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Glaube - Gefühl - Logik
(02-02-2010, 22:41)Gundi schrieb:
(02-02-2010, 22:05)DureeTotale schrieb: Petronius ist bei seiner pointierten Darstellung offensichtlichen von der gemeinhin verbreiteten Vorstellung, welche mit den Begriffen "Gott" und "Schöpfer" verbunden werden, ausgegangen, denn in diesem Falle ist seine Ironie durchaus berechtigt.

Wenn Petronius meine Beiträge lesen würde, wüsste er dass ich kein bestimmtes Bild von einem Gott vor Augen habe. Ich habe nicht umsonst von Schöpfergott oder einfach höhere Macht gesprochen. Und ich habe ihm auch gesagt, dass Gott für mich keine stoffliche Person ist.


(02-02-2010, 22:05)DureeTotale schrieb: Aber vielleicht definierst du diese Begriffe ja völlig anders. Auf jeden Fall ist es zum richtigen Verständnis deiner diesbezüglichen Gedanken nötig, das Publikum davon in Kenntnis zu setzen, was du unter den Begriffen "Gott" bzw. "Schöpfer" genau verstehst.

Das kann ich nicht machen, da ich keine feste Definition von Gott habe und auch kein festes Bild vor augen. Es kann sowohl ein ativ schöpfender Gott sein als auch einfach nur der Ursprung von allem. Auf alle Fälle ist er nicht logisch ergründbar. Ich glaube auch nicht dass eine genaue Definition uns hier weiter bringen würde.

Dennoch danke für den Versuch einer Vermittlung.

Ich kann nur noch einmal wiederholen: Der Gebrauch von Begriffen ohne genaue inhaltliche Bestimmung hat zur Folge, dass die Aussagen, in denen sie verwandt werden, in dem Grade sinn- und gegenstandslos werden, wie die Begriffsbestimmung ungenau oder nichtssagend ist.

Wenn du also z.B. "Gott" als etwas "definierst", woüber sich nichts Genaues sagen lässt, sodann wiederum sagst, dass ja die Möglichkeit bestünde, dass "Gott" die Ursache von allem sei, läuft das auf die Aussage hinaus: "Etwas, worüber sich nichts Genaues sagen lässt, könnte die Ursache von allem sein." Bemerkst du die Überflüssigkeit solcher Statements denn nicht auch selbst?

Zu den Details:
Gott soll also keine stoffliche Person sein. Soll er denn überhaupt eine Person sein? Wenn ja, dann wäre er deiner Aussage zufolge eine "nichtstoffliche Person". Was soll das denn aber sein? Zeige mir doch einmal eine existierende "nichtstoffliche Person". Der Begriff "Person" ist der physischen, materiellen Existenz lebender Menschen zugeordnet. Seine Anwendung auf "nicht Stoffliches" ergibt überhaupt keinen Sinn. Und über den "Sinn" der Aussage, dass "nichtstoffliche Personen" "aktiv" etwas "schaffen" könnten, braucht man eigentlich gar nicht mehr groß zu disputieren, das kommentiert sich schon selbst...

Du schreibst, dass Gott nicht logisch ergründbar sei. Diese Aussage steht allerdings in recht krassem Widerspruch zu deinen Bemühungen, die Möglichkeit der Existenz dieses Gottes durch deduktive Anwendung des Ursache-Wirkungs-Gesetzes - logisch - nachzuweisen. Aber freilich nur bis zum Schöpfer, der dann zwar als Ursache wirken, selbst aber unverursacht sein soll - womit im Übrigen auch all das, was er bewirkt, unverursacht und mithin de facto einfach zufällig so geschähe...

Allerdings ist dieses Argumentationsmuster nicht neu: Logik, Natur- und Denkgesetze werden nach Belieben bemüht, um mit ihnen - "logisch" - bis zu Gott zu gelangen, kurz vorher aber aber werden sie urplötzlich für ungültig und nicht zuständig erklärt, weil natürlich abzusehen ist, dass sie auf alles Mögliche hinführen, nur nicht auf den "Gott", welchen man mit ihnen "nachweisen" wollte...


