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Kann religiöser Glaube Ausschließlichkeitscharakter haben?
#85
Mir leuchtet das wirklich nicht ein, was Ihr beide, alwin und Ekkard, schreibt.

Wieso braucht eine Religionsgemeinschaft den Anspruch, die einzige Wahrheit zu haben, für ihre Existenz?

Dass das Dritte Reich diesen Anspruch brauchte, um die ganze Welt zu germainisieren, leuchtet mir ein. Denn dahinter stand der Hass. Hass sucht sich Gegenstände: der Nicht-Arier sei das Urböse, sei Abschaum. Dieser Hass kann sich nur austoben, indem es die ganze Welt einteilen will in zwei Gruppen: die, die wie 'ich' sind, und die anderen, die nicht wie ich sind und vernichtet werden müssen.

Existiert dieser Hass nicht, können mehrere Völker friedlich nebeneinander leben. Keines muss den anderen als Abschaum ansehen oder vernichten wollen.

Eine Religionsgemeinschaft kann genauso gut andere Religionsgemeinschaften neben sich akzeptieren, falls nicht der Hass in der einen von ihnen tonangebend oder gar gemeinschaftsgründend war.
Und genausowenig, wie England 'wahrer' ist als Frankreich, oder Fußball 'wahrer' ist als Weitsprung, genauso wenig ist eine Religionsgemeinschaft - als Religionsgemeinschaft - wahrer als eine andere.

Wenn da der Absolutheitsanspruch auftritt, liegt in allen drei Beispielen ein ruiniöses Ich zugrunde, das ohne Hass nicht existieren kann.
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RE: Kann religiöser Glaube Ausschließlichkeitscharakter haben? - von Karla - 27-08-2010, 23:25

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