, sozusagen schmueckt doch das Baby auch seine Mutter, seinen Vater, Opas und Omas und seine Geschwister - in dieser Eintrachts-Phase bleibt man laengere Zeit
Nun ist ja gewiss ein Abteilungsleiter oder so auch aus der Phase heraus, aber es gibt Menschen, die aus ihrem inneren Wunsch an sich selbst heraus nie zufrieden mit dem sind, was sie in Spiegeln oder Fotos von sich sehn, die sich quaelen ueber etwas daran, was vielleicht niemand ueberhaupt sehen kann oder als Abweichung erkennen koennte - da kannte ich eine Frau, die sich verzweifelt graemte ueber eine kaum reiskornbreite Verhaertung unter der Haut neben der Nasenfalte, die ueberhaut nicht sichtbar und kaum tastbar war, es war einfach ein Akupunkturpunkt, die werden manchmal tastbar und mehr ist nicht. - Diese Frau wollte sich damals lieber mit allen Risiken einer Fehl-Operation mitten im ihrem ansonsten klassisch schoenen Gesicht alles verderben als diese selbst entdeckte Unregelmaessigkeit zu haben "er_tragen" muessen. Es war nichtmal Krebsangst, sondern nur, dass sie es wusste, dass es sich auf der andern Nasenseite nicht tasten liess. Sie haette in dieser Zeit genauso verzweifelt versucht, die ganze Gesichtsseite wegzudrehen, falls jemand sie haette fotografieren wollen.
Hier kommen wir dem andern Gedankenkomplex schon naeher: diese Sorge machte ihr diesen Teil ihres Koerpers "heilig", andere sollten den auch nicht im Bild "festhalten", nicht drauf-"starren", nicht kuessen, nicht streicheln - nichts
- der Kern dieser Anmutung war einfach derselbe wie in der Pubertaet: ihr war das neu am Leib und erstmal musste sie es klaeren, vorher wollte sie sich nicht andern "ausliefern" - diese Frau hatte ein naiv noch immer grosses Gefuehl von Souveraenitaets-Verlangen - ein um die eigene Freiheit stark besorgtes Revier-Verhalten.
Dass sie damit Aerzte und Vertrauenspersonen abklapperte, die ihren vor allen anderen so gehueteten "heiligen" Punkt nun auch-Sehen, auch-Tasten sollten, um "diese Sache" rausoperiert zu kriegen, gehoert dazu aber auch: denn hierin waere sie es doch, der von der Rolle des beauftragenden Klienten (Patienten) her von den anderen einen Dienst fordert - sie benahm sich wie ein Ertrinkender, der sich so pauschal-heftig wehrt, vom Wasser erfasst zu sein, dass er noch mehr in Gefahr kommt, unterzugehen, samt dem Retter, der dann auch noch zufassen will. Sie haette auch moeglichst "das Ding" nicht direkt nennen moegen, um es nicht zu profanisieren. Vom Grad ihrer Aufregung her haette man vermuten koennen, dass da ein Horn, ein Bart oder ein Zahn schon 5 cm weit heraus ragte, wobei ihr jeder gern geholfen haette, dieses als optisch krasse Unordentlichkeit besonders in einem Frauen-Gesicht zu entfernen.
Doch da nichts davon anderen wahrnehmbar war, besorgten sich die andern Menschen, welche sie fragte, mehr darum, dass dies schoene Angesicht durch unnoetige OP-Narben doch erst recht entstellt wuerde, rechnet man unglueckliche Zufaelle hinzu, dass ein Schnitt sich gar noch entzuenden und die Stelle zu einer sie wirklich verunstaltenden Wunde machen koennte. Es gab auch Beurteiler, die am Verstand dieser Dame zweifelten, dass sie dies Risiko gar nicht abwaegen wollte - die haetten "Knoten" Knoten sein lassen und nicht noch einen Schaden draufgesetzt, wenn es nicht unbedingt noetig waere, also z.B.bei Verdacht auf einen kranken Tumor.

Nochmal zu dem Punkt zurueck, dass dies fuer diese Frau ein persoenliches Heiligtum geworden war - man sieht, dass dazu gar nicht noetig ist, niederzufallen und ihm Weihrauch darzubringen, sondern nur, sich jeden Blick darauf zu verkreifen, ausser wenn sie es selber gestattete.
Also gilt der Blick schon als ein "Zugriff", nicht anders als der Name, mit dem man-selbst genannt werden moechte.
Unsere Screens hier sind Teil eines solchen Persoenlichkeits-Rechtes, ob sie vom Pass so notiert sind, oder man von guten Freunden so, von Fremden anders genannt werden moechte, auch Kuenstlernamen gehoeren dazu.

- Betreffs der hier im Thread erwaehnten Bibel-Stelle, an der Moses fragt, "Wer, soll ich sagen, sprach mit mir?" und G0TT antwortet: "na, ICH-doch!" mit 1 Wort, das eben gerade nicht DER NAME ist (denn nur da steht ein A statt des J, in Zahlen: "1 _ 5 und 5" und als NAME "10 _ 5 und 5" was aussagt: stimmt).
Das entspricht der Reaktion, als wenn meine Mutter eben aus der Tuere ging und die klappt zu, sie klopft und ich sag zerstreut: "Wer ist da?", und sie, vertrauend auf die garantierte Bekanntheit ihrer Stimme, sagt lachend oder etwas unwirsch "na, ich doch!" - denn Moses hatte doch die ganze Zeit mit IHM vertraut geredet und hatte selber kein Problem, zu wissen, WER mit ihm am Dornbusch sprach, seine Erkenn-Faehigkeit hatte bis dahin genuegt.
Sonst haette doch er als erstes gefragt: "Darf ich bitte fragen: Wer Seid Ihr, Der mich hier anspricht?" - aber, es hatte doch niemals in seinen "80" Lebensjahren eine solche Kontaktnahme gegeben - als er ueberlegt, wie er nun nach diesem Ereignis vor die andern treten soll, die er als Asylant jenseits des Meeres "40" Jahre nicht gesehn hatte, das ernuechtert ihn eben im Moment, also fragt er, wie er IHN als seinen Auftragsgeber vor denen glaubhaft benennen soll, und das erhaelt er dann ja auch noch: "Abrahams, Isaaks, Jakobs, der Vaeter G*tt".

