11-10-2010, 14:54
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: das ist jetzt aber ein bischen ville verlangt - armes altes Thomas soll "sofort" funtionsfähiges Konzept für die Zeit in - na, sagen wir mal 300 Jahren(?) - parat haben...
das habe ich keineswegs verlangt
du hast dich unzufrieden mit unserer parteiendemokratie geäußert und suggeriert, ihr bahai hättet dafür die patentlösung:
Diese Weltordnung Baha'u'llah's soll als Vorbild auch für eine säkulare Weltordnung dienen.
Von der heutigen Situation ausgehend müssten hierfür innerhalb der lokalen, nationalen und globalen Gesellschaftsordnungen zahlreiche Gesetze, Bestimmungen, sogar Verfassungen geändert werden
...
Ich entwerfe mal am Beispiel vom jetzigen Deutschland eine Gesellschaftsordnung die meines Erachtens dem Baha'i-Ideal gerecht wird
es ist doch nur selbstverständlich, daß ich da wissen möchte, was konkret und wozu eigentlich da geändert werden soll. ansonsten, wenn also alles nur unverbindliches wischi-waschi bleiben soll, können wir uns jede diskussion über "Die Weltordnung Baha'u'llah's" sparen
du hast auch nicht eindeutig gesagt, daß diese "Weltordnung Baha'u'llah's" sowieso nur science fiction ist. denn als solche lese ich jeden verweis auf künftiges, das sich aus einem "neuen menschen" ergeben soll. und formuliere da noch recht höflich, denn die historischen erfahrungen mit ideologien, die einen "neuen menschen" postulieren, waren - wieder mal ausgesprochen höflich formuliert - nicht eben die besten
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: Kern- und Angelpunkt[/i] der Baha'i-Lehre ist die ethische und moralische Veränderung des Menschen
mir jagen solche ideologien einen kalten schauer über den rücken. eine brauchbare weltanschauung muß sich imho danach richten, wie der mensch [i]ist, und nicht danach, wie er idealerweise sein sollte
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: Und das macht es auch für "Zukunftsseher/Visionäre" so schwierig - von den heutigen Bedingungen heraus Zukunft zu entwickeln, die in geschriebener Grundlage (in den Baha'i-Schriften) zwar vorhanden ist, die sich aber keiner so recht vorstellen kann...
na, dann sollten wir doch das begackern ungelegter eier einfach sein lassen. reden wir über deine "neue weltordnung", wenn bzw. falls sich eine zukunft dieses "ethische und moralische veränderten" neuen menschen entwickelt haben wird. alles andere ist doch kaffeesatzleserei bzw. cerebrale masturbation
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: So ist für mich es die Frage, ob in vielleicht 300 Jahren erstens das Baha'i-Gesetz voll umfän glich in Kraft ist und zweitens ob für schwerste Verbrechen wie z.B. Völkermord überhaupt die Todesstrafe angewandt wird. Es ist auch fraglich, dass wenn die Zeit für die Umsetzung der Gesetze des Kitab-i-Aqdas in staatliche Strukturen gekommen ist, es überhaupt noch vorsätzlichen Mord gibt - weil sich das ethisch-moralische Grundmuster des Menschen eben geändert hat
tja, nix genaues weiß man halt nicht
die crux aller wahrsagerei
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: Wer sich nicht engagiert... auch das ist so eine Sache: Die Baha'i-Vorsstellung eght davon aus, das es -notwendige Bildung vorausgesetzt - ein Ziel aller Menschen ist, sich zu engagieren
wenn ich davon ausgehe, daß sich mensch und gesellschaft so entwickeln, wie von marx vorhergesagt, dann ist auch der kommunismus eine tolle sache... :icon_rolleyes:
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: Natürlich erhoffe ich mir eine Veränderung (zum Positiven) des derzeitigen zügellosen Freiheitsbegriffes
bitte anstelle pejorativer floskeln butter bei die fische:
was ist an welchem freiheitsbegriff "zügellos",
was ist daran schlecht, sodaß du dir dessen veränderung erhoffst?
sag doch mal grundsätzlich was zu deinem verhältnis zum pluralismus. und bitte nicht:
"ich gehe davon aus, daß der sich in 300 jahren erledigt haben wird, weil dann alle an bahaulla glauben werden"
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: Die Problematik der Homosexualität ist jedoch viel vielschichtiger, als das man sie so "platt" behandeln könnte
ich habe nichts gegen eine vielschichtige behandlung der homosexualität, auch wenn ich darin keinerlei "Problematik" zu erkennen mag (außer natürlich im homophoben umgang damit)
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: Das Verbot der Baha'i-Religion beschränkt sich einzig und alleine auf die sexuelle Komponennte der Homosexualität
ist das nicht schlimm genug?
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: Von daher kann ich ehrlich gesagt die Aufregung nicht verstehen, die man um diesen Bereich macht - ein Schwuler oder eine Lesbe ist ja nicht gezwungen in die Baha'i-Religion einzutreten
moooment - wir reden hier von einer "neuen weltordnung", an deren wesen wir alle genesen sollen, und nicht vom freiwilligen eintritt in eine religion, die archaische ideale tradiert
(10-10-2010, 20:22)t.logemann schrieb: Sicher, mit Utopien kann man heute nix "kaufen". Aber: Wie weit wären wir - wenn keiner Utopien, Visionen gehabt hätte....?
hätte nie jemand eine weltordnung erträumt, zu deren umsetzung halt ein völlig "neuer mensch" erforderlich ist, wir hätten uns zig millionen tote erspart - von nazideutschland über stalin-udssr bis pol pot-kambodscha
und bitte keine utopien (im sinne von gesellschaftsmodellen) verwechseln mit visionen (im sinne z.b. technischer konzepte)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

