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(24-03-2022, 09:40)Thomas der Ungläubige schrieb: Was mich am Atheismus einfach stört, ist die pauschale Antireligiosität und damit verbundene Intoleranz.
Ach bitte. Atheismus ist erst mal eine Haltung fuer einen selbst. Ich sehe mich zum Beispiel nicht als "pauschal antireligioes"; die Flak kommt doch eher von der Gegenseite, und wogegen ich hier oefter anschreibe, als mir lieb ist, sind keine religioesen Vorstellungen, sondern meist Sachfragen, die von anderen Leuten hier unnoetig religioes aufgeladen werden. Selbst Geobacter ist nicht antireligioes, da er die Kirche als wichtige gesellschaftliche Institution wahrnimmt. Macht er nicht sogar Kirchenmusik? Ekkard ist definitiv sehr aktiv in seiner Kirchengemeinde.
Man sollte sich nicht in Schwarz-Weiss-Denken verlieren. Das reisst nur unnoetig Graeben auf.
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(22-03-2022, 19:15)Ulan schrieb: Um "Nichtexistenz" nachzuweisen, muesste man jeden Winkel des Universums und darueber hinaus darauf abklopfen, ob ein solches einziges, positives Beispiel existiert, und das ist offensichtlich praktisch nicht machbar.
Das wäre auch theoretisch nicht machbar. Denn es mangelt bei einer solchen Suche allein schon an der Möglichkeit eines Beweises, bereits alles "abgeklopft" zu haben. Dies würde in der Quintessenz bedeuten, alles Abzusuchende zu kennen. Und dies ist definitiv nicht der Fall.
Ohne NICHTS
ist alles ETWAS
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(24-03-2022, 09:40)Thomas der Ungläubige schrieb: Was mich am Atheismus einfach stört, ist die pauschale Antireligiosität und damit verbundene Intoleranz. Nur Agnostiker sind wirklich neutral gegenüber religiösen Vorstellungen. Atheisten lehnen sie eben explizit ab. Ich weiß nicht, ob ich selbst wirklich religiös bin, aber ich bin in jedem Fall anti-antireligiös.
Und damit sind wir dann ja wohl bei deiner eigenen, (von der narzisstischen Kränkung getragenen) Intoleranz angekommen. Atheisten sind für gewöhnlich nicht areligiös und auch nicht antireligiös.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(24-03-2022, 09:40)Thomas der Ungläubige schrieb: Ich bestreite ja nicht, dass es andere Konzepte gibt. Ich bestreite nur, dass diese Konzepte ausreichend begründet sind. ...
Was mich am Atheismus einfach stört, ist die pauschale Antireligiosität und damit verbundene Intoleranz. Nur Agnostiker sind wirklich neutral gegenüber religiösen Vorstellungen. Atheisten lehnen sie eben explizit ab. Ich weiß nicht, ob ich selbst wirklich religiös bin, aber ich bin in jedem Fall anti-antireligiös. Es ist nicht so, dass ich das Anliegen dahinter verstünde. Persönliches Beispiel: Ich bin per Taufe und Haltung Christ. Aber die biblische Gottesvorstellung ist, wenn man mal die Eigenschaften dieses Gottes vor Augen führt, schlicht unmöglich: Eine Entität, die alle diese Eigenschaften hätte, kann nicht existieren. Also glaube ich diesem Eigenschaftenkonglomerat nicht. Gewissermaßen ist meine Gottesvorstellung geplatzt. Ich sehe auch keine Notwendigkeit, mir derartige Vorstellungen wieder anzueignen. Sie sind irrelevant, beziehen sich auf keine konkrete Verhaltensweise.
Was daran ist "nicht ausreichend begründet"? Die Gründe stecken doch in den behaupteten Eigenschaften, deren Widersprüchen und in der Bindung an menschliche Vorstellungen, also in der Sache selbst.
Und: Was ist daran "antireligiös"? Manchmal verhalte ich mich antireligiös, wenn ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass Religionsgeschichten zur Beherrschung anderer missbraucht werden (könnten). Aber das hat mit meinem "christlichen Atheismus" eigentlich gar nichts zu tun!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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25-03-2022, 09:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-03-2022, 09:34 von Geobacter.)
