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Wissenschaft und ganzheitliche Betrachtung?
#1
Dieser Thread beinhaltet alle Beiträge, die sich nicht an das Thema "Werte in der Wissenschaft" gehalten haben.
Hier geht es um Ergänzungen zur Wissenschaft im Sinne ganzheitlicher Auffassungen, die unter anderem sachliche Feststellungen um Ideen eines Höchsten, eines Sinnes, einer höheren Wahrheit und ähnlichem erweitert wissen wollen.
Hier eingefügt von Ekkard


(21-11-2019, 19:22)Geobacter schrieb: Beliebigkeit zum Zwecke ist in der Wissenschaft, die ja aus vielen zusammenarbeitenden Menschen besteht nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen.. wie noch zu Zeiten der alten Alchemisten---------------die noch reinen "zum Zwecke" nach dem Stein der Wiesen suchten......

Hallo Geobacter,

... Du meintest wohl den "Stein der Weisen" (nicht Wiesen).

Selbst, wenn dieser gefunden würde, hätte man aber dennoch nur einen Stein in der Hand! Icon_rolleyes Also etwas "Materielles", um bei diesem Wortbild zu bleiben! Icon_frown

Daran krankt nun mal (nicht nur hier!) jedes Gespräch darüber, denn die in den Wisseschaften erkannte WIRKLICHKEIT ist niemals die Wirklichkeit selbst. Auf den Umwegen über Modelle, Vorstellungen, Typen, Hypothesen - kann jeweils nur eine Seite der Wirklichkeit ergriffen werden! Getroffen und bestätigt wird diese Wirklichkeit nur durch die Verlässlichkeit des Wissens in der Wirksamkeit dieses Wissens.

Weil das Treffen der Wirklichkeit auf dem Weg über ein entschieden Unwirkliches geschieht, kann man sagen, dass für uns keine Wirklichkeit ist ohne Unwirklichkeit, welche eben als wirklich genommen wird.

So weisen z.B. die Vorstellungen von Ereignissen in der Menschenwelt bildhaft auf ein unwirkliches Prinzip, was in der Wirklichkeit unendlich verwickelt, immer auch anders ist, - z.B. durch die Vorstellungen des Menschen, als eines egoistisch zweckmäßig handelnden Wesens, wie man es als Grundlage an der Entwicklung ökonomischer Handelsstaaten erkennen kann. Auch durch die Darstellung von Charaktertypen, von Volksgeistern... etc.

Die Entwicklung solcher idealtypischen Vorstellungen wird, obwohl sie selbst einseitig sind, unwirklich. Sie sind falsch und werden dennoch die Mittel zur Wirklichkeitserkennung. Dies geschieht durch das Zutreffen auf Teile der Wirklichkeit, wie auch durch Erfahrung dessen, was jeweils dem Idealtypus nicht entspricht und dadurch als Wirklichkeit an dessen Grenze dennoch fühlbar wird.

Die UNWAHRHEIT wird auf dem Wege der Erkenntnis in Kauf genommen, weil ohne Unwahrheit kein Schritt möglich ist.
Man entwirft Hypothesen und hofft, diese träfen die Wirklichkeit selbst oder kämen ihr zumindest schrittweise näher! Icon_rolleyes 
Man nimmt sogar Widersprüche in Kauf, weil man ja erst einmal Fuß fassen muss...

Dennoch vermag man wirksam und ergiebig zu forschen, auch wenn man seine Vorstellungen so behandelt, "als ob" sie der Wirklichkeit entsprächen. Ein Ergründen von "was ist die Welt?" ist dem Menschen bisher aus bekannten Gründen jedoch nicht möglich gewesen und alles, was der Mensch behndelt, beurteilt und wünscht, das geschieht jeweils in seinem Vorstellungsraum.
Dieser ist aber bekanntlich räumlich sehr eingeengt und zeitlich äußerst begrenzt. Icon_frown

Gruß von Reklov
#2
(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Du meintest wohl den "Stein der Weisen" (nicht Wiesen).