Du siehst also: Ohne eine klare, nachvollziehbare, sowohl in sich als auch mit den beobachtbaren Realitäten konsistente Definition von "Gott" oder dem "Schöpfer" fallen sämtliche Aussagen, welche mit diesen Begrifflichkeiten gemacht werden, der Sinn- und Gegenstandslosigkeit anheim.
(02-02-2010, 23:28)DureeTotale schrieb: Wenn du also z.B. "Gott" als etwas "definierst", woüber sich nichts Genaues sagen lässt, sodann wiederum sagst, dass ja die Möglichkeit bestünde, dass "Gott" die Ursache von allem sei, läuft das auf die Aussage hinaus: "Etwas, worüber sich nichts Genaues sagen lässt, könnte die Ursache von allem sein." Bemerkst du die Überflüssigkeit solcher Statements denn nicht auch selbst?

Ich weiß leider nicht genau, was du daran so schlimm findest. Immerhin reden wir hier von dem Ursprung von allem. Da der Mensch darüber absolut nichts weiß, kann nur spekuliert werden. Desweiteren schließe ich doch die Möglichkeit einer naturwissenschaftlichen Erklärung (wie auch immer die aussieht) mit ein. Und auch darüber lässt sich nichts genaues sagen.

(02-02-2010, 23:28)DureeTotale schrieb: Zu den Details:
Gott soll also keine stoffliche Person sein. Soll er denn überhaupt eine Person sein? Wenn ja, dann wäre er deiner Aussage zufolge eine "nichtstoffliche Person". Was soll das denn aber sein? Zeige mir doch einmal eine existierende "nichtstoffliche Person". Der Begriff "Person" ist der physischen, materiellen Existenz lebender Menschen zugeordnet. Seine Anwendung auf "nicht Stoffliches" ergibt überhaupt keinen Sinn. Und über den "Sinn" der Aussage, dass "nichtstoffliche Personen" "aktiv" etwas "schaffen" könnten, braucht man eigentlich gar nicht mehr groß zu disputieren, das kommentiert sich schon selbst...

Das klingt alles sehr klug was du hier erzählst. Aber warum sollte ich eine Definition von etwas machen, von dem ich überhaupt nicht weiß was, wie, wer es ist. Es geht lediglich darum dass der Anfang von allem (sofern es ihn gibt) Raum für Spekulationen aller Art lässt. Eben auch für einen Gott. Falls du das Gegenteil beweisen kannst, bin ich ganz Ohr.


(02-02-2010, 23:28)DureeTotale schrieb: Du schreibst, dass Gott nicht logisch ergründbar sei. Diese Aussage steht allerdings in recht krassem Widerspruch zu deinen Bemühungen, die Möglichkeit der Existenz dieses Gottes durch deduktive Anwendung des Ursache-Wirkungs-Gesetzes - logisch - nachzuweisen. Aber freilich nur bis zum Schöpfer, der dann zwar als Ursache wirken, selbst aber unverursacht sein soll - womit im Übrigen auch all das, was er bewirkt, unverursacht und mithin de facto einfach zufällig so geschähe...

Ich stelle hier ein Zitat von mir selbst ein, dass nur wenige Beiräge weiter oben zu lesen war: "Über das was vor dem BigBang war wissen wir nichts. Es kann aus einem anderen Universum entstanden sein, durch einen Gott erschaffen oder etwas völlig anderes... Wir haben dafür keinerlei Hinweise. Das Kausalprinzip habe ich lediglich benutz um aufzuzeigen, das es scheinbar irgendwann in einem Widerspruch mündet. Ich habe nie gesagt einen Schöpfergott notwendig daraus ableiten zu wollen."

Noch ein Zitat: "Niemand behauptet das etwas über den Anfang bewiesen wäre und auch niemand behauptet das es einen "notwendig" existierenden Gott benötigt".

Und noch eins: "Denn alles was ich über den Ursprung sagte war, dass er die Möglichkeit für einen Gott lässt, genauso aber wie die Möglichkeit für eine wissenschaftliche Erklärung.
Nichts von beiden ist für mich die wahrscheinlichere Variante."