Ein bisschen religiös ist so ziemlich jeder Mensch. Die berühmte Ausnahme davon ausgenommen. Die Frage ist dann aber, was "religiös" in Einzelfall bedeutet. Atheisten glauben nicht an Magie und Zauberei (Allmacht).
Dem Zauber des Empfindens, das zu ihrer eigenen inneren Erlebniswelt gehört, können aber auch sie sich nicht entziehen. Ob gut oder böse ................empfinden Atheisten auch gar nicht anders als die allermeisten anderen Menschen auch. Nur halt, dass sie dieses Empfinden nicht ständig in allem und gegenüber jedem überbewerten, um damit ganz nebenbei auch irgendwelche Rangordnungsverhältnisse schon mal im Vorab zu klären.........Wobei uns auch dieser primitive Instinkt - den wir übrigens bei allen Herdentieren im Wald und auf der Weide und an jedem Ort der Welt beobachten....genauso allen angeboren ist. Der evolutionäre Hintergrund dafür liegt halt in unseren Genen, welche dafür zuständig sind, dass wir ihre direkten Nachkommen in unserem Wohlwollen gegenüber den Nachkommen anderer Gene deutlich bevorzugen und ganz natürlich auch all jene Mitmenchen, die uns in diesem Wohlwollen auf irgend eine Weise nützlich sind. Ganz offensichtlich unterscheiden sich hier die Frommen und andere Gläubige überhaupt nicht von den Atheisten. Nur dass diese Frommen und anderen Gläubgen hierbei gerne "höhere (magische) Rechtfertigungsgründe" ins Spiel bringen, die sich allem menschlichen Erkenntnisvermögen entziehen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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Diesem "evolutionären Hintergrund" ist beizupflichten. Das mag im Einzelfall durch Erziehung und Erfahrung überdeckt werden, aber der entwicklungsgeschichtliche Vorteil ist durchaus erkennbar.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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26-03-2022, 09:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-03-2022, 10:11 von Geobacter.)
...... Das mit der Empathie ist uns für gewöhnlich auch angeboren. Aber es gibt auch hier die berühmte Ausnahme.
Instinktiv nachempfinden zu können, was andere Menschen gerade fühlen/empfinden, hilft uns auch beim erlernen neuer Fertigkeiten, sammeln von Erfahrungen die wir nicht (mehr durch Versuch und Irrtum) selber machen müssen... und.... diese Empathie ermöglicht es uns damit auch auf uns weniger bekannte Mit-Menschen zuzugehen, die uns vielleicht erst mal nur potentiell nützlich sein könnten. Oder andersherum, diesen Mitmenschen unsere Gastfreundschaft teil werden zu lassen, weil wir dadurch ganz nebenbei auch über den Horizont unseres eigenen täglichen Tellerrandes hinaus, etwas darüber in Erfahrung bringen können, was die Zwerge hinter den "7 Bergen" gerade so machen, wie ihre Welt ausschaut, mit welch nützlichen Erkenntnissen und anderen fortschrittlichen Errungenschaften sie ihren Überlebenskampf meistern.. usw. usf.
"Nächstenliebe" zahlt sich also schon mal grundsätzlich immer aus. Die allseits opportunistische Evolution wäre ganz schön "blöd", wenn sie das nicht verstanden hätte. Somit unterscheiden sich auch diesbezüglich (die) Atheisten überhaupt nicht von Frommen und anderen Gläubigen. Diese Frommen... und andere Gläubige, die sich dann aber in ihrer Frömmigkeit und in ihrem Glauben trotzdem selber gerne eine Art "adeligen/heheren Privilegierten-Auserwählten-Status anmaßen, welcher sich in all seiner "nur allergöttlichsten Selbstverständlichlichkeit" - ..die... menschlicherseits überhaupt gedacht werden kann, - gar nicht erst beweisen braucht/muss...
Sexualhormone, welche sich mit den anderen Hormonen und Glücksdrogen unseres körpereigenen Chemielabores zusammengetan haben (also auch wieder auf der Ebene unserer egoistischen Gene) sind also mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit jene Unholde die Gottes Willen auf Erden definieren................... und damit auch immer wieder neu erfinden.