Selbst, wenn dieser gefunden würde, hätte man aber dennoch nur einen Stein in der Hand! Icon_rolleyes Also etwas "Materielles", um bei diesem Wortbild zu bleiben!

aber wo - ist dieser "stein der weisen" doch auch nur ein wortbild, wie der "heilige gral". also eine "wortchiffre" Icon_wink

Zitat:Weil das Treffen der Wirklichkeit auf dem Weg über ein entschieden Unwirkliches geschieht

ist das denn so?

wie kommst du darauf?

Zitat:So weisen z.B. die Vorstellungen von Ereignissen in der Menschenwelt bildhaft auf ein unwirkliches Prinzip, was in der Wirklichkeit unendlich verwickelt, immer auch anders ist

derlei schwurbel kann allerdings tatsächlich anspruch darauf erheben, "unwirkliches" zu sein

Zitat:die Darstellung von Charaktertypen, von Volksgeistern...

was für gespenster sind denn diese "Volksgeister"?

so was in der art von "hui buh"?

Zitat:Die UNWAHRHEIT wird auf dem Wege der Erkenntnis in Kauf genommen, weil ohne Unwahrheit kein Schritt möglich ist

du weißt doch noch nicht mal, was "wahrheit" ist (wir haben dich ja oft genug dazu aufgefordert, diese zu definieren. vergeblich...). was fängst du jetzt also an, von "unwahrheit" zu schwafeln?

Zitat:Man entwirft Hypothesen und hofft, diese träfen die Wirklichkeit selbst oder kämen ihr zumindest schrittweise näher!

nein, man prüft, inwieweit sie der realität gerecht werden. und paßt sie, je nachdem, entspreched an oder verwirft sie auch. aber so was paßt halt nicht in dein kopfkino voller "unwirklichkeiten" und "wortchiffren"

Zitat:Ein Ergründen von "was ist die Welt?" ist dem Menschen bisher aus bekannten Gründen jedoch nicht möglich gewesen

ja, die gründe, warum dir das nicht möglich ist, sind bekannt. aber du bist ja nicht der maßstab
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#3
(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb:
(21-11-2019, 19:22)Geobacter schrieb: Beliebigkeit zum Zwecke ist in der Wissenschaft, die ja aus vielen zusammenarbeitenden Menschen besteht nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen.. wie noch zu Zeiten der alten Alchemisten---------------die noch reinen "zum Zwecke" nach dem Stein der Wiesen suchten......

Hallo Geobacter,

... Du meintest wohl den "Stein der Weisen" (nicht Wiesen).

ja und? Die Welt funktioniert anders als du denkst.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#4
(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Die UNWAHRHEIT wird auf dem Wege der Erkenntnis in Kauf genommen, weil ohne Unwahrheit kein Schritt möglich ist.
Man entwirft Hypothesen und hofft, diese träfen die Wirklichkeit selbst oder kämen ihr zumindest schrittweise näher! Icon_rolleyes 
Man nimmt sogar Widersprüche in Kauf, weil man ja erst einmal Fuß fassen muss...

Das ist dein eigener Stil..
Naturwissenschaftler denken da anders.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#5
(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: ... die in den Wissenschaften erkannte WIRKLICHKEIT ist niemals die Wirklichkeit selbst. Auf den Umwegen über Modelle, Vorstellungen, Typen, Hypothesen - kann jeweils nur eine Seite der Wirklichkeit ergriffen werden! Getroffen und bestätigt wird diese Wirklichkeit nur durch die Verlässlichkeit des Wissens in der Wirksamkeit dieses Wissens.
Wie wird Wirklichkeit "getroffen", wie "bestätigt". Was ist "Verlässlichkeit in der Wirksamkeit des Wissens"?

