(29-12-2009, 14:58)DureeTotale schrieb:(29-12-2009, 13:13)Bion schrieb: Diktatoren sind Atheisten!
Solche und ähnliche Behauptungen kann man immer wieder hören oder lesen. Hitler und Stalin werden gerne als Belegbeispiele genannt. Bei Stalin mag das durchgehen, bei Hitler nicht, das wurde schon andernorts erörtert.
Wie wird die Frage von der Geschichte beantwortet?
Die Französische Revolution ist das Lieblingsbeispiel zur Beantwortung dieser Frage. Ist es korrekt, die Frage mit Verweis auf ein einziges Beispiel (bzw. wenige Bespiele) zu beantworten. Ist es überhaupt zulässig, die Schreckensherrschaft unter Robespierre mit dem Auswuchs atheistischer Willkürherrschaft zu begründen?
MfG B.
Diktatoren gab und gibt es sowohl in der theistischen als auch in der atheistischen Variante.
Ich bin der Ansicht, dass die theistischen (deistischen) Varianten von Diktaturen in der Geschichte die häufigeren waren.
(29-12-2009, 14:58)DureeTotale schrieb: Ganz abgesehen von diesen Erwägungen ist ausgerechnet die Französische Revolution, wie hier schon gelegentlich festgestellt, ein ausgesprochen unpassendes Beispiel für "Auswüchse atheistischer Willkürherrschaft", denn Robespierre war wie die meisten französischen Revolutionäre keineswegs Atheist, sondern der Atheismus wurde von diesen sogar als eine der Perversionen des "ancien regime" angesehen, welches sie so erbittert bekämpften!
Da stimme ich mit Dir überein.
Die Französische Revolution wurde aber im Forum schon einmal als Beispiel für atheistische Schreckensherrschaft gebracht. Daher stelle ich das zur Diskussion!
Mit der Zivilkonstitution schuf die Nationalversammlung eine demokratische Nationalkirche (1790). Die Kirche war somit Teil des Staates geworden. Allerdings wurde ab 1790 mit der Einrichtung von pseudoreligiösen Kulten versucht, sich vom Christentum zu lösen.
Robespierre vertrat als Anhänger Rousseaus eine um eine aufgeklärte Moral zentrierte, natürliche Religion (Kult des Höchsten Wesens).
MfG B.