Ich möchte also keineswegs einen Schöpfer zwingend herleiten. Und dass das Kausalprinzip irgendwann in einem Widerspruch endet, darüber sind wir uns sogar einig. Und an diesem Punkt gibt es eben Raum für Spekulationen, mehr nicht. Wer das nicht möchte, muss es nicht machen.
Aber du kannst mir auch gerne einen Beitrag zeigen, in dem ich sage, dass ich Gott logisch herleite. Ich glaube wenn ich das schaffen würde wäre ich selber Gott:icon_cheesygrin:
Ansonsten ließ bitte meine Beiträge genauer. Langsam fängt es wirklich an nervig zu werden immer das selbe zu erzählen.




(02-02-2010, 23:28)DureeTotale schrieb: Allerdings ist dieses Argumentationsmuster nicht neu: Logik, Natur- und Denkgesetze werden nach Belieben bemüht, um mit ihnen - "logisch" - bis zu Gott zu gelangen, kurz vorher aber aber werden sie urplötzlich für ungültig und nicht zuständig erklärt, weil natürlich abzusehen ist, dass sie auf alles Mögliche hinführen, nur nicht auf den "Gott", welchen man mit ihnen "nachweisen" wollte...

Ja ja, welch kernige Aussage...

Lies einfach meine Beiträge.


(02-02-2010, 23:28)DureeTotale schrieb: Du siehst also: Ohne eine klare, nachvollziehbare, sowohl in sich als auch mit den beobachtbaren Realitäten konsistente Definition von "Gott" oder dem "Schöpfer" fallen sämtliche Aussagen, welche mit diesen Begrifflichkeiten gemacht werden, der Sinn- und Gegenstandslosigkeit anheim.

"Eine mit den beobachtbaren Realitäten konsistente Definition von Gott..."
Was soll das denn sein? Es geht doch hier nicht um ein Auto.

Wie soll es denn eine Definition von etwas geben, dass eventuell für jeden Menschen unterschiedlich ist und (sollte es ihn wirklich geben) für uns eventuell nicht einmal begreifbar ist.
(02-02-2010, 22:32)Gundi schrieb:
(02-02-2010, 19:35)petronius schrieb: aus meiner sicht ist beides gleich möglich, und gleich unplausibel

Ich denke du weist sehr wohl dass rosa Elefanten auf dem Mond schon rein naturwissenschaftlich nicht möglich sind, Gott jedoch außerhalb von Naturwissenschaft ist (ich hoffe das verstehst du auch)

wenn es einen gott gibt, der "außerhalb von Naturwissenschaft ist", dann existieren mit gleicher plausibilität auch wesen "außerhalb von Naturwissenschaft", die wir halt mangels eines anderen begriffs als unsichtbare grün-rosa karierte elefanten bezeichnen (daß es naturwissenschaftlich gesehen keine unsichtbaren elefanten gibt - das zu erkennen, habe ich doch vorausgesetzt)

(02-02-2010, 22:32)Gundi schrieb: Ich habe dich so verstanden, dass die Möglichkeit dass das Universum schon immer bestand oder das es aus dem Nichts entstanden ist dir durchaus schlüssiger erscheint

das kommt jetzt schon sehr drauf an, was du mit "aus dem Nichts entstanden" meinst. eine creatio ex nihilo erscheint mir eben nicht plausibel

(02-02-2010, 22:32)Gundi schrieb: Es wäre im übrigen sehr schön wenn du mir endlich einmal sagen könntest, weshalb du in einem anderen Thread Behauptungen über mich aufstellst, von denen du wusstest dass sie nicht meinen wahren Ansichten entsprechen (siehe Beitrag oben).