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Weil das Treffen der Wirklichkeit auf dem Weg über ein entschieden Unwirkliches geschieht, kann man sagen, dass für uns keine Wirklichkeit ist ohne Unwirklichkeit, welche eben als wirklich genommen wird.
Nein, dergleichen kann man eben nicht sagen - jedenfalls nicht so. Die Messdaten und Beobachtungen sind immer wirklich (per Sprachgebrauch, Fälschungen ausgeschlossen). Was zunächst unwirklich sein könnte, sind die Modelle zur Deutung. Darüber gibt es dann im Laufe der Zeit eine intersubjektive Vereinbarung: Das betreffende Modell beschreibe im Rahmen seiner Fehlergrenzen bestimmte Zusammenhänge des Wirklichen.

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: So weisen z.B. die Vorstellungen von Ereignissen in der Menschenwelt bildhaft auf ein unwirkliches Prinzip, was in der Wirklichkeit unendlich verwickelt, ...
Falsch: Prinzipien sind so etwas wie Sprachkonventionen. Prinzipien gehören folglich nicht in die Kategorie real/irreal.

"Idealtypische Vorstellungen" sind, wie der Name schon sagt "Vorstellungen" also irreal. Aber das ist auch gleichgültig. Sie sind bestenfalls Mittel zur einfacheren Kommunikation. Ein Mittel zur Wirklichkeitserkennung sind sie indes nicht. Wirkliches kann man ausschließlich daran ermessen, ob sich eine mess- oder beobachtbare Beschreibung bestätigen lässt. Also bedarf es einer Vorschrift, wie die Beschreibung zu prüfen ist und das Ergebnis "zutreffend" lautet.

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Die UNWAHRHEIT wird auf dem Wege der Erkenntnis in Kauf genommen, weil ohne Unwahrheit kein Schritt möglich ist.
Nein.

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Man entwirft Hypothesen und hofft, diese träfen die Wirklichkeit selbst oder kämen ihr zumindest schrittweise näher! Icon_rolleyes 
Man nimmt sogar Widersprüche in Kauf, weil man ja erst einmal Fuß fassen muss...
Und das beweist jetzt was? Du siehst offensichtlich den Unterschied nicht zwischen Datensatz und Deutung. Anders kann ich deine Argumentation nicht deuten.

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Dennoch vermag man wirksam und ergiebig zu forschen, auch wenn man seine Vorstellungen so behandelt, "als ob" sie der Wirklichkeit entsprächen. Ein Ergründen von "was ist die Welt?" ist dem Menschen bisher aus bekannten Gründen jedoch nicht möglich gewesen und alles, was der Mensch behndelt, beurteilt und wünscht, das geschieht jeweils in seinem Vorstellungsraum.
Dieser ist aber bekanntlich räumlich sehr eingeengt und zeitlich äußerst begrenzt.
Was du auch immer mit deinem "Ergründen der Welt" hast - darum geht es nicht! Es geht um korrekt ermittelte Datensätze und deren Deutung. Dazu sind Thesen erforderlich, die falsifizierbar sind.

D. h., du findest in den Beschreibungen des Wissensfundus keine Gewissheiten über die Welt. Gleichwohl werden alle wissenschaftlichen Thesen in einer Art berichtet, die nachprüfbar ist. Jede Bestätigung lässt die wissenschaftliche Community zuversichtlicher werden, etwas über die Natur heraus gefunden zu haben (Zipfel der Wirklichkeit). Aber ein korrekt durchgeführtes Experiment, was dieser Zuversicht widerspricht, verwirft, die vorhergehende Deutung oder veranlasst Korrekturen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#6
(01-02-2023, 23:10)Geobacter schrieb:
(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb:
(21-11-2019, 19:22)Geobacter schrieb: Beliebigkeit zum Zwecke ist in der Wissenschaft, die ja aus vielen zusammenarbeitenden Menschen besteht nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen.. wie noch zu Zeiten der alten Alchemisten---------------die noch reinen "zum Zwecke" nach dem Stein der Wiesen suchten......

Hallo Geobacter,

... Du meintest wohl den "Stein der Weisen" (nicht Wiesen).

ja und? Die Welt funktioniert anders als du denkst.

