12-10-2010, 21:50
Lieber Petronius,
ein so komplexen Thema wie eine neue Weltordnung, also ein neues, völlig anderes Gesellschaftssystem, lässt sich nun mal nicht eben so mit "aus dem Handgelenk geschüttelten Antworten beantworten, zumal die Fragen die Du -völlig zu Recht- stellst, aus den Erfahrungen des gegenwärtigen Gesellschaftssystems resultieren. Und das gegenwärtige Gesellschaftssystem und das Baha'i-Gesellschaftssystem haben lediglich den Bezug zur Demokratie gemeinsam - das war's dann aber auch schon.
Lieber Bion,
ehrlich - hab' ich mir auch lange Gedanken 'drum gemacht - wieso ausgerechnet 19 Tage, 19 Monate.... der gregorianische Kalender passt doch ganz gut... Ausserdem: Alle 19 Tage ien Tag frei - heute hat man alle 7 Tage ein Tag frei.... Anfangs dachte ich noch, das hätte mit der "19er-Schia" im Islam zutun - ist aber viel einfacher:
Es basiert auf der Weltordnung Baha'u'llahs. Auf der örtlichen, lokalen Ebene sind regelmässige Zusammenkünfte sowohl innerhalb der Baha'i-Religion auf Gemeindeebene, als auch ausserhalb, auf "Regierungsebene" vorgesehen. In diesen Zusammenkünften sollen offen und frei gefasste Beschlüsse erläutert werden und Anregungen, aber auch Kritik entgegengenommen werden - in einem regelmässigen Turnus von 19 Tagen dürfte sich hier Politik wesentlich unmittelbarer gestalten lassen, als das bisher der Fall ist. So gesehen macht auch die 19-Monats-Einteilung Sinn: Mindestens einmal im Monat muss die nationale "Regierung" sich mit den lokalen "Regierungen" beraten - wenn in einem gregorianischen Monat nun zwei Baha'i-Monate zusammentreffen (manchmal sind es auch drei), bedeutet das das die Wechselwirkung zwischen "Regierten" auf lokaler Ebene, deren Vertreter und der gewählten nationalen "Regierung" wesentlich unmittelbarer eintritt, als das im gegenwärtigen System der Fall ist.
Die Begriffe "Regierung/regierte/regieren" sind mit Absicht in """ gesetzt, denn zunächst ist das Baha'i-System ja erstmal ein innerreligiöses System. Bis das mal soweit ist, dass das Baha'i-System wenigstens eine Adaptierung als Staatssystem findet - fliesst wohl noch viel Wasser den Bach herunter....
Richtig, nach Baha'i-Recht müssen die Eltern der Ehe zustimmen.
Zunächst sollen die Kinder selbst frei ihren Ehepartner wählen - Zwangsehe gibt's bei uns nicht. Die Zustimmung der Eltern ist deshalb erforderlich, um in der Gemeinschaft - sei sie nun religiös oder säkular - eine grösstmögliche Einigkeit zu erhalten. Mit der Einigkeit ist das aber so eine Sache, wenn ein Elternteil - oder zwei - den Jungvermählten jahrelang "die Hölle heiss machen" (..ich hab's ja immer gewusst - Dein Mann taugt nix/Deine Frau ist eine Schlampe.... " kennt man ja leider...). Innerhalb unserer Baha'i-Gemeinschaft sind Fälle bekannt - da dauerte es 10 Jahre bis ein widerstrebendes Elternteil seine Einwilligung geben hat...
ein so komplexen Thema wie eine neue Weltordnung, also ein neues, völlig anderes Gesellschaftssystem, lässt sich nun mal nicht eben so mit "aus dem Handgelenk geschüttelten Antworten beantworten, zumal die Fragen die Du -völlig zu Recht- stellst, aus den Erfahrungen des gegenwärtigen Gesellschaftssystems resultieren. Und das gegenwärtige Gesellschaftssystem und das Baha'i-Gesellschaftssystem haben lediglich den Bezug zur Demokratie gemeinsam - das war's dann aber auch schon.
Lieber Bion,
ehrlich - hab' ich mir auch lange Gedanken 'drum gemacht - wieso ausgerechnet 19 Tage, 19 Monate.... der gregorianische Kalender passt doch ganz gut... Ausserdem: Alle 19 Tage ien Tag frei - heute hat man alle 7 Tage ein Tag frei.... Anfangs dachte ich noch, das hätte mit der "19er-Schia" im Islam zutun - ist aber viel einfacher:
Es basiert auf der Weltordnung Baha'u'llahs. Auf der örtlichen, lokalen Ebene sind regelmässige Zusammenkünfte sowohl innerhalb der Baha'i-Religion auf Gemeindeebene, als auch ausserhalb, auf "Regierungsebene" vorgesehen. In diesen Zusammenkünften sollen offen und frei gefasste Beschlüsse erläutert werden und Anregungen, aber auch Kritik entgegengenommen werden - in einem regelmässigen Turnus von 19 Tagen dürfte sich hier Politik wesentlich unmittelbarer gestalten lassen, als das bisher der Fall ist. So gesehen macht auch die 19-Monats-Einteilung Sinn: Mindestens einmal im Monat muss die nationale "Regierung" sich mit den lokalen "Regierungen" beraten - wenn in einem gregorianischen Monat nun zwei Baha'i-Monate zusammentreffen (manchmal sind es auch drei), bedeutet das das die Wechselwirkung zwischen "Regierten" auf lokaler Ebene, deren Vertreter und der gewählten nationalen "Regierung" wesentlich unmittelbarer eintritt, als das im gegenwärtigen System der Fall ist.
Die Begriffe "Regierung/regierte/regieren" sind mit Absicht in """ gesetzt, denn zunächst ist das Baha'i-System ja erstmal ein innerreligiöses System. Bis das mal soweit ist, dass das Baha'i-System wenigstens eine Adaptierung als Staatssystem findet - fliesst wohl noch viel Wasser den Bach herunter....
Richtig, nach Baha'i-Recht müssen die Eltern der Ehe zustimmen.
Zunächst sollen die Kinder selbst frei ihren Ehepartner wählen - Zwangsehe gibt's bei uns nicht. Die Zustimmung der Eltern ist deshalb erforderlich, um in der Gemeinschaft - sei sie nun religiös oder säkular - eine grösstmögliche Einigkeit zu erhalten. Mit der Einigkeit ist das aber so eine Sache, wenn ein Elternteil - oder zwei - den Jungvermählten jahrelang "die Hölle heiss machen" (..ich hab's ja immer gewusst - Dein Mann taugt nix/Deine Frau ist eine Schlampe.... " kennt man ja leider...). Innerhalb unserer Baha'i-Gemeinschaft sind Fälle bekannt - da dauerte es 10 Jahre bis ein widerstrebendes Elternteil seine Einwilligung geben hat...