sollte ich etwas über dich behauptet haben, was nicht zutrifft, so war das nicht wissentlich oder gar mit absicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(02-02-2010, 22:41)Gundi schrieb: Das kann ich nicht machen, da ich keine feste Definition von Gott habe und auch kein festes Bild vor augen. Es kann sowohl ein ativ schöpfender Gott sein als auch einfach nur der Ursprung von allem. Auf alle Fälle ist er nicht logisch ergründbar. Ich glaube auch nicht dass eine genaue Definition uns hier weiter bringen würde

dann wüßten wir, was du eigentlich glaubst. und woraus du irgendeine plausibilität für dieses etwas ableiten zu können meinst

die aussage: ich bin überzeugt davon, daß es sich so verhält, wie ich es aber auf keinen fall beschreiben kann - diese aussage kann man doch nicht ernsthaft diskutieren, würde ich meinen, sondern höchstens so stehen lassen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(03-02-2010, 00:33)petronius schrieb: die aussage: ich bin überzeugt davon, daß es sich so verhält, wie ich es aber auf keinen fall beschreiben kann - diese aussage kann man doch nicht ernsthaft diskutieren, würde ich meinen, sondern höchstens so stehen lassen

Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Du machst mit den Behauptungen ja einfach weiter. An welcher Stelle habe ich gesagt ich sei überzeugt?

An einem bestimmten Punkt (z.B. der entstehung des Universums bzw. BigBang) kann man nun mal nur spekulieren, da wir einfach nichts wissen.
(03-02-2010, 00:07)Gundi schrieb:
(02-02-2010, 23:28)DureeTotale schrieb: Wenn du also z.B. "Gott" als etwas "definierst", woüber sich nichts Genaues sagen lässt, sodann wiederum sagst, dass ja die Möglichkeit bestünde, dass "Gott" die Ursache von allem sei, läuft das auf die Aussage hinaus: "Etwas, worüber sich nichts Genaues sagen lässt, könnte die Ursache von allem sein." Bemerkst du die Überflüssigkeit solcher Statements denn nicht auch selbst?

Ich weiß leider nicht genau, was du daran so schlimm findest. Immerhin reden wir hier von dem Ursprung von allem. Da der Mensch darüber absolut nichts weiß, kann nur spekuliert werden

ich denke, dt wollte fragen, welchen sinn völlig inhaltsleere "spekulationen" haben können ("Etwas, worüber sich nichts Genaues sagen lässt, könnte die Ursache von allem sein.")

Zitat:Desweiteren schließe ich doch die Möglichkeit einer naturwissenschaftlichen Erklärung (wie auch immer die aussieht) mit ein. Und auch darüber lässt sich nichts genaues sagen

naturwissenschaftliche erklärungen sind aus den uns bekannten "gesetzen" der naturwissenschaft abgeleitet. so läßt sich über sie sogar eine ganze menge sagen. die hypothese des urknalls aus dem quantenschaum etwa läßt sich recht detailliert beschreiben (nicht von mir, ich bin eine mathematischen null) - deine alternativhypothese vom "schöpfer" verweigert sich, deiner eigenen einlassung zufolge, jeder beschreibung

(03-02-2010, 00:07)Gundi schrieb: Wie soll es denn eine Definition von etwas geben, dass eventuell für jeden Menschen unterschiedlich ist und (sollte es ihn wirklich geben) für uns eventuell nicht einmal begreifbar ist.

du kennst den abschnitt 7 von wittgensteins "tractatus logico-philosophicus"?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(03-02-2010, 00:26)petronius schrieb: sollte ich etwas über dich behauptet haben, was nicht zutrifft, so war das nicht wissentlich oder gar mit absicht

Doch war es. Du wusstest dass ich einen Schöpfer nicht notwendig aus dem Kausalprinzip ableite (verweise nur auf meine Zitate) und hast es dennoch behauptet. Es war also sehr wohl wissentlich und mit absicht.
(03-02-2010, 00:07)Gundi schrieb: Ich möchte also keineswegs einen Schöpfer zwingend herleiten. Und dass das Kausalprinzip irgendwann in einem Widerspruch endet, darüber sind wir uns sogar einig. Und an diesem Punkt gibt es eben Raum für Spekulationen, mehr nicht. Wer das nicht möchte, muss es nicht machen.
Aber du kannst mir auch gerne einen Beitrag zeigen, in dem ich sage, dass ich Gott logisch herleite. Ich glaube wenn ich das schaffen würde wäre ich selber Gott:icon_cheesygrin:
Ansonsten ließ bitte meine Beiträge genauer. Langsam fängt es wirklich an nervig zu werden immer das selbe zu erzählen.

