12-05-2010, 08:09
(12-05-2010, 07:48)zahira schrieb: Lieber Petronius,
Menschen wie du sind so mit Ihrem Intellekt und Verstand verhaftet, dass das Herz und die zugehörigen Gefühl, relativ unbenutzt sind (wodurch auch deine Ausdrucksweise manchmal grenzwertig wird). In diesem Sinne seid Ihr dann ein Gegenteil von Mr Walsh.
Menschen wie du haben mein Mitgefühl, weil ihnen ein wichtiger und schöner Teil des Lebens verborgen bleibt.
Was mich einerseits tröstet aber andrerseits traurig macht ist, dass Ihr das vermutlich weder merkt noch anders haben wollt.
Wenn man Walsh glauben will sind wir ja alle so was wie Engel, nur manche haben es leider vergessen. Und wenn man es so sieht kann man aufhören alles Böse dem Teufel in die Schuhe zu schieben und Gott für Inkompetent zu halten.
Guten Morgen, Zahira,
ich hoffe, ich trete Dir nicht zu nahe, aber ich finde diese Unterstellungen extrem überheblich.
Obwohl Du mich nicht angesprochen hast, darf ich hoffentlich dazu auch etwas sagen: Ich bin auch ein Mensch, der Dinge des Lebens in erster Linie mit dem Intellekt und Verstand angeht, aber ich bin durchaus in der Lage, Emotionen zu haben und diese auch zuzulassen. Zum Beispiel im liebenden Umgang mit meiner Frau und meinen Freunden. Dass ich bei Dingen, die einfach unbewiesenermassen behauptet werden (kurz "Glaubensdinge" genannt), skeptisch bin und erst einmal verneine, ist eine durch und durch legitime, ja, sinnvolle und richtige Vorgehensweise. Wenn ich mir vorstelle, was mir in meinem Leben schon alles an "Glaube" zugemutet worden ist... Wenn ich das alles geglaubt hätte, wäre ich heute Dauerpatient in einer Psychiatrie, denn was hat sich da nicht alles schon widersprochen, und an Zumutungen angesammelt, nicht nur in religiöser Hinsicht?!
Aber ganz abgesehen davon: Was würdest Du sagen, wenn man über einen Gläubigen sagen würde: "Menschen wie du sind so mit Ihrem Gefühl und ihrer Irrationalität verhaftet, dass das Gehirn und das zugehörige Denken, relativ unbenutzt sind (...) Menschen wie du haben mein Mitgefühl, weil ihnen ein wichtiger und überlebenswichtiger Teil des Lebens verborgen bleibt. "
Das würde nicht anderes bedeuten als (in meinen Worten) "Du bist zu blöd, Dein Leben voll zu leben".
Würdest Du eine solche Aussage, bezogen auf Dich, wirklich gut finden?
Warum meinen alle Gläubigen, ein "Wissen" zu haben, das zu erkennen die anderen einfach nur zu dämlich sind? Kann es nicht sein, dass dieses "Wissen" schlicht und ergreifend auf einer Illusion basiert? Ich weiss das nicht, aber ich stelle diese Frage, weil ich sie für genauso legitim halte, wie ihr Gegenteil. Da gibt es nichts zu "bemitleiden", in keine Richtung.
Ich fühle mich durch so eine Aussage wie die Deine angegriffen...
Schönen Gruss
DE
