09-05-2010, 14:14
(09-05-2010, 13:18)VolkersList schrieb: Also liege ich doch nicht so falsch, denn die Neandertaler konnten nicht sprechen. Und schon allein unsere Sprache ist ein Wunderwerk der Natur aus Milliarden von Vernetzungen im Gehirn.Ich bin weder Anthropologe noch Evolutionsbiologe und nicht ganz sicher, dass den Neandertalern die Fähigkeit
zur Sprache fehlte. Ich würde drauf tippen, dass die sprachlichen Fähigkeiten weiterentwickelt als die der
heutigen Affen waren, aber dennoch denen des Homo Sapiens unterlegen.
Zitat:Was spricht dagegen , den anatomischen Nachteil der Neandertaler als Irrtum Gottes zu bezeichnen, denn Tatsache ist, daß sie ausgestorben sind, wenn sich auch einige DNA durch Vermischung bis heute erhalten haben.Ich wollte darauf hinaus: sieht man Gott als direkten Schöpfer von allem, so hat er auch den Homo Sapiens mit seiner
Fähigkeit zur komplexen Sprache "entworfen". Wenn man nun die schlechtere Sprachfähigkeit des Neandertalers als
versehentlichen Irrtum Gottes betrachtet dann stellt sich die Frage, warum er, den Bauplan und die Fähigkeiten des
Sapiens im Hinterkopf, einen so offensichtlichen Fehler begangen haben soll.
Für mich bleiben zwei Schlussfolgerungen (innerhalb der Annahme, dass Gott existiert):
1) Gott ist sowohl fehlbar als auch nicht-allwissend, an unsere Zeitlinie gebunden und nicht vorausschauend
2) Die offensichtliche Unterlegenheit des Neandertalers war - aus welchem Grund auch immer - Absicht
Zitat:Aber allmächtig ist er nicht, siehe Neandertaler und Dinosaurier, die er nicht retten konnte.Wenn man sich die Natur und deren Vergangenheit anschaut gibt es ständig Spezies, die anderen überlegen sind
und diese Verdrängen. Willst Du jedes Aussterben mit einem Irrtum Gottes erklären? Oder steckt dahinter vielleicht
eine Absicht? Auch wenn ich in keinster Weise gläubig bin und micht in diese Welt nicht allzugut hineinversetzen kann,
so kommt mir die zweite Möglichkeit doch zumindest logischer vor.
Zitat:Also, noch einmal, wenn er allwissend wäre, dann weiß er offensichtlich nicht einmal das, was wir wissen ? Und läßt es geschehen ?Ich weiß ehrlich gesagt nicht, welche Brücke Du meinst. Was ich mit meinem letzten Post meinte habe ich weiter
Ist das eines Schöpfers würdig ?
Tief aus dem Abgrund von mir heraufgebrüllt, ist Auschwitz eines Schöpfers würdig ?
Ach ja, Gott ist vitare än snö, weißer als Schnee und für den Schmutz sind nur wir Menschen verantwortlich ?
Nein, lieber elwaps, über diese Brücke gehe ich nie und nimmer, ich kann nicht anders.
oben erläutert, vielleicht ist meine Meinung jetzt besser verständlich.
Deine letzten Zeilen führen auch mich auf einen konfrontativen Pfad und lassen sich wie folgt auslegen:
Gott ist derart fehlbar, dass er (wer sonst, wenn nicht wir Menschen?) uns zu Dingen wie dem Holocaust geführt hat?
Das wäre in meinen Augen dann wirklich ein Gott, den niemand braucht. Und die einzige Alternative ist nunmal der
unfehlbare oder uns zumindest soweit überlegene Gott, der solche Fehler nicht begeht. Womit wir wieder bei
Deinem sarkastisch wirkenden Punkt wären: alle Schöpfung, alles Gute kommt von Gott, die Fehler haben alleine
wir Menschen begangen. Davon ausgehend sollte man sich nun entweder selbst als Schandfleck der Schöpfung
verstehen oder auf einen Gott verzichten können, der nichts gegen das Chaos unternimmt, das wir verursachen.
Grüße
Der Wissenschaftler denkt über seine Umwelt nach, entwirft eine Theorie die sie erklären soll, überprüft seine Theorie anhand von Experimenten an der Realität, verwirft sie wenn sie sich als falsch erweist und sucht nach einer besseren Erklärung.

