19-10-2009, 10:32
(19-10-2009, 09:31)Romero schrieb: Völlig richtig Petro, aber die Sache ist noch schlimmer. Stell dir vor diese "Rassenschande" begehenden hätten gar nicht wissen können, trotz Verbot, dass es in den Augen der Obrigkeit böse ist, das zu tun. Sie hatten ja noch keinen Apfel gegessen, der ihnen die Erkenntnis von Gut und Böse offenbarte. Verbote auszusprechen, wenn der Betroffene gar nicht zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann, also gar nicht weiss, dass man Verbote nicht brechen darf, ist völlig sinnfrei
allerdings. das ist schon der hauptwiderspruch
ich habe lediglich darauf verzichtet, noch mal auf ihn hinzuweisen, nachdem du das ja schon mehrfach und zu recht getan hast
der "freie wille" scheint in der argumentation so manches christen ohnehin eine recht seltsame funktion zu haben - nämlich gott zu exkulpieren und dem menschen alle schuld anzulasten
läuft etwas gut - so ist gott dafür verantwortlich. und entsprechend auf knien zu preisen und demütigst mit dankesbezeigungen zu überhäufen
geht was daneben, so hat derselbe gott natürlich gar nie nicht auch nur das geringste damit zu tun. dann wars der freie wille, des pöhsen, pöhsen menschen (wahrscheinlich ist selbst am tsunami vor drei wochen irgendwie des menschen freier wille verantwortlich. sind ja schließlich selber schuld, wenn sie so nah am strand wohnen...)
mich erinnert das an die strategie des globalen kapitalismus: gewinne privatisieren, verluste sozialisieren
für das handeln der investmentbanker haben wir (so wie für gottes handeln) auf jeden fall dankbarkeit, und nichts als diese, zu bezeigen. sprich: die riesenboni stehen ihnen auf jeden fall zu, auch wenn aus ihrem handeln ggf. riesenpleiten folgen. die aber gehen ja sowieso uzu lasten des armen steuerzahlers, der wie der mensch im analogen verhältnis zu gott auf jeden fall die arschkarte gezogen hat und den schlamassel ausbaden muß
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