Die Aufforderung, genau zu lesen, was andere geschrieben haben, muss ich leider an dich zurück geben, verbunden mit der Aufforderung, genauer zu lesen, was du selbst geschrieben hast...

Denn ich habe dir nicht unterstellt, dass du "Gott" logisch herleiten willst, sondern "die Möglichkeit der Existenz Gottes". Und von genau diesem Ansinnen fließen deine Beiträge geradezu über - was du vielleicht bemerkst, wenn du sie noch mal liest...

Und dass das Kausalprinzip irgendwann in einem Widerspruch endet, darüber sind wir uns keineswegs einig, sondern eine solche Aussage bestreite ich ganz entschieden! In einen Widerspruch gerät man mit dem Kausalprinzip nur, wenn man glaubt, es nach Belieben so lange anwenden, also "gültig sein lassen" zu können, wie es gerade eben in den argumentatorischen Kram passt.

Dass du beständig von der "Möglichkeit" eines "Gottes" bzw. "Schöpfers" fabulierst, daraufhin angesprochen, was genau mit einem solchen "Gott" bzw. "Schöpfer" gemeint sein soll, jedoch beständig mit Nebulositäten ausweichst, hat meiner Meinung nach einen ganz einfachen Grund: Du argumentierst nicht redlich. Damit meine ich, dass du sehr wohl genauere Vorstellungen hast, was du mit "Gott" bzw. einem "Schöpfer" meinst, als du hier darlegst. Nur dass dir (wenigstens instinktiv) klar ist, dass diese sich, sobald du sie klar und offen darlegtest, sich umgehend als haltlose Spekulationen erwiesen.

Spekulation ist nämlich keineswegs gleich Spekulaion. Wenn man sich schon dazu entscheidet, über Dinge zu spekulieren, über welche man nichts wirklich weiß, sollte man sich dabei wenigstens an Nachvollziehbarkeit und Plausibilität orientieren. An den "Anfang" der Welt eine "nichtstoffliche Person" zu setzen, welche selbst zwar nicht verursacht sein, aber alles, was außer ihr existiert, aus dem Nichts ins Dasein gesetzt haben soll, von wo an es so lange existiert, wie dieser "nichtmaterielle Person" es passt, wenn's sein muss auch "ewig" - das hat, bei allem Respekt, mit einer nachvollziehbaren und plausiblen Spekulation auch nicht mehr das Allergeringste zu tun, sondern so etwas muss man schon grenzwertig kumulierte anthropomorphe Abwegigkeiten nennen.
(03-02-2010, 00:44)Gundi schrieb:
(03-02-2010, 00:26)petronius schrieb: sollte ich etwas über dich behauptet haben, was nicht zutrifft, so war das nicht wissentlich oder gar mit absicht

Doch war es. Du wusstest dass ich einen Schöpfer nicht notwendig aus dem Kausalprinzip ableite (verweise nur auf meine Zitate) und hast es dennoch behauptet. Es war also sehr wohl wissentlich und mit absicht.

ich wiederhole meine von dir zitierte aussage

was du lieber glauben willst (z.b., daß ich lüge), ist deine sache

und damit bitte wieder zurück zum thema

glaube ist nun mal nicht logisch (will es auch gar nicht sein, möchte ich den thread mal zusammenfassen). ihn deshalb in einer liga mit naturwissenschaftlichen hypothesen zu sehen, scheint mir verfehlt. wer nun an die möglichkeit von etwas glaubt, das er nicht definieren kann, mag das gerne tun, versucht sich damit aber an einer welterklärung, die auf einer völlig anderen kategorienebene angesiedelt ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(03-02-2010, 00:44)petronius schrieb: ich denke, dt wollte fragen, welchen sinn völlig inhaltsleere "spekulationen" haben können ("Etwas, worüber sich nichts Genaues sagen lässt, könnte die Ursache von allem sein.")

Nun, die Menschen sind neugierig. Desweiteren könnte es für Gläubige durchaus Sinn haben.