... aber auch völlig anders als Du denkst! Icon_razz 

Gruß von Reklov
#7
(02-02-2023, 22:42)Reklov schrieb:
(01-02-2023, 23:10)Geobacter schrieb:
(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb:
(21-11-2019, 19:22)Geobacter schrieb: Beliebigkeit zum Zwecke ist in der Wissenschaft, die ja aus vielen zusammenarbeitenden Menschen besteht nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen.. wie noch zu Zeiten der alten Alchemisten---------------die noch reinen "zum Zwecke" nach dem Stein der Wiesen suchten......

Hallo Geobacter,

... Du meintest wohl den "Stein der Weisen" (nicht Wiesen).

ja und? Die Welt funktioniert anders als du denkst.

... aber auch völlig anders als Du denkst! Icon_razz 

Aber du sagtest erst kürzlich, dass bei dir Wahrheit und Wirklichkeit nicht übereinstimmen...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#8
(02-02-2023, 00:35)Ekkard schrieb:
(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: ... die in den Wissenschaften erkannte WIRKLICHKEIT ist niemals die Wirklichkeit selbst. Auf den Umwegen über Modelle, Vorstellungen, Typen, Hypothesen - kann jeweils nur eine Seite der Wirklichkeit ergriffen werden! Getroffen und bestätigt wird diese Wirklichkeit nur durch die Verlässlichkeit des Wissens in der Wirksamkeit dieses Wissens.
Wie wird Wirklichkeit "getroffen", wie "bestätigt". Was ist "Verlässlichkeit in der Wirksamkeit des Wissens"?

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Weil das Treffen der Wirklichkeit auf dem Weg über ein entschieden Unwirkliches geschieht, kann man sagen, dass für uns keine Wirklichkeit ist ohne Unwirklichkeit, welche eben als wirklich genommen wird.
Nein, dergleichen kann man eben nicht sagen - jedenfalls nicht so. Die Messdaten und Beobachtungen sind immer wirklich (per Sprachgebrauch, Fälschungen ausgeschlossen). Was zunächst unwirklich sein könnte, sind die Modelle zur Deutung. Darüber gibt es dann im Laufe der Zeit eine intersubjektive Vereinbarung: Das betreffende Modell beschreibe im Rahmen seiner Fehlergrenzen bestimmte Zusammenhänge des Wirklichen.

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: So weisen z.B. die Vorstellungen von Ereignissen in der Menschenwelt bildhaft auf ein unwirkliches Prinzip, was in der Wirklichkeit unendlich verwickelt, ...
Falsch: Prinzipien sind so etwas wie Sprachkonventionen. Prinzipien gehören folglich nicht in die Kategorie real/irreal. 

"Idealtypische Vorstellungen" sind, wie der Name schon sagt "Vorstellungen" also irreal. Aber das ist auch gleichgültig. Sie sind bestenfalls Mittel zur einfacheren Kommunikation. Ein Mittel zur Wirklichkeitserkennung sind sie indes nicht. Wirkliches kann man ausschließlich daran ermessen, ob sich eine mess- oder beobachtbare Beschreibung bestätigen lässt. Also bedarf es einer Vorschrift, wie die Beschreibung zu prüfen ist und das Ergebnis "zutreffend" lautet.

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Die UNWAHRHEIT wird auf dem Wege der Erkenntnis in Kauf genommen, weil ohne Unwahrheit kein Schritt möglich ist.
Nein.

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Man entwirft Hypothesen und hofft, diese träfen die Wirklichkeit selbst oder kämen ihr zumindest schrittweise näher! Icon_rolleyes 
Man nimmt sogar Widersprüche in Kauf, weil man ja erst einmal Fuß fassen muss...
Und das beweist jetzt was? Du siehst offensichtlich den Unterschied nicht zwischen Datensatz und Deutung. Anders kann ich deine Argumentation nicht deuten.

(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Dennoch vermag man wirksam und ergiebig zu forschen, auch wenn man seine Vorstellungen so behandelt, "als ob" sie der Wirklichkeit entsprächen. Ein Ergründen von "was ist die Welt?" ist dem Menschen bisher aus bekannten Gründen jedoch nicht möglich gewesen und alles, was der Mensch behndelt, beurteilt und wünscht, das geschieht jeweils in seinem Vorstellungsraum.
Dieser ist aber bekanntlich räumlich sehr eingeengt und zeitlich äußerst begrenzt.
Was du auch immer mit deinem "Ergründen der Welt" hast - darum geht es nicht! Es geht um korrekt ermittelte Datensätze und deren Deutung. Dazu sind Thesen erforderlich, die falsifizierbar sind.

