18-12-2021, 18:50
(15-12-2021, 17:44)Geobacter schrieb: Was möchtest du denn als untalentierter Laie den Meistern ihres Faches zubilligen?
Hallo Geobacter,
... um Naturwissenschaften zu verstehen, braucht es keinerlei "Talent", wie z.B. in künstlerischen oder sportlichen Fächern.
Erste Voraussetzung ist hier ein fleißiger Wille zum Erfassen des vorhandenen Lernstoffes, was jedoch bei künstlerischen oder sportlichen Disziplinen nicht so viel bringt, denn es kann einer noch so lange und ausdauernd trainieren/üben - er wird dennoch (mangels Talent) hierbei nichts Beachtenswertes erreichen!
Wer heute z.B. etwas über den Aufbau und die Leistungen unseres Gehirns erfahren möchte, dem stehen sehr viele gute fachliche Quellen zur Verfügung - angefangen von Fachbüchern, bis hin zu Video-Vorträgen ausgewiesener Experten (Meister ihres Faches) aus dem In- und Ausland!
Einfacher gesagt: Um z.B. die Funktionsweise eines Auto-Motors "verstehen" zu können, muss ich diesen nicht auch selber "bauen" können.
Wer sich also z.B. die Synapsen in unserem Gehirn vor Augen führt, steht zunächst mal vor der Frage, warum es sie denn überhaupt gibt und warum jedes Gehirn so unzählig viele davon hat - oder - warum diese sich ständig neu ab- und aufbauen? (Was aber nur eine unter vielen hierzu Fragen ist!)
Was ich den "Meistern ihres Faches" zubillige, ist die Sicht auf die materielle Welt - bis hin zu den kleinsten "Teilchen".
Kommt es jedoch zum Thema des Geistigen, des Seelischen, so nützt deren Fachwissen recht wenig - denn: Jede Spur geht auf ein "Geistiges" zurück!
Hört man z.B. Musik im Radio, kann man in das Innere eines solchen techn. Gerätes schauen und die materiellen Voraussetzungen (Bauteile) sehen, welche zur Übertragung der Musik nötig sind. Die nächste Spur würde zu einer Antenne, dann zu einem Sendemasten - die nächste Spur zum Haus des Rundfunk-Senders führen.
Aber - und das ist zu verinnerlichen - die letzte verfolgbare "Spur" wäre der "Geist des Komponisten", der sich während seiner Arbeit genau für diese Notenfolgen entschieden hat, weil sie ihm (als Komposition) am besten zusagten.
Gruß von Reklov