09-05-2010, 13:18
(07-05-2010, 13:03)elwaps schrieb:(05-05-2010, 20:26)VolkersList schrieb: Gott hat die Neandertaler sehr geliebt, denn er hat ihr Gehirn größer gemacht , als unseres. Aber trotzdem konnte er sie aufgrund eines Irrtums nicht retten, denn sie konnten aufgrund einer anatomischen Besonderheit nicht sprechen und waren deshalb dem Homo Sapiens hoffnungslos unterlegen.Ein großes Gehirn ist nicht gleichbedeutend mit großer Intelligenz, zunächst einmal heißt ein großes Gehirn nur,
dass Kapazitäten vorhanden sind. Ein großer Teil unserer Intelligenz hat sich durch kulturelle Entwicklungen
entfaltet und diese zum großen Teil durch die Fähigkeit, Wissen (über Sprache) weiterzugeben. Man stelle sich
nur unsere Vorfahren vor einigen hunderttausend Jahren vor. Anatomisch hat sich seitdem im Gehirn nicht
allzuviel geändert und dennoch sind wir heute zu ganz anderen Dingen in der Lage als damals. Das wird vielleicht noch deutlicher wenn man die Menschheit von vor 1000 Jahren mit der heutigen vergleicht.
Auch wenn Gott fehlbar wäre, wäre das mit den Neandertalern doch ein riesen Schnitzer, der eines Schöpfers
nicht würdig wäre.
Lieber elwaps,
zunächst möchte ich Dir für Deinen ausführlichen und fundierten Beitrag danken.
Hinsichtlich der von Dir vielleicht zu Recht vermuteten Diskrepanz zwischen Gehirnvolumen und Intelligenz der Neandertaler schreibst Du aber selbst, daß ein großer Teil der Intelligenz durch die Fähigkeit, Wissen über Sprache zu vermitteln, begründet wird.
Also liege ich doch nicht so falsch, denn die Neandertaler konnten nicht sprechen. Und schon allein unsere Sprache ist ein Wunderwerk der Natur aus Milliarden von Vernetzungen im Gehirn.
Was spricht dagegen , den anatomischen Nachteil der Neandertaler als Irrtum Gottes zu bezeichnen, denn Tatsache ist, daß sie ausgestorben sind, wenn sich auch einige DNA durch Vermischung bis heute erhalten haben.
Die nächste Frage ist, was ist eines Schöpfers würdig und was nicht.
Natürlich und zu Recht betrachtet der Mensch die Wunder der Natur und die ganze Welt als das Werk einer überwältigenden und unfassbaren Macht.
Aber, und jetzt kommt das auch von Gott in den Menschen als Geschenk eingepflanzte gesunde Mißtrauen:
Bedeutet unfassbar mächtig auch allmächtig ? Von mir kommt ein ganz klares nein.
Gott kann aus Steinen Brot machen, niemand sonst kann das, aber er braucht dazu über 4 Milliarden Jahre.
Gewiß, Gott ist nicht immer an die Zeit gebunden und kann sie manchmal durch Mutation überspringen. Aber allmächtig ist er nicht, siehe Neandertaler und Dinosaurier, die er nicht retten konnte.
Die nächste Frage, die auftaucht, ist, kann es sein, daß Gott allwissend ist ?
Wenn das zuträfe, dann hätte er mit Sicherheit nicht die Fehler mit den Neandertalern und mit den Dinosauriern begangen.
Und nun, mit einer weiteren Frage, steuer ich geradewegs und direkt auf eine Konfrontation zu, to whom it may concern.
Wenn Gott allwissend wäre, dann wüßte er doch mindestens das, was wir wissen, daß seine neuste Schöpfung, der Mensch, alle Anlagen hat, zu einem Erfolgsmodell der Schöpfung zu werden und gleichzeitig hat er janusköpfig die Fähigkeit, die unfassbarsten Scheußlichkeiten, die die Natur kennt, zu begehen.
Also, noch einmal, wenn er allwissend wäre, dann weiß er offensichtlich nicht einmal das, was wir wissen ? Und läßt es geschehen ?
Ist das eines Schöpfers würdig ?
Tief aus dem Abgrund von mir heraufgebrüllt, ist Auschwitz eines Schöpfers würdig ?
Ach ja, Gott ist vitare än snö, weißer als Schnee und für den Schmutz sind nur wir Menschen verantwortlich ?
Nein, lieber elwaps, über diese Brücke gehe ich nie und nimmer, ich kann nicht anders.
Volker
P.S. Die Zeit, in der der Religion ein Ghetto zugewiesen wurde, ist vorbei.