D. h., du findest in den Beschreibungen des Wissensfundus keine Gewissheiten über die Welt. Gleichwohl werden alle wissenschaftlichen Thesen in einer Art berichtet, die nachprüfbar ist. Jede Bestätigung lässt die wissenschaftliche Community zuversichtlicher werden, etwas über die Natur heraus gefunden zu haben (Zipfel der Wirklichkeit). Aber ein korrekt durchgeführtes Experiment, was dieser Zuversicht widerspricht, verwirft, die vorhergehende Deutung oder veranlasst Korrekturen.

Hallo Ekkard,

... danke für Deine Zeilen.

Wenigstens einer, der offen ausspricht, dass es keine Gewissheit über die Welt in den Beschreibungen des Wissensfundus gibt. Es sind und bleiben Deutungen, Zipfel der Wirklichkeit, die verworfen und neu korrigiert werden.

Ich meine: Jede These bezeichnet eine zu beweisende Behauptung oder einen Leitsatz. Die Gegenbehauptung kann eine Antithese sein.

So sollte man auch die These, es gäbe ein Ding, das durch sich selbst notwendig ist und die Ursache seiner Notwendigkeit nicht außerhalb seiner selbst hat, sondern die Ursache der Notwendigkeiten aller anderen Dinge ist - nicht einfach als einen absurden menschlichen Gedankengang abtun.

Wie jedoch dieses "Ding" im Laufe der Menschheitsgeschichte benannt, oder auf welche Weise es verehrt wurde/wird, steht wieder auf einem völlig anderen Blatt ... Icon_rolleyes

Deswegen ist es auch gut, dass hier im Forum die unterschiedlichsten Meinungen und Deutungen über die WELT abgegeben werden dürfen. Allein mit Verwendung und Gültigkeit wissenschaftlicher Sprachformeln müsste man nämlich die ersten 9 Buchstaben des Wortes RELIGIONSFORUM streichen.

Gruß von Reklov
#9
(02-02-2023, 23:14)Reklov schrieb: So sollte man auch die These, es gäbe ein Ding, das durch sich selbst notwendig ist und die Ursache seiner Notwendigkeit nicht außerhalb seiner selbst hat, sondern die Ursache der Notwendigkeiten aller anderen Dinge ist - nicht einfach als einen absurden menschlichen Gedankengang abtun

sie ist zum einen redundant (wird also schon von ockhams messer "abgeschnitten"), zum andern durch keinerlei evidenz gestützt. das wird bei der bewertung ihrer jeweiligen relevanz eine rolle spielen

Zitat:Deswegen ist es auch gut, dass hier im Forum die unterschiedlichsten Meinungen und Deutungen über die WELT abgegeben werden dürfen

ja sicher - es gibt da evidenzbasierte und dann eben auch frei daherfantasierte. und der unterschied kann und soll klar benannt werden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#10
Es ging hier überhaupt nicht um Entitäten oder darum, ob sie logisch notwendig sind! Es geht darum, ob die Axiomatik z. B. der Naturwissenschaft von Wertvorstellungen geprägt sind. Man lese die eingänglichen Beiträge und schwurble nicht über Entitäten und ihre Eigenschaften, wie fantasievoll oder nüchtern sie auch immer beschrieben werden.

Die ehemalige Threadfrage geht immer noch der (zugegeben etwas verwirrenden) Überlegung nach, ob es bei der Festlegung von Axiomen vorgegebene Wertvorstellungen gibt, oder ob es eine grundsätzlich wertneutrale Axiomatik gibt. (Deshalb die Teilung des vorhergehenden Threads)

Das Ideal der Naturwissenschaft ist bekanntlich eine wertneutrale Messung und Beobachtung. Auch die Theoriebildung soll idealtypisch auf alle insbesondere weltanschaulichen Vorurteile verzichten. Und dieses Ideal der Wertneutralität spricht der Threadersteller (@Holmes) der Axiomatik ab. Für mich einzusehen ist nur die Zweckmäßigkeit für die menschliche Kommunikation. Natürlich ist das wünschenswert und nützlich, also wertvoll.

