07-01-2022, 17:52
(06-01-2022, 18:02)petronius schrieb: nein
das hast du frei erfunden, also frech dahergelogen - sonst könntest du es belegen
welcher naturwissenschaftler vertritt den kreationismus?
... also zumindest den Job als "advocatus diaboli" füllst Du ja emsig und eisern aus!
(Der lateinische Ausdruck Advocatus Diaboli, deutsch Anwalt des Teufels, steht für die rhetorische Strategie eines Anwalts, beziehungsweise allgemeiner die eines Redners, der bei einem rhetorischen Streit ganz bewusst die Position eines Gegners einnimmt.)
Dass nicht alle Naturwissenschaftler nur so denken, wie Du meinst, soll nur ein Beispiel zeigen:
Der durchschlagende Erfolg der Naturwissenschaften bei der "Welterklärung" drängte den Glauben mehr und mehr in die Defensive. Doch nicht zuletzt prominente Vertreter der Naturwissenschaften wenden sich gegen eine leichtfertige Verabschiedung des Glaubens und der Religion.
Nach Max Planck „ergänzen und bedingen“ Religion und Naturwissenschaft einander. In diesem Sinne kann gesagt werden, dass Glaube und Naturwissenschaft sich jeweils mit einem bestimmten Ausschnitt der Wirklichkeit befassen. Während die Naturwissenschaften mit ihrer empirischen Herangehensweise Kausalitäten in den Blick nehmen, interessiert sich der Glaube für die Zielgerichtetheit der fraglichen Phänomene. So leisten beide auf ihre Weise einen spezifischen Beitrag zur Erkenntnisbildung. Das Gelingen der Vermittlung der Einsichten des einen für den anderen hängt weniger von den besonderen Vorannahmen ab, die beiden Zugangsweisen zugrunde liegen, als von ihrer prinzipiellen Bereitschaft zum Dialog und zu dem Zugeständnis, allein nicht die ganze Wirklichkeit erfassen zu können.
Der Vermittlungsbedarf tritt besonders deutlich zutage auf dem Gebiet der beiden Erklärungsmodelle Schöpfungstheologie und Evolutionstheorie.
Bereits die Enzyklika Humani generis von 1950 plädiert (unter gewissen Voraussetzungen) für eine aufgeschlossene Begegnung beider Ansätze: „Deshalb verbietet das Lehramt der Kirche nicht, daß die ‚Evolutionslehre‘ […] gemäß dem heutigen Stand der menschlichen Wissenschaften und der heiligen Theologie in Forschungen und Erörterungen von Gelehrten in beiden Feldern behandelt werde, und zwar so, daß die Gründe beider Auffassungen, nämlich der Befürworter und der Gegner, mit der nötigen Ernsthaftigkeit, Mäßigung und Besonnenheit erwogen und beurteilt werden;“
Glaube und Naturwissenschaft
In der heutigen von der Aufklärung geprägten Wissensgesellschaft gelten die Begriffe „Glaube“ und „Naturwissenschaft“ als unvereinbare Gegensätze. Zur Abgrenzung unterschiedlicher Sphären der Erkenntnis haben sie durchaus ihren Sinn. Doch sind die beiden Bereiche nur vordergründig unvereinbar.
(Quelle: HERDER - Religion & Spiritualität)
Gruß von Reklov