Noch etwas zur "ungefaehren Zitierung", ob nicht Christus das "mach dir kein Bildnis von mir" gesagt habe - da versteh ich die Aufregung nicht *g* denn es sind doch genug Eckpunkte gegeben, auf welche hin hier doch jeder genug ahnte, was gemeint war. Wollte man die "Bruecke" dazu bauen, gibt es a) die Aussage "Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuloesen, sondern um es zu erfuellen" und: "kein Jota (kleinstes Schriftzeichen, im Sinne von "i-Puenktchen") soll aus ihm veraendert werden" - und wenn statt Jesus "Christus" gesagt ist, bedeutet das doch schon die von Christen akzeptierte Erhoehung zum Mitglied der trinitarischen Wesenheit, vermoege derer er dann auch "mir" sagen koennte. Es war ja auch nur formuliert als Anregung zum Thema, ob es Leute gibt, die aus religioesen Gruenden ein Foto von sich nicht in einem bestimmten Zusammenhang abgedruckt haben wollen.
Uebrigens, Jesus als juedischer Lehrer damals verwendete selbst dieser Art Anzitate, damit seine Schueler selbst raetseln, genau nachdenken und dann die genau gemeinte Schrift-Stelle erkennen. Es fiel mir auf in dem Szenario, als einige sener Anhaenger mit Blick auf den Tempelberg, und das praechtige Hl.Gebaeude, von dem er gerade sagte, kein Stein werde davon auf dem andern bleiben, ihn fragen: Wie wird es sein, wenn das Ende kommt? - oder so. Er reiht da in ganz knapper Form mehrere anzitierte Ereignisse aus den Bibel-Berichten der Königszeit ueber die Propheten Elija und Elischa aneinander, wo es jedesmal um einen geht, der gestorben war und dann wiederbelebt wurde bzw. der gestorben waere, weil er traurig war und sich schon passend zum An-der-Wueste-Sterben hingelegt hatte. Der "Gag" an diesen Zitaten ist eine textliche Ungereimtheit, die sehr aufmerksamen Schuelern haette auffallen muessen, als sie jene Passagen lernten: etwa im Abschnitt "steigt" jemand 5 mal "hinauf" - ist sogar lange Zeit wieder nicht da, offensichtlich, aber nicht einmal ist erwaehnt, dass er auch "wieder hinunter" stieg. Eine Erzaehlung kann sowas ja weglassen, weil es sich die Hoerer doch denken koennen, aber genau besehn ist es "ungereimt" gesagt.

Es gibt ja - das kennen wir in den Foren inzwischen genuege - Witzbolde, die mit sooooo langem Bart genau auf solche Schriftstellen stiessen und sie zum Verhoehnen der Bibel-Glaeubigen repetieren, weil so etwas sich gerne weiter ueberliefert (etwa: wo nahm denn der 1.Mensch Adam die Frauen seiner Soehne her?). Es gibt auch eine kluegere Verwendung, genau darin, weil die Ungereimtheit auffallen koennte, diese zum Anfasser zu nehmen, um an einen Bericht zu erinnern, an den sich die Text-Kenner mal eben erinnern sollen - und zwar so normal, dass ihnen der Inhalt der Episode einfallen soll, nicht die Ungereimtheit, die hier nur noch Werkzeug ist. - Es muss Spass gemacht haben, fuer einen solchen Lehrer zu lernen, nebenbei gesagt. Was haetten dessen Schueler sich beeilt, die Texte entsprechend gruendlich zu erlernen! Sogar ihr natuerlicher flinker Witz stand dann im Dienst der Lehre.
Schade uebrigens, dass das - soweit ich weiss - noch kein Ausleger bemerkte...
Ich hospitierte mal kurze Zeit im Schuldienst und weiss, dass es in fast jeder Klasse ein witziges Kind gab, das auf jede Unsorgfaeltig formulierte Aussage der ehrenden ansprang und freudig herauskraehte: Geht nicht! - meistens kriegten die leider einfach "einen aufs Dach", weil es die Rede der Lehrer unterbrach. Eine Kollegin zeigte die Reisen des Paulus auf der Landkarte mit dem Zeigestock hinterherfahrend und sprach von: Paulus "ging" von Antiochia durch Kleinasia bis nach Athen, wobei der Stock die Meerege von Konstantinopel gerade überquerte, worauf der Schueler meldete: "Da muss er aber ein Schiff genommen haben? Da ist doch Wasser zwischen!"
- uj, was wurde der arme Junge dafuer von dieser humorlosen Lehrerin "zusammengefaltet" - da wurde dessen Verhaeltnis zur ganzen Religion und ihrer offiziellen Vertreter doch nach und nach sehr unnoetig beeintraechtigt, meine ich.

- in diesem Sinne denke ich das in unsern Foren auch oft: ob nicht mancher "Rueffel" etwas schlimmer darstellt als es sein muss und was damit aufs Spiel gesetzt wird....

mfG
WiTaimre
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