Aber dieser "Wert" ist etwas ganz anderes als Wertvorstellungen a priori (Vorurteile), die üblicherweise die Deutung von Messergebnissen erschweren, verhindern, verfälschen - und deshalb ausgeschlossen werden.


Ergänzung:
Die Ausgangsbasis dieses Threads wurde verändert. Daher sind meine Einwendungen hier obsolet und werden nur aus historischen Gründen (der Nachvollziehbarkeit) beibehalten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#11
Wer von Gewissheit redet, meint "absolut irrtumsfrei".

Warum ist ein Meter genau ein Meter lang? Absolut irrtumsfrei.
Warum wiegt ein Kilo Mehl immer exakt 1Kg? In aller Gewissheit.
Warum sind 0°C ein Referenz-Anker für  Plus- und Minusgrade bei der Temperaturmessung?

Wer kann schon sicher wissen, ob Äpfel auch wirklich Äpfel sind und ob Birnen nicht doch auch selber wissen, dass sie Birnen sind?
Fragen über Fragen. Allesamt genau gleich wichtig und vom selben Wert, wie die Frage danach, warum es Etwas gibt und nicht NIchts.

Reklov ist (absolut) überzeugt (sich gewiss), dass nur ein intelligenter Designer es so gewollt haben könne, dass Wasser immer erst bei Null Grad Celsius und weniger gefriert. Duales Weltenprinzip.

Ich hätte jetzt noch gerne von ihm erfahren, ob gefrorenes Wasser mehr wert ist, als flüssiges. Oder anders herum.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#12
(02-02-2023, 22:49)Geobacter schrieb:
(02-02-2023, 22:42)Reklov schrieb:
(01-02-2023, 23:10)Geobacter schrieb:
(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb:
(21-11-2019, 19:22)Geobacter schrieb: Beliebigkeit zum Zwecke ist in der Wissenschaft, die ja aus vielen zusammenarbeitenden Menschen besteht nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen.. wie noch zu Zeiten der alten Alchemisten---------------die noch reinen "zum Zwecke" nach dem Stein der Wiesen suchten......

Hallo Geobacter,

... Du meintest wohl den "Stein der Weisen" (nicht Wiesen).

ja und? Die Welt funktioniert anders als du denkst.

... aber auch völlig anders als Du denkst! Icon_razz 

Aber du sagtest erst kürzlich, dass bei dir Wahrheit und Wirklichkeit nicht übereinstimmen...

Hallo Geobacter,

... nicht nur für mich stimmen Wahrheit und Wirklichkeit nicht überein Icon_exclaim Von der WAHRHEIT erhaschen wir Menschen lediglich die "Spitze eines unübersehbar großen Eisberges". - Bereits wissenschaftliche und philosophische "Wahrheit" stimmen nicht überein, da naturwissenschaftliche Lehrmeinungen sich nur auf das Gegenständliche beziehen.
Der Gegensatz zu zwingender Gewißheit und philosoph. Wahrheit wird weiterhin charakterisiert durch die Weisen des Relativierens im wissenschaftlichen Forschen und im Philosophieren. Alles gegenständliche ist bekantlich endlich! Es ist nun mal nicht das GANZE, sondern höchstens ein Ganzes, das andere Ganze außer sich hat.

Was immer der Mensch auch zum Gegenstand macht - und sei es eine ganze Welt, - es gibt dazu ein Anderes. Jede Gegenständlichkeit ist also Bestimmtheit gegen eine andere, kann also nicht das Absolute sein, die absolute WAHRHEIT treffen, geschweige denn diese berühren!