(03-02-2010, 00:44)petronius schrieb: naturwissenschaftliche erklärungen sind aus den uns bekannten "gesetzen" der naturwissenschaft abgeleitet. so läßt sich über sie sogar eine ganze menge sagen. die hypothese des urknalls aus dem quantenschaum etwa läßt sich recht detailliert beschreiben (nicht von mir, ich bin eine mathematischen null) - deine alternativhypothese vom "schöpfer" verweigert sich, deiner eigenen einlassung zufolge, jeder beschreibung

Über das was eventuell vor dem Quantenschaum war (wenn da was war) sagen die Naturgesetze momentan nichts aus. Auch nicht darüber ob es überhaupt einen Anfang von allem gibt. Und der Schöpfer ist für mich nicht die Alternative zum Urknall (was ich im übrigen auch schon sagte). Ich finde aber die Frage interessant was eventuell davor war.
(03-02-2010, 00:53)Gundi schrieb:
(03-02-2010, 00:44)petronius schrieb: ich denke, dt wollte fragen, welchen sinn völlig inhaltsleere "spekulationen" haben können ("Etwas, worüber sich nichts Genaues sagen lässt, könnte die Ursache von allem sein.")

Nun, die Menschen sind neugierig. Desweiteren könnte es für Gläubige durchaus Sinn haben.

Womit du den Nagel auf den Kopf triffst - und deine Argumentations selbst treffend einordnest...
(03-02-2010, 00:51)DureeTotale schrieb: Denn ich habe dir nicht unterstellt, dass du "Gott" logisch herleiten willst, sondern "die Möglichkeit der Existenz Gottes". Und von genau diesem Ansinnen fließen deine Beiträge geradezu über - was du vielleicht bemerkst, wenn du sie noch mal liest...

Ok, dann sag doch mal weshalb diese Möglichkeit nicht besteht.

(03-02-2010, 00:51)DureeTotale schrieb: Und dass das Kausalprinzip irgendwann in einem Widerspruch endet, darüber sind wir uns keineswegs einig, sondern eine solche Aussage bestreite ich ganz entschieden! In einen Widerspruch gerät man mit dem Kausalprinzip nur, wenn man glaubt, es nach Belieben so lange anwenden, also "gültig sein lassen" zu können, wie es gerade eben in den argumentatorischen Kram passt.

Wie du meinst.

(03-02-2010, 00:51)DureeTotale schrieb: Dass du beständig von der "Möglichkeit" eines "Gottes" bzw. "Schöpfers" fabulierst, daraufhin angesprochen, was genau mit einem solchen "Gott" bzw. "Schöpfer" gemeint sein soll, jedoch beständig mit Nebulositäten ausweichst, hat meiner Meinung nach einen ganz einfachen Grund: Du argumentierst nicht redlich. Damit meine ich, dass du sehr wohl genauere Vorstellungen hast, was du mit "Gott" bzw. einem "Schöpfer" meinst, als du hier darlegst. Nur dass dir (wenigstens instinktiv) klar ist, dass diese sich, sobald du sie klar und offen darlegst, sich umgehend als haltlose Spekulationen erwiesen.

Na, da hat mich wohl eine durchschaut...

(03-02-2010, 00:51)DureeTotale schrieb: Spekulation ist nämlich keineswegs gleich Spekulaion. Wenn man sich schon dazu entscheidet, über Dinge zu spekulieren, über welche man nichts wirklich weiß, sollte man sich dabei wenigstens an Nachvollziehbarkeit und Plausibilität orientieren. An den "Anfang" der Welt eine "nichtstoffliche Person" zu setzen, welche selbst zwar nicht verursacht sein, aber alles, was außer ihr existiert, aus dem Nichts ins Dasein gesetzt haben soll, von wo an es so lange existiert, wie dieser "nichtmaterielle Person" es passt, wenn's sein muss auch "ewig" - das hat, bei allem Respekt, mit einer nachvollziehbaren und plausiblen Spekulation auch nicht mehr das Allergeringste zu tun, sondern so etwas muss man schon grenzwertig kumulierte anthropomorphe Abwegigkeiten nennen.

