05-01-2010, 23:18
(05-01-2010, 20:02)Romero schrieb: Ist denn der so unfähig, dass er sich nicht klar ausdrücken kann? Wohl kaum, das ergibt doch keinen Sinn, oder?
(05-01-2010, 21:23)petronius schrieb: tja, die frage hatten wir ja schon mehrfach. ein allmächtiger gott, der sich unmißverständlich mitteilen will, macht das einfachTja, wenn man weltanschauliche (Wert-)Vorstellungen anders definiert als durch eine alles Menschliche übersteigende Institution (Allah, Gott), dann erscheinen alle diese Geschichten sinnleer und missverständlich. Das liegt aber an den anderen Grundüberzeugungen.)
(05-01-2010, 21:23)petronius schrieb: da das (klare Ausdrucksweise durch Gott) offensichtlich nicht der fall ist, folgen diese alternativen möglichkeiten:Falsche Perspektive! (Fragen nach Existenz und sonstigen Eigenschaften Gottes sind nicht relevant, sondern nur die Unbedingtheit gewisser gesellschaftlich und kulturell als notwendig erachteter Grundregeln.
fall a: es gibt keinen gott
fall b: es gibt einen gott, doch ist er nicht allmächtig
fall c: es gibt einen gott, doch will er sich nicht unmißverständlich mitteilen
den sinn hinter fall c kennt nur der rätselhaft bleiben wollende gott
Der Sinn der Geschichten, Ermahnungen, Berichte in den heiligen Büchern ergibt sich aus der Analogie zwischen menschlichem Beziehungsgeflecht hier und jetzt und dem Beziehungsgeflecht der jeweiligen Geschichten bzw. deren Handlungsrahmen und Maximen.
Ohne Heraussuchen mindestens eines adäquaten Textes und die Auseinandersetzung damit ist eine Anwendung gar nicht denkbar, sobald es über den "normalen, alltäglichen Anstand" hinaus geht. Und nur dann greift man auf Heilige Schriften zurück.
Ein Beispiel dazu sind (von Zahira in #7 zitiert): Matthäus 5:38-42, Sure 42:40 + 43 sowie Sure 3:134. Üblich ist es, eine böse Tat, nehmen wir das Vermeiden einer Zahlung, zu ahnden. In alten Kulturen waren das sehr drastische Strafen. Wir finden diese Vergeltungsmaßnahmen heute als unangemessen - warum?
Ich behaupte: weil es in den Heiligen Schriften als von höchster Stelle lobenswert betrachtet wird, zu verzeihen, den Einzelfall zu betrachten und ggf. auch die Not des Täters zu beachten.
Sooo schrecklich unverständlich drückt sich der göttliche Wille an dieser Stelle gar nicht aus, wie ich finde.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard