(27-01-2010, 00:32)Gundi schrieb:(27-01-2010, 00:03)Romero schrieb: Es gibt nicht "(irgend) eine" Logik, bew. es gibt nur "(ausschliesslich) eine" Logik, entweder ist etwas logisch, oder nicht. Das ist doch logisch!
Nun ja, so ganz stimmt das nicht. Wenn wir z.B. mal das Problem der ersten Ursache betrachten: Dass das Universum aus dem Nichts entstanden ist ist genauso (un-)logisch wie das es von Gott geschaffen wurde. Es gibt momentan keine wirklich logische Erklärung dafür und beides ist damit gleich logisch. Logik kann also auch verschieden sein (aber natürlich nur in solchen extremen Fällen). Gläubige finden es logisch dass Gott erste Ursache ist und Nichtgläubige etwas anderes (was eigentlich?)...
Nun ja, so ganz stimmt das nicht. Du hast recht, beides ist nicht beweisbar, reproduzierbar oder beobachtbar. Es ist (noch) nicht nachvollziehbar. Es ist aber deswegen nicht gleich "logisch". Da gibts keine Abstufungen. Entweder etwas ist logisch oder es ist unlogisch. "Logischer als X aber unlogischer als Y", das gibt's nicht. Wir können uns in deinem Beispiel gerne darauf einigen, dass beides gleichermassen plausibel oder möglich sei.
(27-01-2010, 00:45)Manuel schrieb: Naja, es behaupten ja nun nicht wirklich viele, dass das Universum aus dem Nichts entstanden ist. Ich weiß bisher nur von Leuten, die behaupten, eine "Universum-aus-dem-Nichts"-These werde von der Wissenschaft vertreten.
Wo du recht hast.... diese ominöse, vielzitierte "die Wissenschaft" würde ich auch mal gerne kennenlernen. Die stellt immer so widersprüchliche Thesen auf. Manchmal muss sie für "pro-Argumente" hinhalten, wenn "die Wissenschaft" bewiesen hat, dass Gott existiert, dass die Evolution falsch sei etc., und andererseits im Negativen, dass das Universum aus dem Nichts entstanden sei und dass "die Wissenschaft" die "Wahrheit über die Schöpfung" vertuschen wolle.
(27-01-2010, 00:32)Gundi schrieb: Aber mich würde wirklich mal interessieren, wie sich Nicht-Gläubige die Entstehung des Universums vorstellen. Man versucht ja immer alles rational zu erklären, aber in diesem, vieleicht wichtigsten, Punkt geht das ja nicht.
Naja, es gibt Ideen und Ansätze, aber dass jemand die Entstehung des Universums zweifelsfrei belegen und rekonstruieren könnte, wäre mir neu. Wir "Nicht-Gläubigen", wenn du so willst, haben gar nicht den Anspruch, die Entstehung des Universums erklären zu können, so lange wir nicht alle Fakten kennen. Nur machen wir es uns nicht so einfach, und nehmen schlicht die "Gott hat das hergezaubert"-Prämisse, statt verifizierbare Belege vorzeigen zu können.
Nur weil man sich nicht auf Anhieb eine rationale Erklärung für alles aus dem Hut zaubern kann, sondern erstmal Fakten sammeln, Berechnungen anstellen und schlicht an einer Erklärung arbeiten muss, heisst das nicht, dass da keine andere Erklärung ausser "Gott" sei. Das wäre doch schlichte Faulheit. Hast du in der Schule beim Mathetest auch jede Aufgabe, die du nicht gleich lösen konntest mit "Gott hat das Resultat gemacht, das können wir mit unserem Verstand gar nicht nachvollziehen" beantwortet? Wohl kaum.
(27-01-2010, 09:29)melek schrieb: Es geht natürlich nur um diejenigen Fragen, welche die menschliche Logik übersteigen, bzw. wenn das "Gotteswort" im Widerspruch zur menschlichen Logik steht.
Für alle anderen Fragen darf auch der Menschenverstand angewendet werden.
Ah, jetzt wird's konkret. Liste mir doch bitte mal diese speziellen Fragen auf. Welche sind das? Die unangenehmen, die am Weltbild rütteln könnten?