25-08-2010, 19:33
(25-08-2010, 12:42)Karla schrieb: Gut. Wenn wir so weit sind, können - oder müssen - wir uns als nächstes fragen: Wie entsteht Gewissen?
Der natürliche Mensch zum Beispiel sieht nicht ein zum Beispiel, dass 'Essen' nicht Allgemeingut ist, sondern jemandem 'gehört'. Kann man im Supermarkt beobachten, wo Kleinkinder nach allem greifen, was sie interessiert und glatt auch aufessen würden, wenn die Mutter das nicht verhindern würde.
Beim Kind kommt an: 'Das darf ich nicht, sonst wird Mutter böse.'
Auf diese Weise entsteht Gewissen. Über Verhaltenssteuerung, nicht über die Vernunft. Gewissen ist verinnerlichtes: 'Ich darf das nicht, sonst kriege ich Ärger.'
Das scheint mir etwas zu konstruiert. Du gehst davon aus, dass Gewissen antrainiert ist. So eine Art Pawlowscher Reflex.
Ein Kind hat es, wie du sagst, noch nicht gelernt mit der Gesellschaft zu interagieren. Allein daraus lässt sich jedoch nicht schließen, dass es kein Gewissen besitzt. Gewissen wird zu einem großen Teil veranlagt sein und bildet sich mit der Zeit heraus - der Mensch ist ein soziales Wesen (man vergleiche ihn mit anderen "egoistischen" Arten). Ich würde Gewissen deshalb nicht als separate Kategorie einstufen, sondern als Teil einer allgemeineren Veranlagung.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]

