05-03-2010, 10:13
im zusammenhang mit dem angeblichen "Webfehler unseres sozialen Systems: Geldleistungen werden von Gegenleistungen entkoppelt" zwei Pressemeldungen:
Sittenwidrige Löhne auf dem Prüfstand
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will flächendeckend gegen sittenwidrige Löhne aktiv werden. In einer Dienstanweisung hat die BA den Jobcentern vorgeschrieben, gegen Arbeitgeber vorzugehen, die sogenannten Aufstockern, Erwerbstätigen, deren Lohn zum Lebensunterhalt nicht ausreicht und die zusätzlich Arbeitslosengeld II beziehen müssen, zu niedrige Löhne zahlen. Damit will die BA verhindern, dass Unternehmen auf Kosten der Steuerzahler ihre Löhne drücken.
Für Widerspruch sorgt allerdings die Grenze, die die BA in ihrer Dienstanweisung zieht: Demnach sollen die Jobcenter "im Regelfall" erst dann tätig werden, wenn die Löhne "deutlich unter 3 Euro pro Stunde liegen".
http://.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=in&dig=2010%2F03%2F04%2Fa0100&cHash=5b39936ff2
hier sieht also die kopplung von geld- und gegenleistung so aus, daß der als aufstocker geld beziehende die gegenleistung zu erbringen hat, sich ausbeuten zu lassen - indem stundenlöhne ab 3 euro akzeptiert werden. bzw. wird die "gegenleistung", sich ausbeuten zu lassen, mit einer geldwerten leistung an den ausbeuter gekoppelt: der staat subventioniert die ausbeutung (welche dem arbeitgeber höhere gewinne garantiert, nachdem er ja nur hungerlöhne zu zahlen braucht)
oder auch:
Kein Streikrecht unterm Kirchendach
HDie rund 1 Million Sozialarbeiter, Pfleger und Ärzte, die für die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und das Diakonische Werk arbeiten, haben auch weiterhin kein Streikrecht. Das bestätigte gestern in erster Instanz das Arbeitsgericht Bielefeld. Dem Argument der Arbeitgeber, Arbeitskämpfe passten nicht zur besonderen Verbundenheit in einer kirchlichen "Dienstgemeinschaft", wollte die Richterin nicht widersprechen.
...
Man werde damit der besonderen "Solidaritätspflicht" in kirchlichen Betrieben gerecht, sagt etwa der Bonner Rechtsprofessor Gregor Thüsing. Gerade gegen diese Vorstellung vom diakonischen Unternehmen als religiöser Gemeinschaft wendet sich Ver.di. "Die tatsächlichen Interessengegensätze zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern werden dadurch überspielt", sagt Georg Güttner-Mayer, bei der Gewerkschaft für die Kirchen zuständig. In Wirklichkeit agierten und konkurrierten diakonische Unternehmen auf dem Markt wie andere Unternehmen.
http://.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=in&dig=2010%2F03%2F04%2Fa0099&cHash=ea7a83f8d6
hier also wird die magere geldleistung (die gehaltsstrukturen im pflegebereich solten bekannt sein) mit der gegenleistung der arbeitnehmer gekoppelt, auf ganz normale maßnahmen zur erreichung von lohnerhöhungen zu verzichten - nur weil ihrem arbeitsplatz ein rosa kirchenetikett aufgeklebt wurde
ich kann also nicht erkennen, daß in d eine entkopplung zwischen geld- und gegenleistung der fall ist. eher schon ist es breitflächig so, daß geldleistungen mit unverschämten zumutungen an die empfänger gekoppelt sind
Sittenwidrige Löhne auf dem Prüfstand
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will flächendeckend gegen sittenwidrige Löhne aktiv werden. In einer Dienstanweisung hat die BA den Jobcentern vorgeschrieben, gegen Arbeitgeber vorzugehen, die sogenannten Aufstockern, Erwerbstätigen, deren Lohn zum Lebensunterhalt nicht ausreicht und die zusätzlich Arbeitslosengeld II beziehen müssen, zu niedrige Löhne zahlen. Damit will die BA verhindern, dass Unternehmen auf Kosten der Steuerzahler ihre Löhne drücken.
Für Widerspruch sorgt allerdings die Grenze, die die BA in ihrer Dienstanweisung zieht: Demnach sollen die Jobcenter "im Regelfall" erst dann tätig werden, wenn die Löhne "deutlich unter 3 Euro pro Stunde liegen".
http://.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=in&dig=2010%2F03%2F04%2Fa0100&cHash=5b39936ff2
hier sieht also die kopplung von geld- und gegenleistung so aus, daß der als aufstocker geld beziehende die gegenleistung zu erbringen hat, sich ausbeuten zu lassen - indem stundenlöhne ab 3 euro akzeptiert werden. bzw. wird die "gegenleistung", sich ausbeuten zu lassen, mit einer geldwerten leistung an den ausbeuter gekoppelt: der staat subventioniert die ausbeutung (welche dem arbeitgeber höhere gewinne garantiert, nachdem er ja nur hungerlöhne zu zahlen braucht)
oder auch:
Kein Streikrecht unterm Kirchendach
HDie rund 1 Million Sozialarbeiter, Pfleger und Ärzte, die für die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und das Diakonische Werk arbeiten, haben auch weiterhin kein Streikrecht. Das bestätigte gestern in erster Instanz das Arbeitsgericht Bielefeld. Dem Argument der Arbeitgeber, Arbeitskämpfe passten nicht zur besonderen Verbundenheit in einer kirchlichen "Dienstgemeinschaft", wollte die Richterin nicht widersprechen.
...
Man werde damit der besonderen "Solidaritätspflicht" in kirchlichen Betrieben gerecht, sagt etwa der Bonner Rechtsprofessor Gregor Thüsing. Gerade gegen diese Vorstellung vom diakonischen Unternehmen als religiöser Gemeinschaft wendet sich Ver.di. "Die tatsächlichen Interessengegensätze zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern werden dadurch überspielt", sagt Georg Güttner-Mayer, bei der Gewerkschaft für die Kirchen zuständig. In Wirklichkeit agierten und konkurrierten diakonische Unternehmen auf dem Markt wie andere Unternehmen.
http://.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=in&dig=2010%2F03%2F04%2Fa0099&cHash=ea7a83f8d6
hier also wird die magere geldleistung (die gehaltsstrukturen im pflegebereich solten bekannt sein) mit der gegenleistung der arbeitnehmer gekoppelt, auf ganz normale maßnahmen zur erreichung von lohnerhöhungen zu verzichten - nur weil ihrem arbeitsplatz ein rosa kirchenetikett aufgeklebt wurde
ich kann also nicht erkennen, daß in d eine entkopplung zwischen geld- und gegenleistung der fall ist. eher schon ist es breitflächig so, daß geldleistungen mit unverschämten zumutungen an die empfänger gekoppelt sind
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