Und von daher braucht sich auch keiner zu schämen ein Atheist zu sein.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Thomas der Ungläubige
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Nach meiner eigenen Wahrnehmung - und die kann natürlich trügen - korreliert ein Bekenntnis zum Atheismus
mit Antireligiösität. Aber wie soll es auch anders sein? Wenn mir Religionen furchtbar auf die Nerven gehen,
werde ich nicht sagen, dass ich die Sache als Agnostiker offen betrachte. Ich werde mir zu meinem Bauchgefühl
eben die passende Theorie suchen. So wie die allermeisten Menschen ihren Verstand benutzen, um Dinge, die sie nicht
bewusst entschieden haben, im Nachhinein zu rechtfertigen. Es mag ja sein, dass hier im Forum die Ausnahmen, die
ihren Verstand anders benutzen, versammelt sind. Aber man sollte vielleicht sehen wer rechts und links mitmarschiert.
Aber angenommen der Atheismus ist so tolerant und rational wie behauptet: wozu dann überhaupt der Begriff?
Es wurde viel darüber geschrieben, was Atheismus alles nicht ist. Aber bisher konnte
mir noch niemand positiv beschreiben warum er Atheist ist. Die bisherigen Antwortversuche laufen entweder auf
ein Glaubensbekenntnis oder Lebensgefühl hinaus oder sind rationalere Antworten, die dann aber
genauso auf den Agnostizismus zutreffen.
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(26-03-2022, 10:24)Thomas der Ungläubige schrieb: Nach meiner eigenen Wahrnehmung - und die kann natürlich trügen - korreliert ein Bekenntnis zum Atheismus mit Antireligiösität. Aber wie soll es auch anders sein? Wenn mir Religionen furchtbar auf die Nerven gehen, werde ich nicht sagen, dass ich die Sache als Agnostiker offen betrachte.
Weisst Du, ich bekomme so langsam den Eindruck, dass die Antworten, die Du bekommst, gar nicht liest. Atheismus und Religiositaet sind keine Gegensaetze. Eine der aeltesten immer noch existierenden Religionen der Menschheit, die in Indien auch mal eine kurze Phase als Religion eines Herrschers hatte, ist der Jainismus. Der Jainismus ist atheistisch, tief religioes und hat rigorose moralische Forderungen an den Glaeubigen.
Dass Ekkard Atheist und aktiver protestantischer Christ zugleich ist, ignorierst Du auch. Du bist so in Deinen Gedankengaengen gefangen, dass Du da gar nicht mehr herauskommst und das Gesagte ignorierst.
Ansonsten: Mir gehen Religionen nicht auf die Nerven. Ich finde sie, im Gegenteil, faszinierend.
(26-03-2022, 10:24)Thomas der Ungläubige schrieb: Aber angenommen der Atheismus ist so tolerant und rational wie behauptet: wozu dann überhaupt der Begriff? Es wurde viel darüber geschrieben, was Atheismus alles nicht ist. Aber bisher konnte
mir noch niemand positiv beschreiben warum er Atheist ist. Die bisherigen Antwortversuche laufen entweder auf ein Glaubensbekenntnis oder Lebensgefühl hinaus oder sind rationalere Antworten, die dann aber genauso auf den Agnostizismus zutreffen.
Das ist doch jetzt schlicht die Unwahrheit gesagt von Dir. Allein ich habe Dir schon x-mal gesagt, warum der Begriff exisistiert: weil Leute, die an einen Gott glauben, eine Bezeichnung fuer Leute, die nicht an einen Gott glauben, brauchten. Und ein Atheist ist halt jemand, der nicht an einen Gott glaubt. Da ich nicht an einen Gott glaube, bin ich Atheist. Da ich nicht weiss, ob irgendwelche gottgleiche, transzendente Wesen existieren, bin ich Agnostiker. Was ist daran, bitte schoen, so furchtbar kompliziert?
Thomas der Ungläubige
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Begriffsbildungen wie praktischer oder agnostischer Atheist bleiben für mich einfach ein Rätsel. Aber ich kann nicht ausschließen,
dass das Problem auf meiner Seite liegt.
Ich nehme deshalb alles zurück und behaupte das Gegenteil. Danke für die Antworten.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-03-2022, 19:40 von Geobacter.)
