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1.) Dass es einen Gott nicht gibt, können wir mit einer an Sicherheit grenzender...
#14
4. Folge
Ein gottesfürchtiger Glaube konnte auch nicht entzaubert werden, als die Hirnforschung traditionelle Religion als mate-rielles Phänomen nachweisen konnte. Gefühle entstehen nicht aus Gedanken, sondern aus Erfahrungen der Gene. Den Genen verdankt religiöser Glaube stärkere Wirklichkeit als materiellen Fakten. Evolutionsgeschichtlich müssen Gene, die sich am Anfang einer Art bilden auch Ursache dieser Art sein. Keine noch so rationale Gesellschaft kann deshalb die Spiritualität des Menschen auslöschen. Bei dem Gefühl von einem höheren Wesen beseelt zu sein, ist zeitweise das rechte Hirn von der Kontrolle des linken befreit. Der linke Hemisphäre, Sitz der Sprache, wirkt wie ein Zensor der ver-hindert, dass die wilderen Assoziationen der rechten Seite Ausdruck finden. Wird die Aktivität der linken Hälfte ver-mindert, so können brillante Inspirationen eines Künstlers oder ein materieller Idealismusglaube genauso durch die Zensur schlüpfen, wie der Glaube an übernatürliche Wesen. Verstärkt durch äußere Einwirkungen entfalten sich Teile des Gehirns durch unverhältnismäßige Aktivitäten von Nervenstrukturen, die einen Glauben an Gott, an das Absolute oder an politische Heilslehren wie Kommunismus oder Fa-schismus auslösen. Hinter dem linken Ohr und eng mit dem Gefühlsbereich verknüpft fanden Hirnforscher ein Segment, das bei spiritueller Entrückung stark erregt ist, während im Scheitellappen, der das Selbst vom Rest der Welt trennt, Stil-le eintritt. Manchmal ist es auch auf epileptische Krankheit zurückzuführen. Epileptiker zeigen oft jene wiederkehrende Hirnaktivität der linken Hemisphäre. Früher hieß Epilepsie auch die heilige Krankheit. Man nimmt an, dass auch der heilige Paulus unter Schläfenlappen-Epilepsie litt. Auch an-dere übernatürliche Erscheinungen und Offenbarungen könnten die Folge von Schläfenlappen-Anfällen gewesen sein. Die Evolution hat jedenfalls unseren Vorfahren ein Spiritualitätsmodul in den Kopf gepflanzt, um als bewusster Mensch überleben zu können. Das Gefühl des Einsseins mit dem All, durch starke Aktivität von Gammawellen hervorgerufen, er-weckt ein starkes eindeutiges Signal und wirkt realer als normale Realität. Das Aufmerksamkeitszentrum hinter der Stirn leuchtet im Spektralaufnahmeverfahren grellrot. Das limbische System ist sehr aktiv und sagt, dass das, was man soeben erlebt hat, sehr wichtig ist. Gleichzeitig vermindert sich die Aktivität im Hinterkopf des Scheitellappens. Die Hirnregion kann mangels Input keine Grenzen mehr ausma-chen. Der Proband geht im All auf.
Schon zu Beginn der Menschheit entstanden gewisse Gen-Schaltungen, Verbindungen von quasi-religiösen Genen, die bei fast allen Menschen noch heute verankert sind. Der Er-kenntnisapparat des Menschen ist das Ergebnis einer jahr-hunderttausendelangen evolutionären Anpassung. Die Be-wältigung von Ängsten und Hoffnungen bilden als ererbten Wissens den Grundstock eigenen Lernens. Die Evolution pflanzte homo ein Spiritualitätsmodul ein, um als Mensch überleben zu können. Religion ist das geistige Werkzeug, das der Mensch gemeinsam mit seiner Horde benutzte. Es ist die Schlüsselfunktion eines vereinten Interesses und jener Schalter im Erbgut, der die Weiche in Richtung Menschheit stellte. Die menschlichen Gehirne sind so gestrickt, dass re-ligiöse Geschehnisse und Mythen sich unter Menschen aus-breiten wie erfolgreiche biologische Arten. Der Glaube an Geister braucht keine Begründung. Geister und Götter besit-zen übermenschliche Fähigkeiten. Sie stehen in gewisser Weise über dem Menschen. Sie sind das Höhere, das Andere, das Unfassbare. Ob es sich dabei um gute oder böse Geister, Gott oder Götter handelt, ist nicht festgeschrieben. Da es kein Gutachten für die Existenz eines Gottes gibt, aber auch das Gegenteil nicht zu beweisen ist, können wir nie belegen, ob die evolutionären Entstehung des „sich seiner selbst be-wussten Bewusstseins“ auch die Gene des Spiritualität schuf, weil sie überlebensnotwendig waren, oder ein göttli-ches Wesen ins menschliche Gehirn sozusagen ein Gottes-modul eingepflanzte, damit wir seine Vorhandensein erahnen sollen. In unserem Kulturkreis, wo die meisten Phänomene wissenschaftlich erklärbar sind und Übernatürliches nicht zu einer Sinndeutung der Welt gehört, besitzt Glaube an Gott, Götter und Geister keine reale Bedeutung.
Fortsetzung im nächsten Heft


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RE: 1.) Dass es einen Gott nicht gibt, können wir mit einer an Sicherheit grenzender... - von richard - 29-11-2009, 22:33

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