Gruß von Reklov
#13
(02-02-2023, 23:26)petronius schrieb:
(02-02-2023, 23:14)Reklov schrieb: So sollte man auch die These, es gäbe ein Ding, das durch sich selbst notwendig ist und die Ursache seiner Notwendigkeit nicht außerhalb seiner selbst hat, sondern die Ursache der Notwendigkeiten aller anderen Dinge ist - nicht einfach als einen absurden menschlichen Gedankengang abtun

sie ist zum einen redundant (wird also schon von ockhams messer "abgeschnitten"), zum andern durch keinerlei evidenz gestützt. das wird bei der bewertung ihrer jeweiligen relevanz eine rolle spielen

Zitat:Deswegen ist es auch gut, dass hier im Forum die unterschiedlichsten Meinungen und Deutungen über die WELT abgegeben werden dürfen

ja sicher - es gibt da evidenzbasierte und dann eben auch frei daherfantasierte. und der unterschied kann und soll klar benannt werden

... Wilhelm v. Ockham (Philosoph und Theologe des Mittelalters) sprach sich dafür aus, dass ein Sachverhalt immer am besten durch eine einfache Erklärung vorgestellt werden soll. Er vertrat mit seiner Theorie also das "Sparsamkeitsprinzip", dass die einfachste Erklärung immer als die Wahrscheinlichste vermutete. Icon_rolleyes
 
Das widerspricht aber dem, was heute erkannt ist: Die WELT ist nämlich nicht einfach, sondern äußerst vielschichtig, umfassend und undurchsichtig, aus unzähligen temporären, sich entwickelnden und vergehenden Einzeldingen bestehend. Mit Ockhams "Rasiermesser" soll man zwar alle unnötigen Theorien sauber abtrennen, aber wer von uns "Erdenwürmern" wollte schon entscheiden können, was denn unnötig ist? - Betrachtet man z.B. nur mal unseren kleinen Planeten, so wird jeder dem zustimmen, dass der Mensch auf ihm nicht gerade als nötig bezeichnet werden kann. Und obwohl der Mensch sich im Tierreich durchsetzen konnte, ist er nun derjenige, welcher das Gleichgewicht in der Natur empfindlich stört! Icon_rolleyes 

Du schreibst: "Evidenzbasiert" - (auf der Basis empirisch zusammengetragener und bewerteter wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgend.)
Solches kann nun jeder leicht auch als "Geschwurbel" bezeichnen, weiß man doch, dass sich menschliche "Gotteslehren" eben nicht über das unseren Sinnen so erscheinende Gegenständliche "beweisen" lassen.

Man kann also noch so viele überflüssige Theorien über "Gott" streichen - es wird deswegen nicht besser aussehen mit unserer begrenzten Einsicht in die absolute Wahrheit", welche uns umfasst! Icon_rolleyes

Man kann es auch so sehen: Relativieren heißt also, im gegenständlichen Forschen nicht etwas als falsch setzen, sondern heißt, seine Verabsolutierung verhindern. Alles Wissen vom Gegenständlichen gilt in bezug auf einen Standpunkt, der die Voraussetzung ist, unter der die Gewissheit zwingend "erscheint". Auch das praktisch für das Handeln "Richtige" gibt es nicht überhaupt und absolut, sondern nur für Situationen und Individuen.

Gruß von Reklov
#14
(03-02-2023, 08:38)Geobacter schrieb: Wer von Gewissheit redet, meint "absolut irrtumsfrei".

Warum ist ein Meter genau ein Meter lang? Absolut irrtumsfrei.
Warum wiegt ein Kilo Mehl immer exakt 1Kg? In aller Gewissheit.
Warum sind 0°C ein Referenz-Anker für  Plus- und Minusgrade bei der Temperaturmessung?

Wer kann schon sicher wissen, ob Äpfel auch wirklich Äpfel sind und ob Birnen nicht doch auch selber wissen, dass sie Birnen sind?
Fragen über Fragen. Allesamt genau gleich wichtig und vom selben Wert, wie die Frage danach, warum es Etwas gibt und nicht NIchts.