(26-03-2022, 10:24)Thomas der Ungläubige schrieb: Aber angenommen der Atheismus ist so tolerant und rational wie behauptet: wozu dann überhaupt der Begriff?
Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass du alle bisher von uns vorgebrachten Argumente einfach ignorierst, um selber in einer Form von Intoleranz die kaum extremer, unehrlicher und widersprüchlicher sein könnte, dir einen bösen Atheisten Strohmann als Negativ-Referenz baust, um damit eigentlich nur deine eigene subjektive Sicht der Dinge auf Kosten anderer aufzuwerten... stellt sich nun die Frage, was dir am Atheismus denn sonst noch missfällt? Glaubst du, dass Atheisten keine "normalen Menschen" sind?
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(24-03-2022, 09:40)Thomas der Ungläubige schrieb: Was mich am Atheismus einfach stört, ist die pauschale Antireligiosität und damit verbundene Intoleranz
und was mich an dir einfach stört, ist die pauschale unterstellung, atheisten verträten/betrieben "Antireligiosität und damit verbundene Intoleranz"
ich z.b. war sogar mal katholisch verheiratet - weil meiner damaligen frau als gläubige katholikin das wichtig war und ich ihren glauben respektiere
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(26-03-2022, 10:24)Thomas der Ungläubige schrieb: Ich werde mir zu meinem Bauchgefühl eben die passende Theorie suchen. So wie die allermeisten Menschen ihren Verstand benutzen, um Dinge, die sie nicht bewusst entschieden haben, im Nachhinein zu rechtfertigen
dir ist aber schon klar, daß du hier den klassischen gläubigen beschreibst?
Zitat:
Es mag ja sein, dass hier im Forum die Ausnahmen, die ihren Verstand anders benutzen, versammelt sind. Aber man sollte vielleicht sehen wer rechts und links mitmarschiert
oh-oh...
ich marschiere mit niemandem - warum auch? nur weil jemand atheist ist, haben wir doch noch keine gemeinsamen interessen und/oder weltanschauungen
Zitat:
Aber angenommen der Atheismus ist so tolerant und rational wie behauptet: wozu dann überhaupt der Begriff?
na, weil er beschreibt, was ist
echt jetzt - was hast du für ein problem? einen beschreibenden begriff als feindbild?
Zitat:
bisher konnte mir noch niemand positiv beschreiben warum er Atheist ist
dann lies meine beiträge hier im thread
Zitat:Die bisherigen Antwortversuche laufen entweder auf
ein Glaubensbekenntnis oder Lebensgefühl hinaus oder sind rationalere Antworten, die dann aber
genauso auf den Agnostizismus zutreffen.
was genau an "epistemischer agnostiker und praktischer atheist" verstehst du jetzt nicht?
wenn du konkret nachfragst, werde ich gern konkret antworten
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(26-03-2022, 19:29)Geobacter schrieb: (26-03-2022, 10:24)Thomas der Ungläubige schrieb: Aber angenommen der Atheismus ist so tolerant und rational wie behauptet: wozu dann überhaupt der Begriff?
Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass du alle bisher von uns vorgebrachten Argumente einfach ignorierst, um selber in einer Form von Intoleranz die kaum extremer, unehrlicher und widersprüchlicher sein könnte, dir einen bösen Atheisten Strohmann als Negativ-Referenz baust, um damit eigentlich nur deine eigene subjektive Sicht der Dinge auf Kosten anderer aufzuwerten... stellt sich nun die Frage, was dir am Atheismus denn sonst noch missfällt? Glaubst du, dass Atheisten keine "normalen Menschen" sind?
Hallo Geobacter,
sollen Atheisten ... nun "normal", wie die Norm sein? Oder "normal" im Denken - z.B. mit dem Leugnen, dass alles, soweit es der Mensch "erkennen" kann, bedingt ist?
Gruß von Reklov
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(26-03-2022, 20:33)Reklov schrieb: sollen Atheisten ... nun "normal", wie die Norm sein? Oder "normal" im Denken - z.B. mit dem Leugnen, dass alles, soweit es der Mensch "erkennen" kann, bedingt ist?
da ist nichts zu leugnen - es ist schlicht nicht so
du bist diesbezüglich der leugner und lügner
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