30-11-2009, 18:28
(29-11-2009, 19:03)humanist schrieb: Wie ich schon an der ein oder anderen Stelle erwähnte, besitzt jeder Mensch die Fähigkeit "Spiritualität" zu erleben. Auch Atheisten. Das ist angeboren. Es gibt natürlich wissenschaftliche Erklärungen für solche Zustände.
Ich als atheistischer Humanist verspüre als Spiritualität eher Wertschätzung für die Welt und die Menschheit (weil ich das Potenzial kenne, das vielleicht irgendwann einmal in einer utopischen Gesellschaft zum Vorschein kommt), statt transzendente Zustände zu erleben. Transzendenz suche ich auch nicht und erhoffe mir davon nichts.
"Erleuchtung" kann man - wie ich finde - nur in der individuellen geistigen und moralischen Entwicklung finden. Also das Gehirn benutzen, anstatt es in Trancezuständen auf Leerlauf zu schalten. Das klingt vielleicht etwas harsch, aber mehr ist es für mich nicht.
es geht nun aber imho zu weit, davon zu sprechen, die Fähigkeit "Spiritualität" zu erleben, sei angeboren - und damit doch nur zu meinen, man könne allem möglichen das etikett "spiritualität" anzukleben
du scheinst dich nach der duden-definition für "spiritualität" zu richten:
Geistigkeit; inneres Leben, geistiges Wesen
"geistigkeit" ist nun in der tat ein begriff, der an wachsweichheit kaum mehr zu überbieten ist (darunter müßte ja dann auch der kritische oder widersprichsgeist fallen - und ich z.b. wäre ein zutiefst spiritueller mensch :icon_cheesygrin:). im religiösen sinne "spirituell" (und wir sind ja in einem religionsforum) bezieht sich wohl eher auf geistlichkeit und durfte daher den transzendenzbezug mit einschließen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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