Ich denke es gibt überhaupt keine plausible Erklärung bisher. Aber scheinbar kennst du eine. Lass hören.
(03-02-2010, 01:01)Gundi schrieb:
(03-02-2010, 00:51)DureeTotale schrieb: Denn ich habe dir nicht unterstellt, dass du "Gott" logisch herleiten willst, sondern "die Möglichkeit der Existenz Gottes". Und von genau diesem Ansinnen fließen deine Beiträge geradezu über - was du vielleicht bemerkst, wenn du sie noch mal liest...

Ok, dann sag doch mal weshalb diese Möglichkeit nicht besteht

wie will man die möglichkeit von etwas bewerten, von dem man noch nicht mal weiß, was es überhaupt sein soll?

denkbar ist alles - eben auch die unsichtbaren grün-rosa karierten elefanten auf der rückseite des monds. fragt sich nur, was solches denken bringen soll und kann

(03-02-2010, 01:01)Gundi schrieb: Ich denke es gibt überhaupt keine plausible Erklärung bisher. Aber scheinbar kennst du eine. Lass hören

warum muß man überhaupt von einem "Anfang der Welt" ausgehen und eine erklärung dafür fordern?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(03-02-2010, 00:53)petronius schrieb: glaube ist nun mal nicht logisch (will es auch gar nicht sein, möchte ich den thread mal zusammenfassen). ihn deshalb in einer liga mit naturwissenschaftlichen hypothesen zu sehen, scheint mir verfehlt. wer nun an die möglichkeit von etwas glaubt, das er nicht definieren kann, mag das gerne tun, versucht sich damit aber an einer welterklärung, die auf einer völlig anderen kategorienebene angesiedelt ist

Ich bin mir durchaus bewußt, das Glaube nicht logisch ist. Die Entstehung von allem und der Anbeginn von allem (z.B. die Frage: was war vor dem Quantenschaum) scheint aber momentan auch nicht logischen Ursprungs zu sein (oder seht ihr irgendetwas logisches). Also bestehen natürlich verschiedene Möglichkeiten. Aber warum sollte eine göttliche hier nicht mit einbezogen werden? Warum? Neben naturwissenschaftlichen. Ich sehe da keinen Konflikt über beide nachzudenken.
(03-02-2010, 01:01)Gundi schrieb:
(03-02-2010, 00:51)DureeTotale schrieb:
(03-02-2010, 00:07)Gundi schrieb: Ich möchte also keineswegs einen Schöpfer zwingend herleiten...
...ich habe dir nicht unterstellt, dass du "Gott" logisch herleiten willst, sondern "die Möglichkeit der Existenz Gottes". Und von genau diesem Ansinnen fließen deine Beiträge geradezu über - was du vielleicht bemerkst, wenn du sie noch mal liest...

Ok, dann sag doch mal weshalb diese Möglichkeit nicht besteht.

Wie war das noch mal mit dem genauen Lesen...? :icon_wink:



(03-02-2010, 01:01)Gundi schrieb:
(03-02-2010, 00:51)DureeTotale schrieb: Spekulation ist nämlich keineswegs gleich Spekulaion. Wenn man sich schon dazu entscheidet, über Dinge zu spekulieren, über welche man nichts wirklich weiß, sollte man sich dabei wenigstens an Nachvollziehbarkeit und Plausibilität orientieren. An den "Anfang" der Welt eine "nichtstoffliche Person" zu setzen, welche selbst zwar nicht verursacht sein, aber alles, was außer ihr existiert, aus dem Nichts ins Dasein gesetzt haben soll, von wo an es so lange existiert, wie dieser "nichtmaterielle Person" es passt, wenn's sein muss auch "ewig" - das hat, bei allem Respekt, mit einer nachvollziehbaren und plausiblen Spekulation auch nicht mehr das Allergeringste zu tun, sondern so etwas muss man schon grenzwertig kumulierte anthropomorphe Abwegigkeiten nennen.

Ich denke es gibt überhaupt keine plausible Erklärung bisher. Aber scheinbar kennst du eine. Lass hören.

Doch, Gundi, du wirst staunen, die gibt es! Das Netz ist geradezu voll davon...


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