(03-01-2022, 17:57)Reklov schrieb: Die daraus entstehende Frage lautet nun: Warum ist dies so? -
Nur noch mal hierzu: Weil Dein Koerper, Dein Verstand, alles was Du denkst, fuer das Leben vollkommen unwichtig ist, solange Du es geschafft hast, Kinder grosszuziehen. Was an Dir potentiell unsterblich ist, ist Deine Keimbahn. All Dein Denken und Machen dient nur dazu, es dieser Keimbahn zu ermoeglichen, weiterzuleben. Der Rest ist entbehrlich.
Wie lange ein Organismus lebt, wird auch evolutionaer austariert. Die Mechanismen kann man ebenfalls beobachten. Dabei gibt es nicht nur eine Strategie, sondern viele, da vorher nie jemand weiss, welche Selektionskriterien auf uns zukommen. In stabilen Zeiten sind Spezialisten die Gewinner, in Zeiten des Umbruchs die Generalisten; aehnlich ist das mit Lebensdauern. Das sieht man in den evolutionaeren Entwicklungen der vielen verschiedenen Lebensgemeinschaften, die auf diesem Planeten aufeinandergefolgt sind, immer wieder.
Die von Dir zitierte Medizinerin hat ein komplexes Thema einfach aufgearbeitet. DNA ist uebrigens gar nicht so fragil; hast Du noch nie welche auf ein Wattestaebchen aufgerollt?
Der Tod ist nicht notwendig, weil wir sonst nichts zu essen haetten - das Problem erledigt sich naemlich von selbst - sondern weil Evolution immer weitergehen muss. Stagnation ist, aus evolutionaerer Sicht, im Normalfall der Tod einer Art. Das kann lange gut gehen, aber irgendwann, wenn neue Selektionsfaktoren vorliegen, muessen die "Alternativversionen" ran; und dafuer muss das Alte, das durch vergangene Selektionsfaktoren ausgewaehlt wurde, immer wieder abgeraeumt werden.