Reklov ist (absolut) überzeugt (sich gewiss), dass nur ein intelligenter Designer es so gewollt haben könne, dass Wasser immer erst bei Null Grad Celsius und weniger gefriert. Duales Weltenprinzip.

Ich hätte jetzt noch gerne von ihm erfahren, ob gefrorenes Wasser mehr wert ist, als flüssiges. Oder anders herum.

Hallo Geobacter,

zunächst mal solltest Du richtig ein- und zuordnen können: denn ... ein Meter ist ein vom Menschen willkürlich aufgestelltes und so akzeptiertes Längenmaß, an welchem sich alle orientieren können - ähnlich wie am Zeitmaß von 30 Minuten. (Warum also eine solche Frage?) Der so gedachte "intelligente Designer" hat wohl ganz andere "Maßeinheiten" verwendet, welche sich aber unserer Benennung entziehen.

Auch das Benennen von Objekten (Äpfel und Birnen etc.) sind willkürliche Namensgebungen. Dem Obst wird dies aber völlig egal sein, schließlich hat es nicht unser Bewusstsein. (So ist es auch jedem Tier egal, wie und ob der Mensch es bezeichnet!)

Du willst wissen, ob gefrorenes Wasser mehr wert ist, als flüssiges. Oder anders herum?
Zunächst mal gilt der alte Spruch: In der Wüste ist ein Glas Wasser weit mehr wert als beim Dauerregen in der schottischen Hochebene. Icon_razz
Ein in der Wüste vom Verdursten bedrohter superreicher Scheich würde also für ein einziges Glas Wasser wohl jeden Preis bezahlen.

Experten verraten uns: weil es so kalt ist, gefriert Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre (Entstehung von Trockeneis) und sammelt sich am Boden nahe der Pole mit dem Wassereis. Da CO2 für den Menschen tödlich sein kann, vermag sich jeder ausmalen, was passieren könnte, würden die Pole unseres Planeten schmelzen!!! Icon_frown

Die Antarktis stellt einen großen Wasserspeicher dar, wenngleich das Eis salzig ist. Auch im Meerwasser ist Salz enthalten – das wiederum gefriert, zumindest an den Polen. In der Arktis und Antarktis gibt es sowohl süßes als auch salziges Eis. Denn: Die Eiskappen an Nord- und Südpol bestehen aus Gletschereis und Meereis.
Richtig ist aber auch: Eisberge, die im Meer treiben, bestehen nicht aus gefrorenem Meerwasser, sondern aus Süßwasser, denn sie stammen von den riesigen Gletschern der Polargebiete.

Davon abgesehen: Dem Staatsunternehmen Acuamed zufolge werden fünf der elf größten Meerwasserentsalzungsanlagen in Andalusien, Murcia und Valencia ausgebaut. Sieht also so aus, als müsste dort vorläufig keine Person verdursten... Icon_smile

Gruß von Reklov
#15
(03-02-2023, 19:48)Reklov schrieb:
(02-02-2023, 22:49)Geobacter schrieb:
(02-02-2023, 22:42)Reklov schrieb:
(01-02-2023, 23:10)Geobacter schrieb:
(01-02-2023, 15:43)Reklov schrieb: Hallo Geobacter,

... Du meintest wohl den "Stein der Weisen" (nicht Wiesen).

ja und? Die Welt funktioniert anders als du denkst.

... aber auch völlig anders als Du denkst! Icon_razz 

Aber du sagtest erst kürzlich, dass bei dir Wahrheit und Wirklichkeit nicht übereinstimmen...


... nicht nur für mich stimmen Wahrheit und Wirklichkeit nicht überein Icon_exclaim

Was immer der Mensch auch zum Gegenstand macht - und sei es eine ganze Welt, - es gibt dazu ein Anderes. Jede Gegenständlichkeit ist also Bestimmtheit gegen eine andere, kann also nicht das Absolute sein, die absolute WAHRHEIT treffen, geschweige denn diese berühren!

Du widerspricht dir selbst, Reklov. Aber das merkst gar nicht. Dein ganzer "Palaver" ist damit wertlos.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........


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